Gemeinderat,
17. Sitzung vom 25.06.2002, Wörtliches Protokoll - Seite 43 von 115
2. dieses überarbeite Organisationsstrukturkonzept dem GRA
für Kultur und Wissenschaft vorzulegen."
In formeller Hinsicht wird die sofortige Abstimmung
dieses Antrags beantragt.
Damit komme ich noch zu einem letzten Punkt. Jene von
Ihnen, die die Vorstudie gelesen haben, wissen, dass es auch das eine oder
andere strukturelle Problem in dem Haus gibt, was das Klima betrifft. Ganz
konkret geht es darum, dass es mit dem Verschließen der Fenster des Haertl-Baus
zu Klimaproblemen in der Schausammlung gekommen ist, und wir gehen davon aus,
dass es ja gar kein Problem sein kann, dieses zu beheben und beantragen daher:
"Der Herr amtsführende Stadtrat für Kultur und
Wissenschaft wird ersucht, die Direktion der Museen der Stadt Wien
aufzufordern, den Mitgliedern des Kulturausschusses eine klare Sachverhaltdarstellung
über die in der Vorstudie angeführten Klimaprobleme der Schausammlung zu geben
und Vorschläge zur dauerhaften Sanierung bis spätestens Ende 2002
vorzulegen."
In formeller Hinsicht wird die sofortige Abstimmung
dieses Antrags beantragt.
Sie sehen also, meine Damen und Herren, wir nehmen
das Historische Museum und seine Ausgliederung sehr, sehr ernst, und wir tun
alles, was wir tun können und wovon wir meinen, dass es in unserer Verantwortung
liegt, damit dieses Haus die bestmöglichen Vorraussetzungen hat, um in den
nächsten Jahren tatsächlich zu einer Neupositionierung zu kommen, damit das
Museum im Herzen der Stadt auch tatsächlich zum Herz der Wienerinnen und Wiener
wird, damit es mehr Sichtbarkeit bekommt, ein klares Profil und damit es nicht
weiterhin seinen Dornröschenschlaf schlafen muss.
Ich würde mir sehr wünschen, dass die SPÖ diese
Vorschläge von uns aufgreift und auch in diesem Sinne agiert, denn alles
andere, meine ich, ist doch wohl fast schon fahrlässig und bedeutet, seine
politische Verantwortung nicht wahrzunehmen.
Ich diesem Sinne freue ich mich auf die nächsten Kulturdebatten.
Morgen wird sicher ein spannender Tag. - Danke. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Zum Wort gemeldet ist Herr StR Dr Marboe. Ich erteile
es ihm.
StR Dr Peter Marboe:
Herr Vorsitzender! Herr Stadtrat! Meine Damen und Herren!
An vieles kann man jetzt lückenlos anschließen und
vieles kann man sich dann erfreulicherweise auch ersparen, wir wollen es ja
auch nicht zu lange machen, umso mehr, als, wie schon erwähnt, einiges von den
Kritikpunkten morgen sehr ausführlich zur Sprache kommen wird.
Ich möchte nur vorausschicken, dass ich es von der
Präsidiale für sehr überlegt empfunden habe, sozusagen die Kultur als
Alternativprogramm für die Fußballweltmeisterschaft heute auf die Tagesordnung
zu setzen, weil wir, glaube ich, die Einzigen sind, die tatsächlich hier eine
Konkurrenz bilden können, denn die Kultur ist immer spannend. Ich glaube, Sie
alle wissen, dass es kaum in einem anderen Bereich so viele spannende
Diskussionen gibt wie in der Kultur.
Ich habe auch schon überlegt, ob ich die Fußballfans,
die im Grunde jetzt schweren Herzens hier sitzen, mit einer Art Fußballsprache
anreden soll. (GR Mag Christoph Chorherr:
Ja, bitte!) Also ich könnte mir vorstellen, dass die Frau Kollegin Ringler
eine sehr mutige Neumeisterin des Trippelns und des Übertrippelns geworden ist.
Ich könnte mir vorstellen, dass man den Woller als Spezialist des Abblockens
empfindet in einem Fußballteam. Ein Experte für Kopfballtore bietet sich
natürlich auch an in einem solchen Kulturteam. Auch die Frau Unterreiner, die
meistens im Abseits steht, wäre geeignet für eine solche Rolle. (Heiterkeit bei den Grünen.) Also wir könnten das jetzt ausdehnen, ich würde
aber meinen, dass wir versuchen sollten ... (GRin
Renate Winklbauer: Und die eigene Rolle? Wie würden Sie die definieren?)
Nach Ihrer Definition der Schiedsrichter. (GR
Jürgen Wutzlhofer: Ein richtiger WM-Spezialist!)
Leider ist es nicht ganz so lustig, wie es schon zuerst
angelassen hat und jetzt noch einmal anlässt, meine Damen und Herren, denn
immerhin geht es ja um die Möglichkeit, sozusagen in einer ganz groß angelegten
Debatte auch Kulturpolitik in dieser Stadt zu erörtern. Natürlich - das wurde
auch schon angedeutet - überlegt man sich, ob man nicht doch zustimmen sollte,
denn immerhin wurde die Budgeterstellung ja noch in einer anderen Regierungszeit
gemacht, aber - und es wird sehr viele Aber geben - der Vollzug ist halt dann
doch größtenteils anders gemacht worden, und das verwehrt es uns auch, diesem
Rechnungsabschluss die Zustimmung zu geben.
Ich bitte wirklich die anwesenden Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter, Referentinnen und Referenten ganz sicher zu sein, dass das
keine Kritik an ihrer Arbeit ist. Im Gegenteil! Ich glaube, dass durch die
Arbeit, die wirklich kompetente Arbeit der Beamten und der Beamtinnen, noch
sehr viel Ärgeres verhindert wurde, worauf ich jetzt versuchen werde, ein
bisschen einzugehen, und ich möchte Ihnen dafür auch sehr herzlich danken, meine
Damen und Herren. (Beifall bei der ÖVP
sowie der GRin Marie Ringler.)
Ich habe schon gesagt, es soll nicht der Eindruck
entstehen - das tut es natürlich notgedrungenerweise wegen der Beschränkung der
Redezeit -, dass alles nur schlecht war und alles nur mies war. Davon kann ja
nicht die Rede sein. Es war vieles dabei, was wir durchaus begrüßt haben. Das
kommt bei so einer Bilanz dann leider meistens kurz und ich würde bitten, dass
man das dann doch richtig einordnet.
Ich glaube zum Beispiel, dass zu den positiven Dingen das
uneingeschränkte Bekenntnis zum Tanz, die Kinoförderung, die Weiterführung der
Restitution gehört, ebenso die Wortmeldung des Herrn Stadtrats zur
Wehrmachtsaustellung und überhaupt das ganze Projekt. Ich glaube, jeder, der
gestern spätabends noch den Kollegen Blind gehört hat, der weiß, wenn es eines
solchen Nachweises noch bedurft hätte, spätestens seit gestern Abend, für wie
notwendig gerade eine solche
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