Gemeinderat,
49. Sitzung vom 22.11.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 81 von 123
davon, dass es
das, was es derzeit noch nicht gibt, geben soll. (GR Mag Helmut Kowarik: Das gibt es auf Krankenschein!) Vielleicht
habe ich es jetzt auf einen ganz einfachen Nenner gebracht. Man sollte diese
Pflanze auch anpflanzen und verwenden können. (GR Dr Herbert Madejski: Was hat das mit einem Krankenschein zu tun?) Die
alten Menschen wollen das auch. Nur die FPÖ will das nicht. Die SPÖ fürchtet
sich scheinbar zu Tode vor der FPÖ. Kann man nichts machen. (GR Dr Herbert Madejski: Was hat eine
Plantage mit einem Krankenschein zu tun?)
Meine Damen
und Herren, gehen wir weiter. Die Konsumräume: Auch zu den Konsumräumen haben
wir eine Studie auf dem Tisch liegen, die alle Stücke spielt. Eigentlich legt
sie uns allen nahe, doch Konsumräume zu machen. Ich sage, man soll eh nichts
übers Knie brechen, aber sich jetzt schön langsam einmal der Sache so annähern,
dass man vielleicht irgendwann in den nächsten zwei Jahren doch den einen oder
anderen Konsumraum, mehrere Konsumräume, haben wird.
Detto
Heroinabgabe: Studie fertig. Alles wunderbar prächtig. Im Ausland kann man sich
es anschauen. Nichts spricht dagegen, vieles spricht dafür. Wir könnten Leben
retten. Machen wir es! Einfach machen, einmal anfangen. Man muss das ja nicht
gleich im Großen machen, aber ein Wiener Modell, das gemacht wird, wäre jetzt
schon einmal am Platz.
Jetzt
Prävention: Endlich ein Thema, wo wahrscheinlich alle Abgeordneten des Hauses
nicken können, wenn ich sage, wir wollen in Wien ganz viel Suchtprävention
haben.
Bei der
Primärprävention haben wir gute Angebote. Jetzt geht es nur noch darum, wie
erfahren Eltern, dass es für sie ein Angebot gibt, dass sie da eine Ausbildung
machen können? Wie erfahren es die Lehrerinnen und Lehrer? Wie wird es möglich,
dass es an jeder Schule Lehrerinnen und Lehrer gibt, die diese Ausbildung
bereits gemacht haben? Und so weiter und so fort. Wie kommen diese vielen guten
Sachen zu den vielen Menschen, die möglicherweise mitmachen würden, damit es
dann tatsächlich so ist, dass viel Suchtprävention stattfindet und wir Kinder
und Jugendliche mit viel Selbstwertgefühl, mit viel Kommunikationsfähigkeit und
vielen suchtpräventiven Fähigkeiten haben. Da gilt es noch viel zu überlegen,
viel zu tun und viel zu investieren. Das heißt, von dieser Stelle, hier, heute
noch einmal der Appell, viel in die primäre Suchtprävention zu investieren.
Leider wird
immer auf die sekundäre Suchtprävention vergessen. Es gibt Jugendliche, die Drogenerfahrungen
haben, die in ihrer Freizeit Drogenkonsumentinnen und Drogenkonsumenten sind,
die das Risiko auf sich nehmen, einige von ihnen ein zu großes Risiko. Auch für
die brauchen wir ein gutes Angebot. Jetzt gibt es in Wien eine Einrichtung,
nämlich "Check It", die diese absolut hervorragende Anlaufstelle sein
könnte. Dort leistet man hervorragende Arbeit, macht seine Sache gut. Die Leute
dort können auch gut mit diesen Kindern und Jugendlichen umgehen. Meiner
Meinung nach sollte in dieser sekundären Prävention "Check It" diese
Lücke füllen.
Deswegen
bringe ich einen Beschlussantrag ein:
„Der Wiener
Gemeinderat beauftragt die zuständige Stadträtin mit der Konzeption und
Umsetzung einer niedrigschwelligen Beratungsstelle für Freizeit- und DrogenkonsumentInnen."
Der Antrag
liegt Ihnen vor. Wir verlangen in formeller Hinsicht die Zuweisung dieses
Antrags. Ich hoffe sehr, dass Sie dem alle zustimmen können.
Meine Damen
und Herren, jetzt erinnere ich an ein Letztes, nämlich das geplante Infocenter
Fonds Soziales Wien. Damals ging es nur um den Drogen- und Suchtbereich. Da gab
es eine ganz nette Broschüre darüber, was diese Infostelle alles leisten
sollte. Ein neuer Servicebereich sollte eingerichtet werden. Alle
Informationsangebote im Bereich von Sucht und Drogen sollten dort
zusammengefasst werden und es sollte darüber informiert werden. Hinten ist ein
Zeitablauf, meine Damen und Herren. Eine Frage gilt es aber noch zu
beantworten: Wann wird es dieses Infocenter geben? Das sollte längst da sein.
Im Frühjahr oder Sommer 2004 sollte es quasi seine Pforten öffnen. Es ist
noch nicht da. Wann, bitte, wird es so weit sein?
Meine Damen
und Herren, das sind so in etwa einige der Problemfelder, von denen ich der
Meinung bin, wir müssen uns ihnen stellen. Ich hoffe, dass wir sowohl im
Drogenbeirat als auch im Beirat des Fonds Soziales Wien in den nächsten Monaten
Gelegenheit haben werden, in aller Ruhe über all diese Projekte zu diskutieren.
– Danke schön. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzende
GRin Mag Heidemarie Unterreiner:
Als nächste Rednerin ist Frau GRin Lakatha gemeldet. – Bitte.
GRin Ingrid Lakatha (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrte Frau
Vorsitzende! Frau Stadträtin! Meine Damen und Herren!
Wenn mich
jemand fragt, was ich unter StRin Brauner werden will, könnte ich sofort sagen,
ich will eine Feuerwehrfrau werden, ich will zur Feuerwehr. Wenn mich jemand
fragt, was ich unter StRin Brauner auf keinen Fall werden will, würde ich
sagen, Klientin im GZW, ich will nicht nach Lainz. Wenn Sie mich jetzt fragen,
wie ich Ihnen das erkläre, ist das ganz einfach.
Die Feuerwehr
braucht sehr viel Geld und bekommt es auch. Das ist in Ordnung, dazu gibt es
gar nichts zu sagen. Dadurch, dass sie weiß, dass die Mittel zur Verfügung
gestellt werden, kann sie auch ganz anders planen. Ein Umbau oder ein Neubau,
vor allem in Gebieten, wo die Bevölkerung neu zugezogen ist, kann natürlich
ganz anders geplant werden. Wenn etwas Geld zu wenig ist, dann kann die
Feuerwehr immer wieder auf Verstärkermittel zurückgreifen, wie wir ja zwei
Posten in der vorletzten Sitzung bewilligt haben. Das macht nichts, das ist
gut. Wir brauchen die Feuerwehr und ich habe nichts gegen die Feuerwehr.
Wenn
man mich aber auf der anderen Seite fragt, warum ich nicht ins GZW will, so
kann ich nur sagen, weil viel zu wenig Geld aufgewendet und es vor allem nicht
zukunftsorientiert investiert wurde. Frau Stadträtin,
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