Gemeinderat,
49. Sitzung vom 22.11.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 93 von 123
Ärzten,
wir haben Physiotherapeuten, Psychologen, Psychologinnen und und und.
Wenn
wir darüber intensiv diskutieren, sehr geehrte Damen und Herren, dann müssten
wir schon sagen: Wenn wir das so nicht wollen, dann müssten wir doch konkret
darüber diskutieren, was wir von dem allen nicht wollen. Wollen wir weniger
Pflegepersonal? Wollen wir weniger Psychologen? Weniger Physiotherapeuten?
Keine Krankenpflegeschulen? Keine Betriebskindergärten? Wollen wir das alles
nicht? - Ich sage, ich will das nicht verändern, sondern weiterhin dieses hohe
Niveau beibehalten. Das heißt aber nicht - und auch da bitte ich um
differenzierte Debatte -, dass nicht trotzdem viele Dinge einzusparen sind,
dass es nicht trotzdem in manchen Bereichen effizienter werden kann und dass
wir nicht in Zukunft auch da noch mehr Synergieeffekte nutzen sollen.
Nur,
meine beiden Damen von der ÖVP, die Sie jetzt so einträchtig nebeneinander
sitzen, Sie haben sich schon ein bisschen widersprochen. Einerseits: Es wird zu
viel Geld ausgegeben, andererseits: Wir haben zu wenig Personal. Das geht in
dieser Art und Weise nicht zusammen. Ich glaube, dass wir hier sehr genau
schauen müssen, wofür das Geld eingesetzt wird und was damit gemacht wird, und
dass wir hier sehr wohl auf dem richtigen Weg sind.
Genauso
sind wir auf dem richtigen Weg im Hinblick darauf, dass gesagt wurde: Wir alle
wollen, dass die Menschen möglichst lange zu Hause bleiben, wir alle wollen die
ambulanten Dienste ausbauen, aber wo sind denn da die Zahlen? - Die sind genau
in diesen Unterlagen, sehr verehrte Damen und Herren, die Sie in der vorherigen
Diskussion so schmählich zurückgewiesen haben und die wir Ihnen seitens des
Fonds Soziales Wien zukommen ließen!
Dazu
nur noch kurz - damit es nicht zu lange wird, weil es ohnedies schon so spät
ist - eine Bemerkung, weil darüber diskutiert und gestritten wurde, dass es
keine entsprechenden Unterlagen gegeben hätte: Wir haben lange und breit im
Beirat des FSW darüber diskutiert, dass es sehr schwierig ist, diese Unterlagen
auch so zur Verfügung zu stellen, dass Sie vergleichbar damit etwas anfangen
können. Jetzt kritisieren Sie - ich glaube, das ist sogar explizit kritisiert
worden -, dass hier keine Personalkosten dabei sind. Ja, logisch! Was haben Sie
davon, wenn ich Ihnen Personalkosten schicke, die überhaupt nicht vergleichbar
sind mit einer hoheitlichen Verwaltung im Rahmen der Buchhaltung des
Magistrats?
Worüber
wir diskutiert haben - und das hat Peter Hacker explizit gesagt, wobei ich
selbstverständlich akzeptiere, was Sie wollen -, ist dass Sie sagen: Bevor wir über
das Budget reden, will ich wissen, was mit dem Budget passiert. - Wir haben
explizit darüber geredet, was es mehr für die Behindertenhilfe gibt, was es
mehr für die ambulanten Dienste gibt, oder weniger, und wie es ausschaut.
Kollege Barnet hat extra noch gefragt: Werden auch die Asylwerber drinnen sein?
Genau das haben Sie bekommen! (GR Mag Helmut Kowarik: Das stimmt ja nicht!)
Kollege
Hacker hat explizit noch gesagt: „Ich mache Sie aber darauf aufmerksam, dass
das nach den Bereichen des FSW geordnet sein wird.“ Genau das ist es, und dem
können Sie - damit komme ich zurück zu Ihrer Frage - entnehmen, dass es im
Bereich der ambulanten Dienste und Hauskrankenpflege nächstes Jahr um fast
17 Millionen EUR mehr geben wird. Das ist genau diese Umsetzung der
versprochenen ambulanten Dienste und des Ausbaus der ambulanten Dienste, die
sich hier auch im Budget entsprechend niedergeschlagen hat. Ich denke, dass wir
da genau diese Punkte, die diskutiert wurden, auch wirklich drinstehen haben,
und ich weiß - wir haben ja selbst genug Schwierigkeiten mit diesen beiden
Buchhaltungs- und Verrechnungssystemen, die hier zusammenkommen -, dass wir uns
sicher im nächsten Jahr schon leichter tun werden. Aber wir haben uns wirklich
sehr bemüht, Ihnen die politisch relevanten Zahlen zusammenzuschreiben, und
haben es auch extra drübergeschrieben: "Fördern - operatives Budget",
weil es ja verständlicherweise das ist, was politisch interessant ist: Wie viel
Geld ist jetzt vorhanden, für das der FSW zuständig ist? Wir haben uns auch
sehr bemüht, dies, entsprechend der Struktur des FSW, vergleichbar zu machen
mit den Zahlen, die es vorher im Rahmen des allgemeinen Budgets gegeben hat.
Kollegin
Jerusalem hat einen Satz gesagt, den ich 100-prozentig unterschreiben kann: Es
ist viel passiert, aber es muss noch viel passieren. Keine Frage, das ist
richtig, ich glaube aber, dass wir gerade in dem Bereich, den sie angesprochen
hat, schon sehr viel getan haben. Die spezielle Situation von Frauen als
Obdachlose liegt mir persönlich außerordentlich am Herzen, weil ich genauso
glaube, dass es da sehr viel versteckte Obdachlosigkeit gibt und viele Frauen
in Gewaltbeziehungen bleiben oder in Gewaltbeziehungen gehen, nur um nicht auf
der Straße zu sein. Aber das habe ich schon mit unseren Freunden und
Freundinnen von der "Gruft" bei der Pressekonferenz ankündigen
können, dass wir hier so rasch wie möglich eine Einrichtung schaffen werden. Da
bin ich persönlich sehr dahinter, dass das auch schnell geht.
Genauso
teile ich die Einschätzung, dass die Situation von psychisch Kranken ein großes
Anliegen ist. Aber auch hier haben wir schon etwas getan; man kann sagen, noch
immer zu wenig, aber das DSP ist in der "Gruft" präsent. Wir haben
gesagt, wir werden das auf ganz Wien ausweiten, weil wir glauben, dass das ein
zentraler Punkt ist, um den wir uns kümmern müssen.
Liebe Kollegin Lakatha, du weißt, wie sehr ich dich schätze.
Aber bei deinem heutigen Redebeitrag muss ich dir schon in einigen Bereichen
widersprechen beziehungsweise dich bitten, gewisse Dinge so nicht stehen zu
lassen. Wenn wir darüber sprechen, dass wir dem Pflegepersonal gerade im
geriatrischen Bereich einen neuen Stellenwert geben wollen, und dass diesen
Menschen, die dort arbeiten, auch die entsprechende Wertschätzung gebührt, dann
sind solche Einleitungen - auch wenn sie rhetorisch gemeint sind, und das
verstehe ich bei einer Budgetrede schon - wie „Zur Feuerwehr will ich, aber
nach Lainz will ich nicht!" nicht angetan, diese
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