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Gemeinderat, 17. Sitzung vom 25.06.2002, Wörtliches Protokoll  -  Seite 103 von 115

 

schon angesprochen - ist der größte Biobetrieb in Österreich. 600 Hektar werden bereits jetzt schon biologisch bewirtschaftet. Die Diskussion um biologische Lebensmittel erscheint mir in der heutigen Zeit sehr bedeutend im Hinblick darauf, dass sehr viel Ware auch importiert wird, die belastet sein kann. Bioprodukte aus Wien sind sicherlich nicht belastet. Das ist kontrolliert, das ist nachgewiesen, und unser Landwirtschaftsbetrieb der Stadt Wien stellt sicher, dass hier höchste Qualität auch ohne landwirtschaftliche Förderung erzielt werden kann und diese Waren auch am Markt entsprechend abgesetzt werden können, und das mit Gewinn.

 

Eine Idee, die auch im letzten Jahr entwickelt wurde und deren Umsetzung im nächsten Jahr erfolgen wird, ist die Kinderbauernhofidee. Mit diesem Bauernhof für Kinder - aber auch für Erwachsene - soll den Kindern die biologische Landwirtschaft und die Landwirtschaft generell näher gebracht werden. Dieser Kinderbauernhof soll neben dem landwirtschaftlichen Betrieb am Cobenzl errichtet werden.

 

Eine Arbeit, die von der Umweltschutzabteilung der Stadt Wien durchgeführt wurde, erscheint mir sehr zentral, es ist die Arbeit zum ökologischen Fußabdruck. Man spricht immer wieder von Nachhaltigkeit, vom nachhaltigen Wirtschaften, von Vorsorge im Umweltschutz, aber darunter kann man sich oft sehr schwer etwas vorstellen. Wir haben eine Studie in Auftrag gegeben, die zu dem Ergebnis kommt: Jeder Wiener verbraucht rund 3,9 Hektar an Fläche. Das ist ein Ausdruck für die Ressourcen, für den Ressourcenverbrauch.

 

Unsere Umweltpolitik, meine Umweltpolitik ist darauf ausgerichtet, die Ressourcen so weit wie möglich schonend zu verwenden und auch Ressourcen einzusparen. Der Sollwert, so sagt die Wissenschaft, liegt bei 1,7 Hektar. 3,9 Hektar verbraucht jeder Wiener, jede Wienerin. Hier gilt es, die Ressourcenschonung massiv voranzutreiben. Hier liegt Wien im internationalen Vergleich sicherlich oft gleichwertig. Holländer verbrauchen im Vergleich rund 14 Hektar. Wien liegt sehr gut, aber Wien muss noch besser werden. Daher ist es mein Anliegen, die Ressourcen, die wir nun einmal brauchen, verstärkt zu schonen und den Verbrauch entsprechend zu minimieren.

 

Ein wesentlicher Auftrag der MA 22, der Umweltschutzabteilung, ist selbstverständlich auch, in die Genehmigungsverfahren ihr Wissen einzubringen, ihr Wissen einzubringen bei Umweltverträglichkeitsprüfungs-verfahren, bei AWG-Verfahren, bei anderen Verfahren, die entsprechende behördliche Auflagen verlangen.

 

Auch das Wiener Messnetz - das wurde heute schon angesprochen - wird von der MA 22 betrieben und das garantiert, dass immer aktuelle Informationen zur Verfügung stehen. Alle aktuellen Informationen über die Luftqualität in Wien sind für jedermann zugänglich, sei es übers Telefon, sei es über Anzeigetafeln, sei es übers Internet.

 

Forschungsprojekte: Auch die Forschungsprojekte liegen der Umweltschutzabteilung der Stadt Wien sehr am Herzen. Hier möchte ich beispielhaft eine Stoffflussanalyse über PCP in der Müllverbrennungsanlage Spittelau erwähnen. Diese Anliegen werden von der MA 22 massiv verfolgt und auch entsprechend gefördert.

 

Ein wesentlicher Punkt ist auch der Öko-Buisness-Plan. Auch hier erkennt man wieder: Umweltschutz und Wirtschaft sind kein Widerspruch, Umweltschutz und Wirtschaft müssen miteinander gehen. Mit diesem Öko-Buisness-Plan haben wir gewonnen. Wir haben gewonnen an Energie, wir haben Wasser eingespart, wir haben Abfall eingespart, alles zugunsten der Betriebe, zugunsten der Umwelt, und das gemeinsam, als einen gemeinsamen Prozess der Umweltschutzabteilung mit der Wirtschaft.

 

Biomassekraftwerk: Auch das ist ein wesentlicher Punkt, ein zentraler Punkt unserer Ökostromstrategie in Wien. Ein Arbeitskreis für das Biomassekraftwerk wurde von mir ins Leben gerufen. Dieser Arbeitskreis hat auch Informationen aus dem Ausland eingeholt. Das Grobkonzept zum Biomassekraftwerk liegt bereits vor. Ein erster Bericht zeigt, dass es technisch machbar wäre, ein 62-MW-Biomassekraftwerk zu errichten. Jetzt geht es darum, entsprechende Rahmenbedingungen festzulegen und auch hier insbesondere darauf zu achten, dass im Rahmen eines strengen UVP-Verfahrens auch die strengsten Grenzwerte entsprechend dem Stand der Technik vorgeschrieben werden. Dann gilt es zu überlegen, inwieweit dieses Kraftwerk wirtschaftlich ist.

 

Zum Bereich Abfall: Die Abfallmengen steigen, das ist nachgewiesen, auch wenn sich hier eine statistische Ungenauigkeit ergeben hat. Statt 305 Kilo pro Einwohner und Jahr ist ein Rückgang auf 302 Kilo pro Einwohner und Jahr zu verzeichnen, weil nun einmal der Winter sehr viel wärmer war, weniger Streuriesel eingesetzt wurde. Ein Erfolg ist auch dahingehend festzustellen, dass weniger Kühlschränke anfallen. Aber der Hausmüll - und darum geht es -, der ist gleich geblieben und der wird auch in den nächsten Jahren ansteigen.

 

Das sind Effekte, die wir erkennen, denen wir entgegenarbeiten müssen. Tatsache ist, dass hier in Wien bereits jetzt schon die Deponieverordnung für das Jahr 2004 fast erfüllt wird. Ich sage fast. 90 Prozent werden bereits verbrannt, 10 Prozent fehlen noch. Diese 10 Prozent gilt es jetzt noch zu verbrennen. Das ist unser Ziel.

 

Gleichzeitig muss aber auch die Deponie Rautenweg für die Abfälle fit gemacht werden. Hier geht es darum, den Rautenweg so optimal zu nützen, dass entsprechende Kapazitäten auch für die nächsten Generationen sichergestellt werden können. Auf einer Seite soll Abfall vermieden werden, verwertet werden, aber Reststoffe fallen an und die müssen sicher deponiert werden. Diese Daseinsvorsorge auch für die Deponien muss gewährleistet werden, und das geschieht mit dem Rautenweg. Dieser Rautenweg muss daher auf den letzten Stand gebracht werden, und auch das ist ein zentrales Anliegen des letzten Jahres gewesen. Auf diesen Studien aufbauend werden wir den Rautenweg noch besser nützen können.

 

Die Strategische Umweltprüfung - sie wurde heute

 

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