Gemeinderat,
24. Sitzung vom 30.01.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 52 von 82
über dieses Geschäftsstück nach - ich unterstelle -
reiflicher und verantwortungsbewusster Diskussion der Meinung waren, dass
dieser Flächenwidmung zuzustimmen ist, weil sie der Meinung waren, dass dieses
Projekt dem Bezirk auch sehr viel Benefiz bringt, im Zuge der Diskussion auf
Landesebene von diesem Bewusstseinwerdungsprozess ihrer eigenen Fraktion nichts
mehr wissen wollten. Bis zum heutigen Tage und bis zur heutigen Debatte
nachvollziehbar - ich habe sehr genau aufgepasst - konnte ich nichts erkennen,
warum dieses Abrücken von der ursprünglichen Beschlussfassung erfolgt ist.
Ich möchte von dieser Stelle aus auch für zukünftige
Verfahren den Appell richten, dass die Fraktionen bei der durchaus äußerst
notwendigen und verantwortungsvollen Tätigkeit, welche die Parteien auf
Bezirksebene, gerade bei Flächenwidmungsverfahren, leisten, auch auf
Landesebene dieses Ergebnis beachten und, wenn es nicht wirklich massive Punkte
gibt, die dagegen sprechen, auch dabei bleiben sollten.
Es ist zum ersten Mal - damit komme ich schon zu den
Anmerkungen zu den beiden angebrachten Anträgen - bei diesem Verfahren ein sehr
breites Feld der Bürgermitbestimmung eröffnet worden, ein Feld, mit dem man
Erfahrungen gemacht hat. Auf der Seite der Betreuten, der Moderation dieses Bürgerbeteiligungs-,
Konfliktlösungsverfahrens sind sicherlich nicht Prinzipien der klassischen
Mediation anzuwenden, schon allein deshalb nicht, weil die klassische Mediation
bedingt, an die Ergebnisse neutral heranzugehen. Man kann aber von einer Magistratsabteilung
- weil das kritisiert worden ist - in einem bestehenden Verfahren, wo sie eine
gewisse Funktion hat, die auch der Gesetzgeber zuordnet, nicht erwarten, dass
sie ergebnisneutral in Verhandlungen geht, wenn der gesetzliche Auftrag ein
anderer ist. Auf der anderen Seite wurde kritisiert, dass diskutiert wurde,
wenn es zu keinem Konsens im Zuge der moderierten Gespräche kommt, dass dann
das ursprüngliche Geschäftsstück abgestimmt werden würde.
Meine Damen und Herren, ich frage Sie, was denn
anderes abgestimmt hätte werden sollen, wenn es keine zusätzliche konsensuelle
Einigung gibt. Umso positiver, meine Damen und Herren, ist zu bewerten, dass es
doch zu einem Kompromiss gekommen ist, wiewohl man anmerken muss, dass bei
Kompromissen nicht alle Forderungen aller Parteien gleichzeitig erfüllt werden
können.
Auf Grund der Länge des
Verfahrens und auf Grund der demokratiepolitischen Qualität des Verfahrens
empfehle ich als Berichterstatter, dem ÖVP-Antrag auf Absetzung des
Geschäftsstücks nicht zu folgen und diesen abzulehnen.
Was den Antrag der ÖVP
bezüglich der "Viennabikes" betrifft, empfehle ich auch die
Ablehnung, ganz besonders weil die Geschichte dieses Projekts bewiesen hat,
dass trotz großer Unkenrufe die Stadt und die Verantwortlichen dieser Stadt
gerade dieses Projekt mit einem hohen Maß an Erfolg, letztendlich auch medialen
Erfolg, was die Annahme dieses Modells durch die Wienerinnen und Wiener
betrifft, verwirklicht werden konnte. (GR
Dr Herbert Madejski: Das war gut! Das hat letztes Jahr wirklich super
funktioniert!)
Ich empfehle daher, beiden
Anträgen nicht zu folgen. - Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Wie
bekannt ist, hat der Kollege Madejski einen mündlichen Antrag bezüglich
Absetzung des Geschäftsstücks nach § 17 Abs. 6 gestellt.
Ich frage, wer der Damen und Herren für diesen Antrag
ist. - Das ist nicht die notwendige Mehrheit.
Wir kommen jetzt zur Abstimmung über das
Geschäftstück, über die Postnummer 55.
Wer der Damen und Herren ist für diese
Postnummer 55? - Das ist mit Mehrheit, mit den Stimmen der
Sozialdemokraten, angenommen.
Wir kommen somit zur Abstimmung über den von der ÖVP,
von den Kollegen Gerstl und Neuhuber, eingebrachten Beschluss- und Resolutionsantrag
betreffend Neustartaktion "Viennabike".
Hier ist in formeller Hinsicht die sofortige
Abstimmung beantragt.
Wer der Damen und Herren ist für diesen Antrag? -
Dieser Antrag ist, mit den Stimmen der SPÖ und der Grünen, abgelehnt.
Es gelangt nunmehr die Postnummer 51 (00070/2003-GSV)
der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft das Plandokument 7469 im
16. Bezirk, KatG Ottakring.
Es ist hier keine Wortmeldung vorgesehen. Wir können
somit gleich zur Abstimmung kommen.
Wer der Damen und Herren ist für dieses Plandokument?
- Das ist mit Mehrheit, gegen die Grünen, angenommen.
Es gelangt die Postnummer 52 (00114/2003-GSV)
zur Verhandlung. Sie betrifft den Strukturplan Mehrwert Simmering.
Ich bitte den Berichterstatter, Herrn GR
Mag Schieder, die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatter GR Mag Andreas Schieder:
Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich bitte um Zustimmung zum vorliegenden
Geschäftsstück.
Vorsitzender GR Günther Reiter: Ich
eröffne die Debatte. Zum Wort gemeldet ist Herr GR Kenesei. (GR Mag Rüdiger Maresch: GR Kenesei ist
gestrichen!) - Er ist gestrichen, wird mir vom Grünen Klub mitgeteilt.
Somit hat Herr GR Mag Stefan das Wort.
GR Mag Harald STEFAN (Klub der
Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrter Herr
Berichterstatter! Meine Damen und Herren!
Beim vorliegenden Geschäftsstück geht es um den
Strukturplan südlich der Gasometer in Simmering. Wir begrüßen dieses Projekt, da
es an der Stelle, wo es durchgeführt werden soll, logisch ist und wir es im
Grunde für gut befinden.
Ganz kurz jedoch zu jenem Punkt, den wir herausstreichen
wollen, wo wir doch ein Problem sehen beziehungsweise um Aufklärung bitten.
Dieser Strukturplan
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