Gemeinderat,
40. Sitzung vom 03.03.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 19 von 78
die Pächterinnen und Pächter im Prater für die
derzeitigen Pachtverhältnisse pro Jahr bezahlen, denn wenn Sie den Vergleich
mit dem neu hier im Haus beschlossenen Pachtvertrag anstellen würden, dann
würden Sie einen gravierenden Unterschied feststellen und die Frau GRin Cordon
hätte wahrscheinlich mit den Damen und Herren, mit denen sie in Kontakt ist,
jede Menge zu tun, weil sie nämlich serienweise der Schlag treffen würde, wenn
sie nur zehn Prozent von dem bezahlen müssten, was in diesem neuen Vertrag festgelegt
wurde. (GR Josef Wagner: Der wurde aber
nicht hier beschlossen!) Natürlich! Im Hause wurde er beschlossen! (GR Josef Wagner: Nein! Der wurde im
Ausschuss beschlossen, aber nicht hier im Gemeinderat!) Gut, der Ausschuss
ist auch hier im Hause. (GR Josef Wagner:
Hier im Hause ist der Gemeinderat!) Aber wollen wir nicht kleinlich sein.
Von den Gemeinderäten ist er beschlossen worden. Das stimmt. Sie haben dagegen
gestimmt. (GR Josef Wagner: Wie denn? Ich
sitze nicht im Ausschuss!) Sie haben dagegen gestimmt.
Wie dem auch immer sei, ich bin stolz darauf, dass
diese Entwicklung so weitergeht, wie sie jetzt weitergeht. Sie können sicher
sein, ich werde genau beobachten, in welcher Art und Weise sich die
Freiheitlichen in diese Entwicklung einbringen werden, ob sozusagen die
positive Entwicklung der Stadt insgesamt oder eine andere im Vordergrund Ihrer
politischen Überlegungen steht.
Ich kann Ihnen nur sagen, Wien hat mit einem
Jugendschutzgesetz, das ganz klare Regeln festlegt, auch die Frage des Glücksspiels
geregelt und gerade jene Betreiberinnen und Betreiber im Bereich des erlaubten
kleinen Glückspiels sowohl im Prater als auch im Böhmischen Prater achten genau
darauf, dass diese Regeln auch eingehalten werden.
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner: Die vierte Zusatzfrage kommt von Frau GRin
Cordon. Ich bitte darum.
GRin Waltraud Cécile Cordon (Grüner Klub im
Rathaus): Frau Vizebürgermeisterin, es wurde jetzt sehr viel gesagt oder
sagen wir so, sehr viel gesprochen, aber wenig gesagt, muss ich ehrlich
zugeben. Ich meine die Aussage, dass die Unternehmerinnen und Unternehmer
lügen, wenn sie sagen, sie haben keinerlei Gespräche mit Herrn Mongon oder mit
der Praterverwaltungsgesellschaft gehabt, noch bekommen sie Antwort auf ihre
Ansuchen um Genehmigungsverfahren und ihre Pachtverträge sind ungewiss. Ich
kann mir das nicht vorstellen, denn das waren keine Beschwipsten, sondern das
war ein Durchschnitt, den ich gesprochen habe. Also ich glaube, es ist eine
sehr starke Behauptung, dass die ganze Praterunternehmung lügt.
An sich muss ich sagen, habe ich seit Jahren dafür
gesprochen, dass das Glücksspiel vom Prater getrennt wird. So weit, so gut. Was
jetzt noch an Automaten im Kaleidoskop ist, ist vielleicht ein Anfang. Das ist
auch im Sinne vieler Praterunternehmer, dass sie den Familienprater frei vom
Glücksspiel haben. Aber es wurde eine neue Konzession ausgegeben und zwei
bestehende Konzessionen im Prater wurden nicht gelöscht, bestehen immer noch
und sind nicht aufs Kaleidoskop übertragen. Also da stimmt schon einiges nicht,
weil da bestehen im Prater immer noch zwei Konzessionen für die Errichtung
einer Automatenhalle oder wie auch immer.
Meine Frage ist: So wie Sie über den Masterplan
sprechen, ist alles und nichts drinnen, außer die Toiletten. Aber gut. Trotzdem
bekommt die Firma Novomatic einen neuen Pachtvertrag fürs Kaleidoskop, sogar
mit der Zusicherung, dass man den anschließenden Grünraum als Autoparkplatz
umwidmen wird. Wieso kann so etwas geschehen und der Rest der Unternehmer weiß
von nichts? Da möchte ich Sie jetzt wirklich fragen, wie Sie diese
Vorgangsweise begründen.
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner:
Bitte, Frau Stadträtin.
VBgmin Grete Laska: Frau Gemeinderätin,
zum Ersten weise ich zurück, dass ich gesagt hätte, Sie oder die
PraterunternehmerInnen lügen. Das habe ich nicht gesagt. Das kann man im
Protokoll nachlesen.
Zum Zweiten bin ich gern bereit, bei jeder einzelnen
der an Sie gestellten Fragen mit Namen und Adresse die Fälle zu überprüfen und
Ihnen die Antworten zukommen zu lassen.
Zum Dritten: Sie selbst haben vorhin, bei Ihrer
ersten Wortmeldung, auf die Investition in die neue Bahn hingewiesen. Nun
glauben Sie, dass diese Investition von 25 Millionen EUR, die Sie
genannt haben, eine ist, die ohne Zustimmung der Masterplanung vollzogen worden
ist? Wenn Sie mit der Familie Koidl in Verbindung gewesen sind, dann müssten
Sie wissen, wie intensiv die Gespräche im Hinblick auf die Sicherheitsprüfung,
die erstmalig bei dieser Bahn durchgeführt wurde, waren.
Im Hinblick auf die Thematisierung und im Hinblick
auf den Vertrag mit der Novomatic dürfte Ihnen nicht entgangen sein, dass hier
auch die Thematisierung abgestimmt mit der Masterplanung, aber vor allem die
Zustimmung oder die Notwendigkeit in dem Vertrag steht, sollte sich im inneren
Teil der Fassade auf Grund der Masterplanung und der zukünftigen Entwicklung
eine Veränderung des Themas ergeben, dass sich die Firma Novomatic sogar bereit
erklärt hat, die Thematisierung auf ihre Kosten wieder zu verändern, um der
künftigen Masterplanung zu entsprechen.
Zum Vierten: Auch dem Vorwurf werde ich gerne
nachgehen und ihn überprüfen. Meine Information ist, dass zwei Konzessionen mit
der Umwidmung auf diesen Standort definitiv zurückgegeben wurden und dass diese
insgesamt daher nicht mehr bestehen, weil die Zahl nicht erhöht wurde. Auch das
können wir uns gerne anschauen. Mein Wissensstand ist ein anderer. Ich möchte
auch nicht, dass das anders gelaufen ist. Ich kann es mir nicht vorstellen,
aber wir werden es überprüfen und dann hier im Hause feststellen, wie die
Tatsachen sind.
Wie gesagt, jeder Einzelne, der
hier Sorge hat, das wüsste ich gern. Ich weiß, wie viele Gespräche ich selbst
im Verband gemeinsam mit allen geführt habe und ich weiß, wie oft Herr Mongon
und auch Herr Wurz von der Pratergesellschaft mit dem Verband gemeinsam
Diskussionen geführt haben. Dass die Masterplanung dem
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