Gemeinderat,
24. Sitzung vom 30.01.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 14 von 82
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Bitte.
Amtsf StR Dipl Ing Rudolf Schicker:
Herr Gemeinderat!
Wenn ich mich recht erinnere, habe ich Ihnen in
Ergänzung damals - Sie haben das auch schon einmal mündlich gefragt - die
konkreten Zahlen genannt und auch die Begründungen dafür. Ich kann Ihnen jetzt
keine Auskunft zu den konkreten Zahlen geben, ich kann Ihnen das gerne
nachreichen.
Zur Frage allerdings, welche Arbeiten gemacht werden,
so ist es klar: Es wird der Fuß- und Radweg, der abgesenkt ist, komplett
erneuert und verbreitert, weil es da immer zu Konfliktsituationen kam,
besonders beim Ausgangbereich von der Station Donauinsel und es wird das
Geländer komplett erneuert, auch auf dem Niveau der Fahrbahn, weil wir ja dort
die Diskussionen hatten, ob der Nachtbus stehen bleiben darf, weil die Geländer
zu nieder sind zur Zeit für den Stationsbereich. Das wird komplett erneuert und
verbessert, damit auch bei der Love-Parade oder beim Marathonlauf mit
Sicherheit nichts passieren kann. Und wenn keine zusätzlichen
Sicherheitsmaßnahmen notwendig sind, werden die Deckenabdeckungen erneuert, es
wird die Lichtanlage erneuert, Dilatationen erneuert. Also, das Gesamtprogramm
ergibt, dass diese Brücke in den nächsten 2 ½ Jahren ganz massiv in
Bearbeitung sein wird. Ich werde Ihnen die konkreten Zahlen noch nachreichen.
Nur eines ist auch klar: Die Reichsbrücke ist zur
Gänze mit der Verländerung der Bundesstraßen an Wien gegangen, wodurch die
Finanzierung aus den Mitteln der verländerten Bundesstraßen finanziert wird.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Danke. Die 4. und letzte Zusatzfrage, Frau GRin Klier.
GRin Helga Klier (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtags und Gemeinderats): Herr Stadtrat!
Sie haben uns jetzt gesagt, dass an sich die
Finanzierung der geplanten Projekte gesichert ist. Meine Frage jetzt an Sie,
welche konkreten Projekte gibt es im Süden Wiens, denn dort haben wir ja von
der A 2, von der Außenringautobahn und so weiter, doch einen sehr
reichhaltigen, oder einen großen starken Verkehr, der noch den der südlichen
Bezirke aufnehmen soll. Welche Projekte, bitte, können Sie mir da nennen oder
sind vorgesehen.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Bitte.
Amtsf StR Dipl Ing Rudolf Schicker: Ich
werde versuchen, mich auf die größeren zu beschränken. Wir werden die
Bitterlichstraße von der Laaerbergstraße bis an die Ostbahn weiter umbauen, da
ist voriges Jahr schon der erste Abschnitt gelaufen. Wir werden im 23. Bezirk
die Brunnerstraße nach den Sanierungsmaßnahmen für die Altlasten zwischen der
Karl-Berger-Straße und der Perfektastraße herstellen, es wird die
Perfektastraße und der sogenannte Erlaaer Spitz fertiggestellt, die Kreuzung
Kirchfeldstraße – Breitenfurter Straße ertüchtigt, es werden die letzten
Arbeiten, die dann beim Schneefall liegen geblieben sind, bei der
Altmannsdorfer Abfahrt Sagedergasse – Breitenfurter Straße erledigt und eine
Fülle von kleinen Baumaßnahmen, die sich aus den Bezirksbudgets ergeben.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: So,
ich danke.
Wir kommen zur 4. Anfrage (FSP/00358/2003/0001-KGR/GM).
Sie ist gerichtet von der Frau GRin Mag Ringler an den Herrn Bürgermeister: In
der Gemeinderatssitzung vom 12.12.2002 wurde von den Grünen eine Dringliche
Anfrage eingebracht, welche die umstrittene Subvention der Gemeinde Wien an das
Haus der Heimat zum Inhalt hatte. Ein Antrag der Grünen, welcher sicherstellen
sollte, dass in Zukunft keine direkten oder indirekten Förderungen an das Haus der
Heimat durch die Stadt Wien erfolgen sollen, wurde von der SPÖ Fraktion
abgelehnt und fand keine Mehrheit. Es ist bis heute nicht eindeutig
sichergestellt, dass das Haus der Heimat nicht durch die Stadt Wien finanziert
werden wird. Daher unsere Frage an Sie, Herr Bürgermeister: Wird die Stadt Wien
das Haus der Heimat in Zukunft direkt oder indirekt subventionieren bzw die
Arbeit des Haus der Heimat unterstützen?
Ich ersuche um Beantwortung.
Bgm Dr Michael Häupl: Sehr geehrte Frau
Gemeinderätin!
Ich darf in Erinnerung rufen – ich darf es
deswegen in Erinnerung rufen, weil wir dies alles ja bereits breit abgehandelt
haben, und daher wähle ich diese Formulierung –, dass sich mit Beschluss vom
6. März 2002 die Landeshauptmänner der österreichischen Bundesländer
dazu bereit erklärt haben, den Vertriebenenfonds mit insgesamt
3,2 Millionen EUR zu dotieren, wobei aus den Erträgnissen des
Vertriebenenfonds auch – nicht nur – der Betrieb des Begegnungszentrums
"Haus der Heimat" zu finanzieren wäre. Schon aus dem Wortlaut dieses
Beschlusses ergibt sich, dass die Zahlung der Stadt Wien an den
Vertriebenenfonds erfolgt und dies zwar keine direkte, wohl aber eine indirekte
Finanzierung des "Hauses der Heimat" darstellt.
Aus der subsidiären Widmung ergibt sich auch, dass
die verantwortliche Geschäftsführung des Vertriebenenfonds die Mittel vor allem
auch für den Betrieb des Begegnungszentrums verwenden kann. Es liegt daher bei
den Verantwortlichen des Vertriebenenfonds, mit Nachdruck darauf zu achten,
dass die Mittel nicht einem Zweck zugeführt werden, der zu der strikten
Ablehnung von Rechtsextremismus und neonazistischen Gesinnungen in Widerspruch
stehen würde.
Bei meiner Zustimmung zu diesem Beschluss bin ich davon
ausgegangen, dass es sich bei diesem Haus der Begegnung eben um jene
Begegnungsstätte handelt, die dem Verband der volksdeutschen Landsmannschaften
Österreichs und seinen Mitgliedsverbänden zur Verfügung steht. Zu dieser
Widmung stehe ich auch weiterhin. Gerade auf Grund der bereits erörterten
historischen Fakten betone ich einmal mehr, dass es unzulässig wäre, die
Sudetendeutschen und die Organisation der ehemals Vertriebenen per se als
rechtsradikal oder neonazistisch zu denunzieren. Ich wiederhole aber auch hier
die in der Sitzung des Gemeinderates vom 12. Dezember getroffene
Feststellung: Sollte sich jemals herausstellen, dass der Verband der
volksdeutschen
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