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Gemeinderat, 18. Sitzung vom 26.06.2002, Wörtliches Protokoll  -  Seite 24 von 74

 

mehr und nicht weniger.

 

Zweitens wurde die politische Ausgewogenheit des Kuratoriums in Frage gestellt. Wenn man das in Frage stellt, setzt man voraus, dass man weiß, dass dort Parteipolitiker oder jedenfalls parteipolitisch motivierte Mitglieder des Kuratoriums sitzen. Ich halte fest, mir zumindest ist das nicht bekannt und ich habe auch keinerlei Absicht, die Mitglieder des Kuratoriums nach einer parteipolitischen Zugehörigkeit zu fragen. Aber ich glaube - diese Bemerkung sei mir gestattet -, meistens handeln diejenigen, die besonders viel zu verbergen haben, nach dem Prinzip, französisch heißt das so schön "au voleur!", also "haltet den Dieb!".

 

Dritter Punkt: Es wurde davon gesprochen, dass die drei Herren, die diese Vorstudie zu einem Leitbild für ein Wiener Stadtmuseum erstellt haben, SP-linientreue Dilettanten seien. Ich weise diese Bezeichnung und auch diesen Vorwurf mit aller Entschiedenheit zurück. GR Ludwig hat bereits darauf hingewiesen, dass diese drei Persönlichkeiten ausgewiesene Experten auf ihren Gebieten sind.

 

Herr Dr Matt hat nicht nur die schon gesagte Erfahrung, sondern er hat auch fünf Jahre im Unterrichtsministerium gearbeitet, wo er vor allem mit Museen und auch mit internationalen Kunstausstellungen zu tun hatte. Er hat nicht nur die verschiedensten Studien erarbeitet - es gibt da eine ganze Bibliographie -, sondern er hat etwas Ähnliches, einen ähnlichen Bericht für das Museum in Bozen, erstellt.

 

Herr Dr Mattl ist ein angesehener Zeithistoriker, der ebenfalls zahlreiche erfolgreiche Ausstellungen, unter anderem auch im Historischen Museum der Stadt Wien, gestaltet hat.

 

Und Herr Dr Mießgang ist ein erfolgreicher Kurator und angesehener Publizist in erstrangigen Medien im In und Ausland.

 

Denen und den Instituten, die sie letztendlich vertreten, Dilettantismus vorzuwerfen, diesen Vorwurf weise ich jedenfalls zurück.

 

Zuletzt, Frau GRin Ringler, Sie wiederholen bereits zum zweiten Mal den Vorwurf der Erpressung. Ich nehme an, dass Sie das in Unkenntnis dessen tun, was das eigentlich ist. Das ist ein strafrechtlich relevanter Vorwurf gemäß § 144 des Strafgesetzbuches: "Wer jemand mit Gewalt oder durch gefährliche Drohung zu einer Handlung, Duldung und Unterlassung nötigt, die diesen oder einen anderen am Vermögen schädigt, ist, wenn er unter diesem Vorsatz gehandelt hat, durch das Verhalten des Genötigten sich an einem Dritten unrechtmäßig zu bereichern, mit Freiheitsstrafe" - und so weiter - "zu bestrafen." - Ich weise diesen Vorwurf mit aller Entschiedenheit zurück und behalte mir, falls er wiederholt wird, rechtliche Schritte vor! - Danke sehr. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Frau GRin Themel, bitte.

 

GRin Gerda Themel (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtags und Gemeinderats): Herr Vorsitzender! Meine Damen und Herren!

 

Ich denke, der vom Kollegen Stefan vorgebrachte Einwand des Mobbings, was Herrn Dior Düriegl betrifft, kann nicht unwidersprochen bleiben. Nachdem ich selbst, wie Sie vielleicht wissen, ein Mobbingopfer gewesen bin, habe ich mich in der Folge damit sehr ausführlich beschäftigt und kann Ihnen sagen, genauso beginnt Mobbing oft. Was Sie genannt haben, Herr Mag Stefan, ist nichts anderes, als die Wahrnehmung der Kontrolle durch den entsprechenden Ausschuss, nicht mehr und nicht weniger als die Wahrnehmung. Das war mir doch wichtig zu betonen.

 

Nachdem ich jetzt aber die Möglichkeit habe, nach meinem Herrn Stadtrat wirklich das letzte Wort in dieser Aktuellen Stunde zu haben - ich habe selten das letzte Wort -, nutze ich die Gelegenheit, das Ganze noch einmal zusammenzufassen.

 

Wie groß das Spektrum ist, was ein städtisches Museum an sich darstellen kann, ist sehr gut aus den verschiedenen Wortmeldungen herausgegangen. Umso spannender ist der kommende Entscheidungsfindungsprozess.

 

Was mir noch ganz wichtig ist - das in aller Kürze -, ist, dass das Symposium der Stadt allen Parteien, die hier vertreten sind, die Möglichkeit gegeben hat, ihre Einwände und ihre Vorschläge einzubringen. Sie werden nach Möglichkeit in den folgenden Wochen wahrgenommen werden.

 

Sie wissen, dass im Moment die Ausschreibung läuft. Die Ausschreibungsfrist endet, wenn ich mich recht erinnere, am 12. Juli dieses Jahres. Das heißt, es ist ein laufender Prozess im Gange. Dieser laufende Prozess wird von einem Personalberatungsbüro begleitet, ist also in den besten Händen.

 

Ich möchte Ihnen ganz gerne weiters ein bisschen die Sorgen nehmen, weil ich mich der Frau Prof Weinzierl persönlich sehr verbunden fühle. Zum guten Schluss und weil ich das letzte Wort habe, möchte ich festhalten, wie Herr StR Mailath-Pokorny schon sagte, diese immer wieder genannte Studie war eine Vorstudie - der Titel sagt das auch -, nämlich die Vorstudie zu einem Leitbild für ein Wiener Stadtmuseum. Der Auftraggeber, weil das auch bei einem Redner so nebulos dargestellt wurde, war das Wissenschaftszentrum Wien und der Auftragnehmer war das Ludwig-Boltzmann-Institut für Geschichte und Gesellschaft, dessen Vorstand Frau Prof Weinzierl und Herr Prof Ratkolb sind, absolut anerkannte Persönlichkeiten. Die wiederum wissen genau was sie tun und haben die anderen genannten Persönlichkeiten beauftragt.

 

Weil ich immer noch das letzte Wort habe, nutze ich es immer noch aus. Niemand, und zwar absolut niemand, von der Sozialdemokratischen Fraktion würdigt nicht die Leistungen von Herrn Dior Düriegl und des gesamten Personals im Bereich der Museen der Stadt Wien, ganz im Gegenteil. Ich gehe jedoch davon aus, dass es auch das Interesse des jetzigen Leiters, von Herrn Dior Düriegl und des gesamten Personals ist, dass sein oder ihr Haus und alle angeschlossenen Institutionen - da sind ja jede Menge Institutionen angeschlossen, aber wir reden immer nur vom Bau am

 

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