Gemeinderat,
17. Sitzung vom 25.06.2002, Wörtliches Protokoll - Seite 31 von 115
All diejenigen, die immer die Totengesänge angestimmt haben
und mit Krokodilstränen gesagt haben: die Hauptschule ist gestorben!, und: sie
ist die Restschule!, müssen also zur Kenntnis nehmen: Das ist so nicht richtig!
Ich freue mich darüber, gratuliere allen
Hauptschullehrerinnen und Hautschullehrern, allen Direktorinnen und Direktoren,
die ihren Beitrag dazu geleistet haben, dass auch die Hauptschule in Wien den
ihr wirklich zukommenden Stellenwert hat. Sie haben es sich verdient: Mögen sie
viel Erfolg haben bei der Arbeit im kommenden Jahr! Alles Gute! (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Als Nächster ist Herr GR Mag Reindl zum Wort
gemeldet. - Bitte.
GR Mag Thomas Reindl
(Sozialdemokratische Fraktion des Wiener
Landtags und Gemeinderats): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte
Frau Vizebürgermeisterin!
Ich möchte kurz meinem Vorredner ein, zwei Antworten
geben: Kollege Rudolph! Zwei Jahre,
drei Jahre Regierungspolitik - und Sie haben das Heilmasseurgesetz
durchgebracht. - Ich gratuliere! Dieser Erfolg kann sich wirklich "sehen
lassen"!
Wenn ich mir all die Punkte, die Sie aufgezählt
haben, ansehe, so muss ich sagen, sie sind im Prinzip nicht von wesentlicher
Essenz. Von wesentlicher Essenz ist hingegen, dass Sie den österreichischen
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern 47 Prozent ihres sauer verdienten
Geldes für eine vermeintliche Null, die in Wirklichkeit keine Null ist, aus der
Tasche ziehen. Das ist in Wirklichkeit das Versagen in der Sozialpolitik, die
Sie in Österreich gemacht haben und für die Sie verantwortlich sind! (Beifall bei der SPÖ.)
Die FPÖ unter Prinzhorn verscherbelt das
österreichische Staatsvermögen an dubiose Personen. Die FPÖ, gemeinsam mit der
ÖVP und ihrem Wirtschaftsminister und ihrem Bundeskanzler, fährt die
Investitionen in Österreich rapide zurück. Die Bundesregierung hat die
Ambulanzgebühr, die Studiengebühr, die Unfallrentenbesteuerung - um hier nur
drei Maßnahmen zu nennen, die aber für wesentliche Bevölkerungsgruppen wirksam
werden - eingeführt. Sie planen, statt eine Steuerreform durchzuführen,
Abfangjäger zu kaufen. Und Sie sind die Postenschacherer Nummer eins in
Österreich. (Ironische Heiterkeit bei der
FPÖ.) Hätten nicht 30 Jahre Sozialdemokratie in Österreich für unseren
guten Standard gesorgt, dann müssten wir uns wirklich Sorgen machen, dass wir
ziemlich rasch abgewirtschaftet werden (Ironische
Heiterkeit der StRin Karin Landauer und des StR Johann Herzog.), wie
irgendein Staat in Kakanien oder so. Dafür müssen Sie sich eigentlich schämen!
Eine Anmerkung in Richtung von Kollegem Strobl: Herr
Kollege Strobl! Sich aufzuregen, dass die Rechnungsabschlussdebatte so läuft,
ist eine Sache. (Zwischenruf des GR
Walter Strobl.) Der Beitrag Ihrer Fraktion zu meiner Rede ist nicht sehr
groß - das ist okay -; das ist eine andere Sache. Aber ich mache ein Angebot:
Wir nehmen sehr gerne die Vorschläge der ÖVP für Verbesserungen in diesem
Bereich entgegen. Sie haben ja die Möglichkeit, kreativ für die Debatte zum
Budget 2003 Vorschläge zu machen. Dafür steht ja wieder eine Zweitagesdebatte
am Programm. Ich bin schon gespannt und auch unser Klub ist schon gespannt, mit
welchen Verbesserungsvorschlägen Sie kommen werden. Es wäre vielleicht für alle
ein bisschen weniger Stress, wenn es kürzer wäre - oder vielleicht auch länger.
Ich hoffe, dass sich auch die anderen Fraktionen entsprechend kreativ geben.
Wir werden mit offenen Augen und mit großer Hoffnung in die Budgetdebatte 2003
gehen und dann werden wir ja sehen, welche wesentlichen Verbesserungen
gegenüber der jetzigen Situation in der Präsidiale erreicht werden konnten.
Ich möchte mich aber nicht zu sehr mit den Beiträgen
meiner Vorredner aufhalten, sondern vor allem auf den großen Erfolg
konzentrieren, den die Stadt Wien und insbesondere die MA 44 - ich möchte
diese an den Beginn meiner Ausführungen stellen - im letzten Jahr erreichen
konnte. Die MA 44 ist, wie Sie wissen, bei Gott kein Betrieb, der Gewinne
abwirft, sondern sie ist ein sehr wichtiger Betrieb, der mit den 40 in Wien
befindlichen Bädern ein sehr großes Freizeitangebot zur Verfügung stellt.
Freizeit kostet Geld und die Stadt Wien bekennt sich dazu.
Es ist uns einerseits gelungen, zwei wesentliche
Dinge zu erreichen. Das Erste ist, in die Bäder zu investieren. Ich kann nur
dann ein gutes Produkt anbieten, wenn ich dieses Produkt in einen guten Zustand
bringe und wenn ich es auf den letzten Stand der Technik, auf den letzten Stand
in Bezug auf Qualität und auch in Bezug auf sonstige Voraussetzungen bringe.
Hier hat die MA 44 im letzten Jahr 45,2 Millionen S investiert,
durchaus in sehr guten Bereichen: Es wurden Kinderspielplätze und
Fitnessparcours errichtet, Sanierungen in Kleinkinderbecken durchgeführt,
Wasserrutschen gebaut. Es wurden im Strandbad Alte Donau Saisonkabinen,
Saisonkästchen für mehr Kunden errichtet. Das Gänsehäufel wird saniert, wie wir
alle wissen, und im Liesinger Bad sind energiesparende Maßnahmen gesetzt
worden, um dadurch Kosten zu reduzieren. Alles in allem wurden
45 Millionen S aufgewendet, die ein beachtliches Investitionsvolumen
für die Wiener Bäder darstellen.
Weiters ist es uns auch gelungen, für das Erlebnisbad
Penzing die Sondervereinbarung für die Betriebsführung für die so genannten
Nur-Schwimmer auch weiter zu verlängern. Ich hoffe, dass die Schwimmer die
Subvention auch entsprechend nutzen und sehr viel schwimmen gehen.
Die ÖVP macht bei den Investitionen jetzt auf einmal einen
Schwenk. Wir haben das ja im letzten Ausschuss erlebt: Sie ist sozusagen auf
die Investitionsbremse gestiegen und hat alle Investitionen, die für heuer in
den Wiener Bädern vorgesehen sind, abgelehnt. Ich kann mir das nur so
vorstellen, werte Kolleginnen und Kollegen von der ÖVP, dass Sie sich
wahrscheinlich die Bundesregierung als Vorbild genommen haben, die auch sehr
wenig investiert, und sich gedacht haben,
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