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Gemeinderat, 17. Sitzung vom 25.06.2002, Wörtliches Protokoll  -  Seite 101 von 115

 

Landwirtschaftsbetrieb der Stadt Wien mit dem Weingut Cobenzl und das Ludwig-Boltzmann-Institut für biologischen Landbau und angewandte Ökologie eingegliedert sind, ist verantwortlich für Wiens Wälder. Insgesamt werden vom Forstamt 43 603 Hektar Fläche bewirtschaftet, davon 8 532 Hektar in den Stadtwäldern, 32 000 Hektar in den Quellenschutzforsten, 2 600 Hektar werden landwirtschaftlich genutzt.

 

In der Zentrale und in den fünf Forstverwaltungen - Hirschwang, Lainz, Lobau, Naßwald, Wildalpen - arbeiten 326 ständige Mitarbeiter und 160 Saisonarbeiter für Wiens Wälder und Erholungsgebiete unter der hervorragenden Leitung unseres Forstdirektors Dipl Ing Andreas Januskovecz. Sein und unser Ziel ist es, den Wald für Erholungszwecke der Bevölkerung zu sichern und die Quellen für das Wiener Trinkwasser zu schützen. Das Forstamt trägt damit wesentlich dazu bei, neue Grünräume in der Stadt zu schaffen.

 

Unser Wienerwald feiert heuer seinen 1 000. Geburtstag, er ist das grüne Markenzeichen Wiens. Wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten schließen uns der Meinung unseres Bgm Dr Michael Häupl voll und ganz an: Die Kulturlandschaft Wienerwald ist ein Geschenk, das auch unseren Kindern noch viel Freude bereiten soll. Eine wissenschaftliche Untersuchung wird ergeben, welche Schritte für unseren Wienerwald die besten sind, damit unser Wienerwald auch in Zukunft Erholungsraum für die Menschen bleibt. Eine Sperre im Sinne eines Nationalparks wäre nicht besonders dienlich. Ein Biosphärenpark würde eine vielfältige Nutzung des Wienerwalds zulassen, denn derzeit gibt es rund 400 benutzerfreundliche Schutzgebiete in 94 Ländern der Welt. 21 Millionen Menschen besuchen jährlich den Wienerwald. Seine wichtigste Funktion ist und bleibt Erholung und Freizeit.

 

Zum Schluss möchte ich noch dem Leiter der MA 58, Herrn OSR Dr Roman Merth, der für rechtliche Angelegenheiten der Landeskultur, des Wasser- und Schiffbauwesens über viele Jahre zuständig war und hervorragende Arbeit geleistet hat, aufrichtigen Dank aussprechen. Wir wünschen ihm für den kommenden Lebensabschnitt viel Glück, Freude und Gesundheit.

 

Natürlich ergeht unser Dank auch an die 20 Mitarbei-terinnen und Mitarbeiter der MA 58, aber auch an die Mitarbeiterinnen der einzelnen Magistratsabteilungen, die im Umweltbereich tätig sind, für ihre ausgezeichnete Arbeit. - Danke. (Beifall bei der SPÖ.)  

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Als Nächste ist Frau amtsf StRin Dipl Ing Kossina zum Wort gemeldet. - Bitte.

 

Amtsf StRin Dipl Ing Isabella Kossina: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete!

 

Heute sprechen wir über den Rechnungsabschluss 2001, das heißt, das ist ein Blick zurück, ein Blick zurück in das vorige Jahr, aber wenn wir zurückblicken, müssen wir gleichzeitig auch die Zukunft betrachten, und mein Ziel ist es zu wissen: Wohin wollen wir? Was wollen wir in Wien, was wollen wir in Wien in zehn Jahren? - Das heißt, für mich ist es wichtig, die Weichen richtig zu stellen, die Weichenstellung so zu orientieren, dass wir eine zukunftsorientierte Umweltpolitik für uns und für die Wirtschaft sicherstellen und garantieren. Ich will Strategien, die realisierbar sind, Strategien, die dazu führen, dass wir die Lebensqualität, die wir jetzt in Wien haben - es wurde heute schon mehrmals gesagt, die Lebensqualität in Wien ist die zweitbeste Lebensqualität weltweit -, erhalten, sicherstellen und auch noch verbessern für uns und unsere nachfolgenden Generationen.

 

Es geht hier nicht um eine kurzfristige Politik, es geht hier nicht darum, kurzfristige aktionistische Aktionen zu setzen, Panikmache zu unterstützen, hier geht es um eine langfristige Politik, die sicherstellt, dass wir auch für nächste Generationen alles das garantieren, was wir jetzt in Wien lebenswert und liebenswert finden.

 

Es geht mir darum, eine klare Linie in der Umweltpolitik zu fahren, es geht mir darum, Neues zu entwickeln und nicht stehen zu bleiben auf einem Status quo und diesen Status quo womöglich zu zementieren. Die Innovation steht im Vordergrund, Innovation mit der Wirtschaft, Innovation mit neuen Strategien, mit neuen Technologien. Das kurbelt die Wirtschaft an, das gibt eine Dynamik, eine Dynamik für uns alle.

 

Die nachhaltige Umweltpolitik ist auch immer wieder ein Schlagwort, ein Schlagwort auch der Bundesregierung, nur Wien macht es auch hier besser. Die nachhaltige Umweltpolitik wird hier in Wien gelebt. Die Früchte einer nachhaltigen Umweltpolitik sind oft erst später zu ernten. Das sehen wir an Strategien, die schon sehr lange vor uns vorbereitet wurden. Ich spreche hier über den Nationalpark Donauauen. Vor 30 Jahren wurde von der UNESCO bereits festgestellt, dass es sich bei diesem Gebiet um einen schützenswerten Raum handelt. Jetzt ist es Nationalpark.

 

Altlastensanierung. Auch hier wurde vor 20 Jahren begonnen. Jetzt sieht man die Früchte der Altlastensanierung. Hier gibt es zahlreiche Verfahren, die entsprechend kurzfristig angedacht wurden, langfristig umgesetzt wurden und jetzt Erfolge zeigen.

 

Mir geht es daher darum, einerseits zu reparieren. Eine Reparaturgesellschaft ist notwendig, das erkennen wir an der Altlastensanierung. Mit der Altlastensanierung können wir die Sünden der Vergangenheit reparieren im Bewusstsein dessen, dass hiefür Millionen bis zu Milliarden S oder Euro zu investieren sind, und für diese Reparatur müssen wir vorsorgen. Das heißt, wir gehen einen Weg von der Reparaturgesellschaft hin zur Vorsorgegesellschaft, hin zu einem nachhaltigen Wirtschaften, zu einem nachhaltigen Wirtschaften für uns alle.

 

Hier steht die Daseinsvorsorge im Vordergrund, auch ein Begriff, der jetzt immer stärker in unser Bewusstsein kommt und diskutiert wird in der EU und auf kommunaler Ebene. Die Daseinsvorsorge, ein sehr alter Begriff, der schon bis in das letzte, eigentlich schon vorletzte Jahrhundert zurückreicht, hat erst im Jahr 1992 auch Eingang in die EU gefunden, und diese Daseinsvorsorge, das heißt, die kommunale Dienstleistung für die Menschen im Bereich der Versorgung, im Bereich

 

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