Gemeinderat,
46. Sitzung vom 23.09.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 97 von 119
Floridsdorf in dieser Gegend neuerlich überarbeitet werden sollen. (Beifall bei der FPÖ.)
Und diese Idee, meine Damen und Herren, ist ja gar nicht nur die des
Günther Barnet, weil da könnte man automatisch dagegen sein, sondern es gibt ja
auch in der Sozialdemokratie in Floridsdorf Leute, die sich wirklich schwer
tun, wie sie im eigenen Kleingartenverein denen erklären sollen, dass die zwar
jetzt viel Geld ausgegeben haben, aber dass sie in 200 Meter Luftlinie ein
Betonwerk hinkriegen, von dem man weiß, was es produziert, nämlich Beton für
die Sachen, die in den nächsten Jahren dort gebaut werden sollen. Nur, die
Sozialdemokratie kann sich halt nicht dazu durchringen zu sagen: Also gut, kein
Industriegebiet, nur Gewerbe, und dort erlauben wir nur eine Gärtnerei, weil
dagegen hätten wir ja nichts. Wir haben ja kein Problem damit zu sagen, dass
die Stadt ein bisschen erschlossen wird, dass man nicht jede Wiese erhalten
kann. Das ist schon klar. Aber die Sozialdemokratie will das den Menschen nicht
sagen, und wir werden das halt in der Zukunft bewerten müssen. (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner:
Zu Wort gemeldet ist der Herr GR Kenesei.
GR Günter Kenesei (Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrte
Frau Vorsitzende! Herr Berichterstatter! Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Ich kann das wesentlich kürzer machen als der Kollege Barnet. Die
Historie dieses Plandokumentes und der Gründruck vom 22.12.2003 mit der
Wohnbebauung über der U1 Leopoldau sind hinlänglich dokumentiert worden und
auch all jenen, die sich damit beschäftigen, ja bekannt.
Es freut mich, dass es nunmehr den Entwurf 2 des Plandokumentes 7626
gibt, wo diese Wohnbebauung nicht mehr drinnen ist.
Es hat gestern auch eine Diskussion gegeben im Kontrollausschuss
bezüglich der Bautätigkeit der WIENER LINIEN im Zuge dieser U1-Endstation und
der Einhausung und der Bauvorbereitung für einen Wohnbau. Man hat wohl oder
übel zugeben müssen, dass man, ich weiß nicht, im vorauseilenden Gehorsam, in
weiser Voraussicht, im Nachhinein betrachtet war die Voraussicht nicht so
weise, dort ein Bauwerk errichtet hat beziehungsweise die Fundamente so weit
errichtet hat, dass man diese Überbauung dort durchführen hätte können.
Aufmerksame Bürger, gepaart mit der Opposition und schlussendlich dann interessanterweise
mit dem Bezirk und dem Bezirksvorsteher, haben es zuwege gebracht, dass diese
zweieinhalbseitige Beschreibung im Gründruck, wie toll doch dieses
Wohnbauprojekt dort sein wird und welche Vorteile das alles mit sich bringt, in
der neuen Erläuterung, die zum Rotdruck und jetzt zur Beschlussfassung
vorliegt, mit keinem einzigen Wort mehr erwähnt wird. Man verschweigt halt
sicherheitshalber, dass da ein bissel was passiert ist und wie diese
städtebauliche Entwicklung in Zukunft dort vor sich gehen soll.
Wir sind froh, dass auf alle Fälle dieses Projekt in der Art und Weise,
wie es versucht wurde, den Bürgerinnen und Bürgern dort aufs Aug zu drücken,
rausgekommen ist und sind sehr dafür, dass das Plandokument jetzt so
beschlossen wird, wie es uns heute vorliegt. – Danke schön. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner:
Zu Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.
Der Herr Berichterstatter hat das Schlusswort.
Berichterstatter GR Günther Reiter:
Frau Vorsitzende! Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Dieses Plandokument in der Großfeldsiedlung betrifft eben die
Erweiterung der Ekazentflächen, ein Teilprojekt zur U-Bahn-Verlängerung und die
Neugestaltung der öffentlichen Verkehrsflächen. Nur zum Inhalt dieses
Plandokuments.
Es ist wichtig auch zu sagen, dass der Fachbeirat
das zur Kenntnis genommen hat, dass es im Bezirk stimmeneinhellig war und dass
die Stellungnahmen des Bezirks auch von der MA 21B vollinhaltlich
berücksichtigt wurden. Das muss gesagt werden. Auch im Gemeinderatsausschuss
ist dieses Plandokument einstimmig über die Bühne gegangen.
Zu der Historie vom Kollegen Barnet, der uns hier ein Lehrbeispiel geben
wollte, muss man schon der Wahrheit Genüge tun und sagen, nachdem dieses
angedachte Projekt einer Wohnbebauung im Bereich der U-Bahn-Station nicht
zuletzt auf intensives Drängen von uns Floridsdorfern - ich sage es einmal so (Aufregung
bei GR Günter Kenesei. – GR Günther Barnet zwischen den Bänken stehend und
einen Ausdruck zeigend: Da sind Wände mit Fenstern!) und die Freiheitlichen
wollen sich da halt ein Hütchen auf den Kopf setzen - nicht weiter verfolgt
wurde, es wurde auch°... (Weitere Aufregung bei GR Günter Kenesei.) Der
Kollege Kenesei ist immer so erregt, wenn ich rede. (GR Günter Kenesei:
Nein, überhaupt nicht!)
Es wurde auch in den Medien bekannt und es ist auch bekannt, dass dieses
Projekt bis zur Volksanwaltschaft gegangen ist. Es kommt nicht, das wissen wir.
(GR Günther Barnet: Das ist ja unglaublich! Wände mit Fenstern! Wände mit
Fenstern!) Es ist überhaupt keine Frage, dass dieses Projekt kommt. (GR
Günther Barnet: Wände mit Fenstern und es ist nicht daran gedacht?)
Zu dem, was der Kollege Barnet, der eigentlich von der Bank Zwischenrufe
machen müsste, Frau Vorsitzende, und nicht da im Stehen, aber gut, ich habe
jetzt nicht den Vorsitz - dass der Kollege Barnet hier im Sommer schon, im Juli
oder wann, wirklich unseriöse Aussagen gemacht hat, ist vielleicht nicht allen
hier bekannt, dass ja die Floridsdorfer da alles zubetonieren wollen. Es ist
ein Unsinn – auch wenn ich mir einen Ordnungsruf einhandle –, es ist einer,
denn dort, wo es in Floridsdorf Naherholungsräume gibt, werden sie weiter
bestehen und dort, wo es Betriebsansiedlungen gibt, werden auch für die Bezirke
wichtige Arbeitsplätze zu schaffen sein. (GR Günther Barnet: Höre ich so
schlecht?)
Jetzt zu diesem Betonmischwerk.
Also nicht zuletzt der Herr Bezirksvorsteher ist vehement dagegen gelaufen. Als
Floridsdorfer Mandatar wissen Sie ja auch ganz
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