Gemeinderat,
17. Sitzung vom 25.06.2002, Wörtliches Protokoll - Seite 17 von 115
war, dass man Herrn Haas - ich muss dazusagen: ich bin mit
ihm weder verwandt noch verschwägert, ich habe ihn zweimal in meinem Leben
gesehen - in die Insolvenz gehen lässt, ob es nicht möglich gewesen wäre, diese
Firma bestehen zu lassen, indem man an sie dieselben Nachzahlungen geleistet,
dieselben Tarife gezahlt hätte, die man jetzt den anderen Firmen bietet.
Da stellt sich mir die Frage, wieso das passiert ist.
Ich weiß, die Frau Vizebürgermeisterin versucht das immer, wenn es angesprochen
wird, zu erklären, aber ich glaube, dass das Ganze, wenn man es jetzt, zwei
Jahre später, rückblickend betrachtet, sich nicht mehr als ein so unabwendbares
Ereignis darstellt, dass man binnen einigen Tagen etwas ganz Neues auf die
Beine stellen hätte müssen.
Dieser Rechnungsabschluss 2001 bietet ja im Großen
und Ganzen nichts Neues und nichts Sensationelles. Wir haben einige Dinge
aufgezeigt, die interessant sind - ich verweise hier vor allem wiederum auf die
Erhöhung des PID-Ansatzes.
Als Herr VBgm und Finanzstadtrat Rieder gestern
diesen Rechnungsabschluss vorgelegt hat, hat er zwar - abgesehen davon, dass er
natürlich auch die Bundesregierung angegriffen hat, das ist vollkommen klar -
einiges erklärt, aber er hat in Wirklichkeit keine Zukunftsperspektiven, die
sich aus diesem Rechnungsabschluss ergeben, vorgelegt, und das ist
symptomatisch für diese Politik. Daher werden Sie auch verstehen, dass wir
diesem Rechnungsabschluss nicht zustimmen werden. (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich Frau
GRin Josefa Tomsik zum Wort gemeldet.
GRin Josefa Tomsik
(Sozialdemokratische Fraktion des Wiener
Landtags und Gemeinderats): Meine Damen und Herren!
Kollege Römer hat mich hier zu einer tatsächlichen Berichtigung
provoziert: Ich habe weder gesagt, dass Robert Freitag eine besondere
Fachprüfung gemacht hat (GR Johann Römer:
Dann schauen wir uns das Protokoll an!), noch habe ich überhaupt im Zusammenhang
mit Herrn Gaugg von einer Prüfung gesprochen, sondern ich habe auf Zwischenrufe
von Ihrer Seite gesagt: Es würde mich freuen, wenn er diese Prüfung machen
würde, denn andere KollegInnen müssen in drei Monaten die B-Prüfung machen. Ich
habe hier in keiner Weise gefordert, dass Herr Gaugg eine Prüfung macht,
sondern nur gesagt, dass es mich freuen würde, wenn er sie machen würde.
All jene Kollegen, die in der Sozialversicherung
sind, wissen ja, dass es hier zunächst einmal eine A-Prüfung gibt und dass die
besondere Fachprüfung schon ab der Gruppe D notwendig ist. Das heißt, der
Stellvertreter in einer kleinen Abteilung muss die B-Prüfung haben, damit er
überhaupt einen höher bewerteten Dienstposten bekommt. - Ich sage das hier nur
deshalb, weil ich annehme, dass nicht so sehr viele Sozialversicherungsangestellte
unter Ihnen sind.
Ich glaube nicht, dass Sie mich missverstanden haben,
und ich ersuche Sie, schon auch auf die Zwischenrufe zu achten. - Das ist keine
sozialistische Propagandapolitik, sondern das steht in der Dienstordnung der
Sozialversicherungsangestellten! (Beifall
bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Nächste Rednerin ist Frau GRin Novak-Schild. - Bitte
schön.
GRin Barbara Novak-Schild
(Sozialdemokratische Fraktion des Wiener
Landtags und Gemeinderats): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Liebe Frau
Ausschussvorsitzende! Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich bin noch ein sehr junges Mitglied dieses Hauses
und noch nicht sehr lange Mitglied dieses Hauses, und ich kann mir schon
vorstellen, dass bei meinem Vorredner und meiner Vorrednerin nach ein paar
Jahren der Frust sehr hoch ist. Aber ich habe jetzt schon den Eindruck gehabt,
dass wir uns - bis auf ein paar inhaltliche Sträußerln - hier mehr in einer
Mediations- oder Therapiestunde und in einer Gesprächstherapie befinden, in der
es um persönliche Befindlichkeiten bezüglich Informationsweitergabe oder
Nicht-Informationsweitergabe geht. Ich finde es eigentlich sehr schade, dass
dieses Forum dazu missbraucht wird, weil ich glaube, dass der Rechnungsabschluss
viel zu bieten hat und dass wir darüber auch reden sollten.
Ein paar Anmerkungen zu den Beiträgen meiner
Vorredner: Erstens möchte ich in Bezug auf die Ausführungen von Kollegem Strobl
eine Bemerkung zum Thema Bäder - obwohl dieses Gebiet an sich heute hier nicht
von mir, sondern von meinem Kollegen Reindl behandelt wird - und im Speziellen
zum Krapfenwaldlbad machen, weil ich ja Döblingerin bin und mir das KraWa, wie
wir es nennen, sehr am Herzen liegt.
Was das Erlebnisbecken dort betrifft, so habe ich mir das
sehr genau angeschaut. Ich war auch vor Ort, und ich hatte auch die
Gelegenheit, mit dem dort zuständigen Mitarbeiter, den Betriebsmeister, zu
plaudern. Sie haben ja kritisiert, dass das jetzt plötzlich als akute Maßnahme
auf den Tisch gekommen ist und in Wirklichkeit gar keine akute Maßnahme ist. -
So habe ich das verstanden. Habe ich das falsch verstanden? (GR Walter Strobl: Dass sie schon länger ein
Problem ist!) Genau, dass es eben keine akute Maßnahme ist. Das haben Sie
hier gesagt. - Es gibt dort, wie wir wissen, ein Fliesenbecken, und dort fällt
jedes Jahr hin und wieder einmal eine Fliese herunter. Man wusste: Irgendwann
muss man dieses Becken renovieren. Irgendwann wird man nicht darum herumkommen,
diese Altlast zu bereinigen. Nur: Dass diesen Winter Temperaturen von minus
15 Grad erreicht werden und nach diesem Winter das Becken in diesem
Zustand ist, in dem es jetzt ist, das wusste man vorher nicht - und insofern
ist es sehr wohl eine akute Maßnahme. Das wurde auch von meinem Kollegen im
Ausschuss ganz genau erklärt, und ich denke, es lässt sich auch so
argumentieren, und es ist auch so. Wenn man sich vor Ort anschaut, wie das Becken
derzeit aussieht, und weiß, wie es voriges Jahr ausgesehen hat - da war es noch
relativ in Ordnung -, dann wird klar, dass das eine Investition ist, die sich
auszahlt, egal, ob es die Bäderstrategie schon gibt oder
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