Gemeinderat,
24. Sitzung vom 30.01.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 13 von 82
bitte.
GR Mag. Rüdiger Maresch (Grüner Klub
im Rathaus): Sehr geehrter Herr Stadtrat!
Vor kurzem wurden ja einige Projekte präsentiert und
man konnte es sich auch im Westbahnhof anschauen, Westbahnhof Neu. Es wird die
Errichtung von 2500 Stellplätzen geplant, aber mir hat irgendwie dann auch
eine Präsentation des Verkehrskonzepts gefehlt. Ist eines bereits vorhanden und
wenn ja, wie viel wird die Verwirklichung kosten?
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Bitte.
Amtsf StR Dipl Ing Rudolf Schicker: Herr
Gemeinderat!
Der Wunsch nach Ausschreibung eines städtebaulichen
Wettbewerbs für den Raum Westbahnhof ist von der Bundesbahn an die Stadt Wien
schon vor mehreren Jahren herangetragen worden. Ich habe mit dem Vorgänger des
jetzigen Generaldirektors schon im Jahr 2001 darüber verhandelt, dass dort
nicht nur Baumasse, Bauvolumen entstehen darf, sondern dass es um die
Verknüpfung der beiden Bezirksteile des 15. Bezirkes geht, vor allem für
Fußgänger und Radfahrer, also für die umweltfreundlichen Verkehre, und dass wir
zusätzlich eine Lösung finden müssen für die Abwicklung des durch Büros und
Einkaufsmöglichkeiten entstehenden zusätzlichen Verkehrs.
Das hat dazu geführt, dass die Ausschreibung des
Wettbewerbes doch etwas länger gebraucht hat, weil die Stadt Wien eben darauf
bestanden hat, dass entsprechend den Zahlen, die das Verkehrskonzept erbracht
hat, die Quadratmeterzahl für das Einkaufszentrum unter dem Bahnhof, oder neben
dem Bahnhof, deutlich reduziert wurde gegenüber den Wünschen der Bundesbahn,
und auch in Kooperation mit der Wirtschaftskammer dann auf
17 000 Quadratmeter beschränkt wurde. Zusätzlich - und da hat die
Stadt Wien sehr darauf bestanden - kann man nicht den zusätzlichen Verkehr über
die Felberstraße und über die Avedikstraße abwickeln. Beide sind viel zu schmal
und dafür nicht geeignet. Und es gibt eben die Möglichkeit, dass man auf Niveau
der Geleise die Verbindung zwischen Technischem Museum und Gürtel schaffen kann
und wir haben darauf bestanden, dass das Grundlage wird für die Ausschreibung
und daher auch für die am Wettbewerb teilnehmenden Architekten und Städtebauer
als Voraussetzung unverrückbar bleibt und deswegen ist auch bei allen
eingereichten Projekten diese Form der Trassenführung berücksichtigt.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Danke. Herr GR Mag Gerstl, bitte.
GR Mag Wolfgang Gerstl (ÖVP-Klub der
Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrter Herr Stadtrat!
Sie haben zu Recht darauf hingewiesen, dass die
Mittel von 100 Millionen auf 139 Millionen steigen. Sie haben aber nicht
darauf hingewiesen, dass der Großteil dieser Steigerung darauf zurückzuführen
ist, dass sie ja zusätzliche Bundesmittel erhalten haben für die Übertragung
der Bundesstraßen B. Ich möchte Sie daher jetzt für die Zukunft, für die
kommenden zwei Jahre, fragen: Mit wie vielen zusätzlichen Mitteln rechnen Sie,
werden Sie dies in den kommenden beiden Jahren in den Straßenbau und in den
Brückenbau geben, insbesondere im Hinblick darauf, dass wir ja im nächsten Jahr
damit rechnen können, dass unsere Nachbarländer Mitglieder der EU werden und
wir damit einen verstärkten Ausbau des Straßennetzes für die Region Wien
benötigen?
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Bitte.
Amtsf StR Dipl Ing Rudolf Schicker:
Herr Gemeinderat!
Ich muss Sie - ich tue das ungern das wissen Sie,
aber trotzdem - korrigieren. Wir bekommen für die Erhaltung und den Bau der
verländerten Bundesstraßen, für die neuen Hauptstraßen B, seit vergangenem
Jahr, also schon im Jahr 2002 und folgende, bis 2008 ist das so fixiert,
nur einen Bruchteil der Mittel, die wir im Wiener Straßenbau und Brückenbau
einsetzen, nämlich grob 38 Millionen EUR. Ich habe Ihnen vorher die
Gesamtzahl genannt, der Löwenanteil wird sehr wohl aus städtischen Mitteln
verwendet. Noch dazu, und das muss man auch sagen, durch die Verländerung,
durch das Abtreten der Verantwortung seitens des Bundes, aber damit auch durch
das Abtreten der Genehmigungserfordernisse, die der Bund sich immer vorbehalten
hatte, ist es möglich, dass wir diese Mittel auch einsetzen, denn den Jahren davor
war immer das Spiel so: Ihr bekommt einen niederen Betrag und wir sagen euch
dann, wenn die Bausaison schon begonnen hat, dass ihr zusätzlich Geld bekommt.
Und dann, wenn das Geld da war, ist es mit den Ausschreibungen nicht
ausgegangen und zum Jahresende hat man dann gesagt, nun, die Wiener haben es
wieder nicht verbauen können. Dieses Spiel ist nicht mehr möglich und daher
sind auch die großen Steigerungen im Umsetzen ermöglicht worden, und wir werden
das in den kommenden Jahren sehen.
Aber, um die Frage zu beantworten, in diesem Ansatz 6103, wo die
Hauptstraßen B-Mittel drinnen stecken, sind grob
38 Millionen EUR, ein bisschen mehr, enthalten.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: So,
die 3. Zusatzfrage. Herr Ing Wolfram, bitte.
GR Ing Gunther Wolfram (Klub der
Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Stadtrat!
Sie haben mir bei einer Anfrage betreffend der
Reichsbrückensanierung im November 2001 mitgeteilt, dass die Sanierung
damals 262 Millionen S ausmachen wird, also rund
19 Millionen EUR. Jetzt wird von 35 Millionen EUR
gesprochen, also fast eine halbe Milliarde S. Ich habe damals
hingewiesen, dass nicht nur die Fertigteilelemente saniert gehören, sondern
auch Brückendilatationen. Jetzt werden die Kosten fast verdoppelt. Gibt es
irgendwelche zusätzliche Schäden plötzlich in diesem einem Jahr, dass es zu
dieser Verdoppelung kommt?
Und das Zweite, das ich gerne wissen möchte, ist, Sie
haben damals auch in der schriftlichen Antwort mitgeteilt, dass der Bund
231 Millionen S zur Verfügung stellt und die Stadt Wien nur
20 Millionen, abgesehen jetzt von Planungskosten und so weiter. Bleibt das
Verhältnis auch bei 35 Millionen aufrecht?
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