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Gemeinderat, 17. Sitzung vom 25.06.2002, Wörtliches Protokoll  -  Seite 24 von 115

 

fünf Wochen fehlen, die Eltern nicht einen niedrigeren Anteil zahlen müssen.

 

Ich stelle den Antrag, dass die Gutwochenregelung zurückgenommen wird zugunsten der alten Regelung, dass nämlich bei Fehlen an einem Tag pro Woche die gesamte Woche gutgeschrieben wird und bei fünf Gutwochen die Beitragspflicht für einen Monat zurückgesetzt wird. Das Beispiel kann man dem Antrag entnehmen.

 

Ich beantrage die sofortige Abstimmung dieses Antrags. (GRin Mag Sonja Wehsely: ... mit Sozialem zu tun!)

 

Der zweite Bereich, den ich ansprechen möchte, ist der Bereich der Freiräume der Kinder. Es ist wichtig - das hat auch Kollegin Novak-Schild schon erwähnt -, dass Kinder und Jugendliche ihre Freiräume in der Stadt haben und auch finden. Sie hat auf einen Antrag von mir Bezug genommen, den sie anscheinend nicht oder vielleicht nicht ganz durchgelesen hat oder nicht verstanden hat; ich weiß es nicht. Denn dieses Mehrplatzprojekt in der Leopoldstadt soll nicht über die anderen Bezirke drübergestülpt werden, sondern es sollen - wie auch dem zu entnehmen ist, was die Autorinnen im Werkstattbericht schreiben - die Dinge, die leicht übernehmbar sind - und das sind sehr viele -, den anderen Bezirken zur Verfügung gestellt werden. Es soll auch darauf geachtet werden, dass man, wenn es ein gutes Projekt gibt, nicht wieder von vorne anfängt, sondern einfach die Studie hernimmt und schaut, was man im Bezirk davon übernehmen kann, und das auch durchführt.

 

Ich stelle den Beschlussantrag, dass bezüglich dieses Mehrplatzprojekts für Kinder von den zuständigen Abteilungen dem 2. Bezirk finanzielle Unterstützung zur Umsetzung der noch offenen Vorschläge aus dem Pilotprojekt "Mehr Platz für Kinder - Beteiligung und Umsetzung" zur Verfügung gestellt wird.

 

Ich beantrage die Zuweisung des Antrags an den GRA für Bildung, Jugend, Soziales, Information und Sport sowie an den GRA für Stadtentwicklung und Verkehr.

 

Der zweite Antrag, der sich mit diesem Mehrplatzprojekt beschäftigt, ist der, dass andere Bezirke davon profitieren:

 

Ich beantrage, dass die zuständigen Abteilungen unterstützende Maßnahmen zur Ausweitung des Projekts "Mehr Platz für Kinder - Beteiligung und Umsetzung - Pilotprojekt Leopoldstadt" sowohl in finanzieller als auch in ideeller Hinsicht setzen.

 

Auch hier beantrage ich die Zuweisung an den GRA für Bildung, Jugend, Soziales, Information und Sport sowie an den GRA für Stadtentwicklung und Verkehr.

 

Dieses Projekt ist ein sehr gutes Projekt. Ich glaube, man sollte damit nicht hinter dem Berg halten, sondern die Bezirke wirklich informieren und ihnen auch die Informationen darüber zukommen lassen, wie einfach es eigentlich ist, den Kindern und Jugendlichen mehr Platz in der Stadt zur Verfügung zu stellen.

 

Nun kurz zum Bereich der Spielplätze: Es gibt ein paar Beispiele für gute Spielplätze in Wien, aber trotzdem werden nach wie vor Spielplätze gestaltet, die nicht den neuesten Erkenntnissen entsprechen beziehungsweise eigentlich nicht Rücksicht auf die Kinder nehmen, die dort spielen beziehungsweise diese Spielplätze benützen sollen. Wir haben uns gedacht, dass es notwendig wäre, hier den Bezirken eine Möglichkeit anzubieten, indem man eine ExpertInnenkommission zur Verfügung stellt, die sie berät, wie Spielplätze nach neuesten Erkenntnissen gestaltet werden können.

 

Ich stelle hiermit den Antrag, dass zukünftig bei Neu- und Umgestaltung von Spielplätzen eine ExpertInnenkommission bestehend aus StadtplanerInnen, PsychologInnen und PädagogInnen zur Beratung der Bezirke eingesetzt wird.

 

Hier beantrage ich die sofortige Abstimmung des Antrags.

 

Zum Schluss komme ich zu der schon von Frau Kollegin Novak-Schild angeführten Regelbeteiligungs-möglichkeit für Kinder und Jugendliche. Ja, hier tut sich etwas, nur haben wir die Situation - was bei einer Tagung, die sich damit beschäftigt hat, auch in Bezug auf dieses Mehrplatzprojekt moniert wurde -, dass die Kinder sich beteiligen. Es gibt hier in Wien ein paar gute Beispiele dafür, dass die Kinder und Jugendlichen sich sehr gerne beteiligen, diese Projekte dann aber irgendwo liegen bleiben und nicht zur Umsetzung kommen. Das kann unserer Meinung nach nicht der Sinn von Kinder- und Jugendbeteiligung sein, vor allem nicht im Hinblick auf die von uns schon oft erwähnte Politikverdrossenheit. Denn ich glaube, nichts schadet mehr, als wenn man Kindern und Jugendlichen das Gefühl gibt, sie können mitreden, und dann bleiben ihre guten und oft sehr sinnvollen Vorschläge in der Schublade liegen und werden nicht umgesetzt. Da ist mit Frustration bei den Kindern und Jugendlichen, aber auch bei den beteiligten Eltern zu rechnen.

 

Deswegen stelle ich hier auch den Antrag, dass die zuständigen Stellen dafür Sorge zu tragen haben, Mitbeteiligungsprojekte für und von Kindern und Jugendlichen auf alle Bereiche des öffentlichen Raums, den Kinder benützen, auszudehnen und für die Umsetzung der Ergebnisse aus den entsprechenden Projekten Sorge zu tragen.

 

In formeller Hinsicht beantrage ich die sofortige Abstimmung.

 

Meine Zeit ist nun um. - Ich glaube, dass wir in Wien eine zufrieden stellende Situation haben. Mit zufrieden stellend möchte ich mich aber nicht zufrieden geben. Ich glaube, dass wir noch sehr viel machen könnten und noch sehr viel besser machen könnten. Ich hoffe, dass wir, alle vier Parteien gemeinsam - denn das habe ich auch aus Redebeiträgen der anderen herausgehört -, daran arbeiten, dass Wien wirklich kinderfreundlich wird und dass wir es den Kindern und Jugendlichen ermöglichen, in einer Stadt wie Wien ihre Freiräume zu haben und ihre Möglichkeiten zu haben, sich zu beteiligen und zu entwickeln. - Danke. (Beifall bei den GRÜNEN.)

 

Vorsitzender GR Günther Reiter: Zum Wort

 

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