Gemeinderat,
17. Sitzung vom 25.06.2002, Wörtliches Protokoll - Seite 32 von 115
dass das für Wien
wahrscheinlich auch gut wäre. - Wir bekennen uns zu den Investitionen in die
Bäder und werden auch heuer wieder zahlreiche Attraktionen und Maßnahmen
setzen.
Insgesamt gesehen haben wir
auch wesentliche Verbesserungen zum Beispiel bei den Kinderfreibädern
durchgeführt. Wir haben darüber auch schon im Ausschuss diskutiert. Nicht nur,
dass sie nun an sieben Tagen in der Woche durchgängig geöffnet haben, es ist
auch der Eintrittspreis gesenkt worden, und wir konnten hier auch einen großen
Marktbedarf erreichen.
Noch eine sehr erfreuliche Bilanz: Wie Sie wissen,
hat voriges Jahr im Gänsehäufel ein Versuch stattgefunden, sozusagen der
Internet Highway im Bad. Es war dies eine ganz neue Form, wie man hier Leuten,
Badegästen - Pensionisten, Jungen, Menschen aus allen Bevölkerungsschichten -
einerseits ein bisschen sozusagen die Angst vor dem Computer nehmen wollte,
andererseits aber auch ein durchaus attraktives Angebot für Jüngere zur
Verfügung gestellt hat. Das Projekt war sehr erfolgreich: 300 Badegäste
haben pro Tag dieses Angebot im Gänsehäufel, im "surfer` sofa Internet-
und Schulungscenter", genutzt. Eine Wiener Firma hat das mit Sponsoren
möglich gemacht und auch die MA 44 hat eine Investition getätigt, um hier
eine Attraktion zu bieten. Diese Innovation war ein solch großer Erfolg, dass
man nun auch im Laaerberg- und im Schafbergbad in den Sommermonaten während der
Badezeit surfen kann, sich schulen kann und im Umgang mit dem Computer beraten
lassen kann. Das ist eigentlich eine ganz tolle Aktion und der MA 44 ist
zu gratulieren, dass sie diesen Schritt gewagt hat und sich mit den modernen
Medien auseinander setzt.
Wer vor kurzem im Gänsehäufel war, so wie ich, hat festgestellt,
dass das Bad eine unheimliche Attraktion hat: eine Krake beziehungsweise eine
stilisierte Krake. Für Leute wie mich ist es unmöglich, zu dieser Krake
vorzudringen, weil die Kinder sie natürlich stürmen. Was ist das? - Es ist ein
sechs Meter großes Schwimmtier, das im Becken befestigt ist und quasi eine
Luftburg im Wasser darstellt - also eine total super Sache! Der MA 44 ist
es gelungen, einen Privatsponsor zu finden, der zwei Kraken - eine, wie gesagt,
im Gänsehäufel und eine in der Alten Donau - aufgestellt hat. Da der Erfolg
jetzt schon solch ein durchschlagender ist, bin ich sicher, dass wir nächstes
Jahr wahrscheinlich mit mehr Kraken in den Wiener Bädern rechnen dürfen.
Ein besonderer Erfolg im Betreuungsbereich und auch
im Wellness-Bereich ist auch der Ferienklub im Bad. Wir haben immerhin jetzt
schon fünf Bäder, die ein Animationsprogramm anbieten. Es läuft zum Teil auf
sehr kleiner und nicht sehr personalintensiver Schiene, aber mit sehr großem
Erfolg. Man kann wirklich sagen, dass die Wiener Bäder auch in diesem Bereich
sehr, sehr innovativ sind.
Das Highlight haben wir aber seit 1. Juni, meine
Damen und Herren: Ab diesem Zeitpunkt haben wir eine ganz wesentliche
Verbesserung für die Besucher der Bäder erreicht, und zwar den Bus-Shuttle zu
den Sommerbädern Krapfenwaldlbad, Strandbad Angelibad, Standbad Alte Donau und
Standbad Gänsehäufel. Hier wurde von der MA 44 ein Bus eingerichtet -
beauftragt sind natürlich die Wiener Linien -, der an den Wochenenden zu den
Spitzenzeiten morgens und abends alle zehn Minuten von den U-Bahn-Stationen in
die Bäder fährt. Ich habe mich vorher erkundigt, wie die Aktion läuft, und Dipl
Ing Schuster hat mir gesagt, dass täglich Dutzende Bürger anrufen, die sich
dafür bedanken, dass diese Aktion gesetzt wurde, und dass auch sehr viele
Schriftstücke einlangen, denen eine sehr große Zustimmung in der Bevölkerung zu
entnehmen ist. Da die Bäder bekanntlich ja manchmal auch nicht sehr leicht zu
erreichen sind, wurde durch dieses Angebot vor allem für viele Bevölkerungsgruppen
in Wien und auch für viele Gäste eine deutliche Verbesserung des Services der
Wiener Bäder erreicht. Dazu ist ihnen zu gratulieren! (Beifall bei der SPÖ.)
Auf zwei Details möchte ich noch eingehen. Das
Brigittenauer Bad wurde von einem meiner Vorredner angesprochen. Hier geht es
um das Kinderbecken. Es ist so, dass man auf Grund der Besucherstruktur des
Bades und der Untersuchungen eigentlich zu dem Ergebnis gekommen ist, dass es
eine durchaus sinnvolle strategische Positionierung wäre, wenn man dieses Bad -
und da bitte ich auch Frau Korosec aufzupassen - insbesondere für ältere
Bäderbesucher, die eben besondere Ansprüche haben, herrichten würde. Es wird
hier eine Blocksauna im Sommer und im Winter geben, mit Kneippbecken und allem
Pipapo. Es ist dies sozusagen einmal ein erster Anstoß hin zu einer Entwicklung
in Richtung Wellness-Bad, und das ist durchaus eine sehr gute Positionierung
und vielleicht auch ein erster Schritt zu einer Art Spezialisierung. Vielleicht
sollte man auch darüber nachdenken, ob es überhaupt sinnvoll ist, dass man in
jedem Bad alles anbietet. Vielleicht sollte man eher dazu übergehen, da und
dort strategische Positionierungen vorzunehmen.
Zu dem Pilotprojekt im Angelibad, lieber Kollege
Strobl: Ich glaube, im Ausschuss ist des Langen und Breiten erklärt worden,
worum es da geht und warum gerade dieses Bad für das Pilotprojekt ausgewählt
wurde, aber ich wiederhole es natürlich sehr gerne:
Das Angelibad deswegen, weil es für die ... (GR Walter Strobl: Amalienbad!) Das Amalienbad!
- Danke, Entschuldigung. - Hier geht es darum, dass im Amalienbad auch die
Computerzentrale und die komplette EDV-Ausstattung für alle Wiener Bäder, die
in Zukunft auch auf ein elektronisches Kasterlsystem und Eintrittsystem
umgerüstet werden sollen, stehen wird. Natürlich kosten die Kasterln alleine
nicht das, was das Projekt kostet, sondern es sind in dieser Erstinvestition
auch die zentralen Geräte - das heißt der Zentralserver, die ganzen
Peripheriegeräte, die man dazu braucht - enthalten, die dann weiter nutzbar
sind für ganz Wien, wobei eine Verkabelung dieser Geräte erfolgen wird. Diese
sind auf alle Fälle mit Ursache für die genannten Kosten. Denkmalgeschützt sind
nur diese Holzkasterln und in diese einen elektronischen Verschluss einzubauen,
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