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Gemeinderat, 18. Sitzung vom 26.06.2002, Wörtliches Protokoll  -  Seite 6 von 74

 

Sie wissen, das Problem ist mit jenen Patienten, die wir in Wien behandeln und die ihren Hauptwohnsitz nicht in Wien haben, was aber auch einige betrifft, die dann wieder in Wien krankenversichert sind, wodurch es immer Schwierigkeiten der Abgrenzung gibt. Wir erbringen sehr viele Leistungen für diese Patienten. Es ist ein Durchschnittswert über alle Leistungen von 14 Prozent der so genannten Gastpatienten.

 

Ich möchte nur auf einige Spitzenleistungen hinweisen, wo wir einen Anteil von bis zu 50 Prozent an Gastpatienten haben. Das sind: Neurochirurgie, zum Teil Herzchirurgie, Orthopädie, Strahlentherapie, aber auch die Stroke Units in Wien werden von niederösterreichischen Patienten genutzt. Sie wissen genauso gut, dass der niederösterreichische Landesfinanzreferent mit dieser Art der Leistungserbringung nicht gerade unglücklich ist. Da bin eher ich unglücklich.

 

Nun hat sich mit der Kollegin Onodi in den Gesprächen ergeben, dass sie die Strahlentherapie in Krems früher ausbauen wollen. Es ist immer schwankend gewesen, es wird 2004 oder 2005 bis 2008 ausgebaut, aber jetzt rechnen die Niederösterreicher, dass ab dem Jahr 2005 die Strahleneinrichtung in Krems fertig sein soll. Womit sie rechnen, ist, dass sich eine Entlastung für Lainz ergibt, das inzwischen mehr als 50 Prozent niederösterreichische Patienten hat.

 

Sie wissen aber, da wir sehr verwandte Berufe haben, wie sehr Therapien nach Möglichkeiten wandeln. Wir haben natürlich, wenn wir zu wenig Strahleneinrichtungen haben, mehr Chemotherapien, denn man behandelt die Patienten, die warten. Wenn man mehr Strahleneinrichtungen hat, bestrahlt man mehr Patienten. Ich glaube daher nicht, dass die Kapazität damit so erreicht ist, wie es meine niederösterreichische Kollegin glaubt, sondern ich glaube, dass durchaus die Anforderungen zu Strahlentherapien weiter steigen werden, weil es ein mit den modernen Techniken schonendes Verfahren für Patientinnen und Patienten ist.

 

Ich möchte auch noch darauf hinweisen, dass wir in Lainz Strahlentherapiebetten haben, also Isotopenbehandlungen machen. Es ist Ihnen bekannt, dass jetzt auch Isotopenantikörper im Bereich der hämatologischen Therapie auf den Markt kommt. Es gibt darunter reine Betastrahler wie das Präparat der Firma Schering, wo man die Patienten nicht in Strahleneinrichtungen unterbringen muss. Aber es gibt auch den Antikörper, der mit Jod 131 markiert ist, der sowohl ein Beta- als auch ein Gammastrahler ist, wo man schon aus Gründen des Strahlenschutzes für die Bevölkerung diese Patienten aufnehmen muss.

 

All das sind die Dinge, die wir zusammenführen müssen. Ich sehe ein, dass Sie immer ungeduldig wegen des Krankenanstaltenplans sind, aber genau das sind die Gespräche, weil ich nicht Kapazitäten bei mir aufbaue, die nebenan in Niederösterreich aufgebaut werden und Niederösterreich hält sich immer wieder sehr bedeckt, was in nächster Zukunft durchgeführt werden soll.

 

Sie wissen auch, dass wir anfangs in Wien fast alle Visudynebehandlungen gehabt haben, nicht nur aus der Ostregion, sondern viel weiter, weil außer Innsbruck und Wien hat es niemand angeboten. Es ist eine Therapie, die nicht so schwierig ist, die man durchaus in allen Bundesländern durchführen kann. Das Burgenland hat jetzt, ich glaube in Oberpullendorf, eine entsprechende Einrichtung und auch das Krankenhaus St. Pölten führt derzeit eine durch.

 

Ich werde im Herbst noch Gespräche haben - das haben wir ausgemacht -, gemeinsam mit der Kollegin Onodi, aber auch dem Finanzlandesreferenten, beim Herrn Vizebürgermeister, weil für das, was derzeit genutzt wird - im Vordergrund ist, dass die §-15a-Vereinbarung derzeit steht -, doch wie im ÖKAP vorgesehen, Niederösterreich seinen entsprechenden Anteil für den zweiten Linearbeschleuniger im SMZ-Ost bezahlen soll. Niederösterreich hält sich sehr bedeckt. Sie wissen, dort ist eine Landtagswahl und jeder will gewinnen.

 

Als Ärztin tue ich mir schwer zu sagen, dann bestrahlt sie nicht, weil wir ausgelastet sind, auch wenn wir niederösterreichische Patienten nicht bestrahlen müssen. Es steht immer im Vordergrund, wer der dringlichere Patient ist, aber es ist wirklich nicht einzusehen, dass man sich auf den Standpunkt stellt, wir haben das zu bezahlen.

 

Wir haben das Problem genauso im Bereich der neurochirurgischen Leistungen. Niederösterreich hat zwar eine kleine Neurochirurgie in St. Pölten, aber diese ist sicher nicht ausreichend für das ganze Bundesland. Wien ist doch irgendwie das Zentrum von Niederösterreich und die Patienten scheuen sich auch, nach St. Pölten zu fahren. Außerdem sind wir in unseren Strukturen ohne Rufbereitschaft offensichtlich auch für die niederösterreichischen Patienten kompetenter.

 

Wir haben eben dieses weitere Gespräch vereinbart. Wir haben vereinbart, dass orthopädische Patienten jetzt in größerem Maße von uns nach Wiener Neustadt weitergeleitet werden, genauso Strahlenpatienten nach Wiener Neustadt. Niederösterreich hat ja die Regelung mit dem Burgenland getroffen und das Burgenland hat sich sehr wohl an einer Strahleneinrichtung in Wiener Neustadt finanziell beteiligt und dort werden burgenländische Patienten behandelt. Genauso erwarte ich es mir von Niederösterreich, dass man ebenfalls auf unsere Leistung Rücksicht nimmt und uns eine Abgeltung dafür gibt. Ich bin zuversichtlich, dass wir gemeinsam dann doch für den nächsten Österreichischen Krankenanstaltenplan mehr an einer Gesamtregion Ost arbeiten, als nur bundesländerweise. Das ist sicher in Zeiten der engeren Mittel und von mehr medizinischen Möglichkeiten der geeignete Rahmen, um die Bevölkerung optimal zu versorgen.

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Die erste Zusatzfrage, bitte.

 

GR Mag Helmut Kowarik (Klub der Wiener Freiheitlichen): Frau Stadträtin!

 

Ich gebe Ihnen Recht, dass Wien für die onkologischen Patienten sicherlich sehr wichtig ist, vor allem die Wiener Gesundheitseinrichtungen. Ich glaube auch,

 

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