Gemeinderat,
17. Sitzung vom 25.06.2002, Wörtliches Protokoll - Seite 100 von 115
In keiner
anderen Großstadt leben die Bürgerinnen und Bürger so gesund wie in Wien. Ob
saubere Luft oder hoch qualitatives Wasser, Wien kann mit idealen
Umweltbedingungen aufwarten. - Wien macht's besser.
Die Wiener
Stadtregierung hat ihren erfolgreichen Weg auf dem Umweltsektor mit StRin Kossina
und ihrem Team fortgeführt. Sie hat dafür gesorgt, dass sich Wien mit Recht
Umweltmusterstadt wie auch Klimamusterstadt nennen kann. Ich möchte den
Oppositionsparteien nur einige Punkte in Erinnerung rufen, denn die Ablehnung
des Budgets zeigt wieder einmal, dass die Opposition glaubt, Opposition heißt,
auf alle Fälle dagegen zu sein. Es liegt der Verdacht nahe, dass die Opposition
gar nicht will, dass Wien weiterhin weltweit als Umweltmusterstadt anerkannt
wird.
Sie kennen
ja den Satz: Ohne Göd ka Musi! Also Sie haben wohl vergessen, was alles
erreicht wurde: Verfassungsschutz für das Wiener Trinkwasser, zügige
Entwicklung der Abfallwirtschaft, Öko-Business-Plan Wien, Zusammenarbeit mit
300 Wiener Unternehmern, Schaffung der Funktion eines Atomschutzbeauftragten,
laufende Erhöhung des Bioanteils bei Lebensmitteln, Novelle zum
Tierschutzgesetz zur Erleichterung des Zusammenlebens von Mensch und Tier,
Präsentation des Lärmsanierungskonzepts mit praktikablen Lösungen zur
Lärmreduzierung, erfolgreiche Umweltaktion "Saubere Stadt", laufende
Umsetzung des Klimaschutzprogramms, Hochwasserschutz Wiental abgeschlossen,
Ozonfibel der MA 22, Städtepartnerschaft mit Berlin, gemeinsames Projekt
der MA 48 mit den Berliner Stadtreinigungsbetrieben und noch vieles andere
mehr. - Wien macht's besser.
Und das
alles ist für Sie nichts? Ablehnenswert? - Die MA 48 ist eine der
wichtigsten der Magistratsabteilungen der Stadt. Sie sorgt dafür, dass die
Straßen sauber sind, dass der Müll entsorgt wird, dass der Fuhrpark funktioniert
und dass wir saubere öffentliche Bedürfnisanstalten benützen können. Und dafür
aufrichtigen Dank an alle 3 111 Mitarbeiter der MA 48! (Beifall bei der SPÖ sowie der GRin Marie
Ringler.)
Heiße
Diskussion gab und gibt es zur Erhöhung der Müllgebühren. Herr Kollege Maresch,
Herr Kollege Klucsarits hat Ihnen letztens ja bereits bestätigt, dass Sie außer
Müll vermeiden überhaupt keine Ideen haben, aber scheinbar schlägt jetzt Herr
Kollege Klucsarits auch schon in dieselbe Kerbe. Ich glaube, die Grünen warten wirklich auf ein Wunder.
Herr StR
Schock, der Erfinder der Müllsteuer und der Kanalsteuer, die es beide nicht
gibt, hat uns letztens lang und breit erklärt, wie super die blau-schwarze
Bundesregierung ist. Und Klubobmann Kabas hat mit einer Aussendung überhaupt
den Vogel abgeschossen, er schreibt: "Nein zur Erhöhung der Müllgebühren,
Ja zur Gebührensenkung in Wien." - Für wie dumm halten Sie die Wiener
Bevölkerung? Einerseits zahlt Wien einen erheblichen Beitrag wegen Grasses
Nulldefizit und auf der anderen Seite wollen Sie Wien aushungern. Seit
neuneinhalb Jahren wurde die Müllgebühr nicht erhöht, seit 1993 wurde mehr als
eine halbe Milliarde investiert, die Altlastenbeiträge im Sinne der
Deponieverordnung werden ab 1.1.2004 von 43,60 EUR auf 65 EUR und
dann ab 1.1.2006 auf 87 EUR erhöht.
Vorsitzender
GR Rudolf Hundstorfer (unterbrechend): Meine Damen und Herren!
Ich verstehe, wenn man schon 28 Stunden zusammen ist, einen gewissen
gruppendynamischen Prozess, aber ich würde Sie wirklich um eine gewisse
Disziplin bitten, denn das Thema der Müllgebühren ist ja angeblich für alle so
wichtig.
GRin
Rosemarie Polkorab (fortsetzend): Die Müllgebühren in Wien
kosten 2,15 EUR für ein 120-Liter-Abfallgefäß, in Innsbruck 3,50 EUR,
im blau-schwarzen Klagenfurt 3,70 EUR, in Bregenz 6 EUR und im
tiefschwarzen Eisenstadt 7,40 EUR. Das ist fast das Dreifache. Ich
verstehe daher weder die Aufregung bei der FPÖ noch bei der ÖVP anhand dieser
Zahlen.
Kollege
Klucsarits! Warum soll privatisiert werden? Nur um die Müllabgabe um
50 Prozent erhöhen zu müssen? Das wäre sinnlos. Dort, wo private Firmen
sinnvoll eingesetzt werden können, geschieht es bereits. Immerhin wurden im
Jahre 2000 Fremdfirmenvergaben im Werte von 883 Millionen S, das sind
60,6 Millionen EUR, durchgeführt. Das betrifft Sperrmüll,
Problemstoffentsorgung, Teile der Altpapiersammlung, Winterdienst und diverse
Transportleistungen.
Und daher
- ohne Göd ka Musi, das wissen wir schon - gibt es ab 1. Juli 2001 eine
Tariferhöhung, aber die Tariferhöhung - das hat Herr Kollege Stefan heute in der Kulturrede falsch
festgestellt - betrifft die Abschleppkosten kennzeichenloser Fahrzeuge - für
alles andere bleibt der Tarif gleich -, weil die umweltgerechte Verwahrung und
die umweltgerechte Reinigung der Straße, zum Beispiel bei Ölaustritt,
Glassplittern und so weiter, natürlich zusätzliche Kosten verursachen.
Das Thema
dritte Müllverbrennungsanlage ist ein Dauerbrenner. Die FPÖ ist für das
Florianiprinzip, hat aber vergessen, dass das einfache Parteimitglied, Landeshauptmann
von Kärnten, für Müllverbrennungsanlagen ist. Arnoldstein sage ich nur. Haben
Sie, meine Damen und Herren von der FPÖ, hier verschiedene Ansichten? Da weiß
der eine nicht, was der andere tut. Müllverbrennungsanlagen werden gebaut in
Wörgl, in Lenzing, in Trieben, in Leoben, in Niklasdorf und, liebe ÖVP, vor den
Toren Wiens, in Niederösterreich, in Zwentendorf.
Wir alle
sind für Müllvermeidung, das zeigt das hervorragende Konzept der MA 48 in
Zusammenarbeit mit der MA 22, aber wie wir alle wissen, gibt es die
Deponieverordnung und daher ist Handlungsbedarf angesagt. Nicht nur in Wien.
Die
Strategische Umweltprüfung und der Abfallwirtschaftsplan sind der richtige Weg
für die Zukunft. In diesem Zusammenhang aufrichtigen Dank an alle 115 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter der MA 22 für die hervorragend geleistete Arbeit für Wien
im Bereich Umweltschutz, Natur- und Landschaftsschutz. (Beifall bei der SPÖ und bei Gemeinderäten der GRÜNEN.)
Das Forstamt der Stadt Wien, dem auch noch der
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