Gemeinderat,
49. Sitzung vom 23.11.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 30 von 88
neue künstlerische Projekte initiieren und umsetzen und wir wollen durch diese Arbeit neue, zusätzliche Publikumsschichten erschließen.
Wir haben damit beispielsweise ein ganz langfristiges
Ziel, das wir realisieren können - das ist auch im Interesse der FPÖ, weil ihr
das immer gefordert habt, zu Recht auch -, nämlich das Mozart-Haus, das
Figaro-Haus. Das ist ein Projekt, über das wir eigentlich Jahrzehnte gesprochen
haben, (GRin Mag Heidemarie Unterreiner:
Ich habe davon gesprochen!) aber durch den Motor des Mozartjahrs ist es
jetzt tatsächlich gelungen, dafür auch die finanziellen Mittel aufzubringen und
dieses Figaro-Haus zu schaffen.
Wir werden Ausstellungen zeigen, nicht nur die
Großausstellung in der Albertina, sondern auch kleinere Ausstellungen im
Jüdischen Museum, im Kindermuseum Zoom und an anderen Orten und es werden diese
zusätzlichen Budgetmittel hauptsächlich Kunst- und Kulturschaffenden in Wien
zugute kommen. Es wird eine ganze Reihe von Auftragswerken geben, von
Auftragwerken, die schon vergeben worden sind, nämlich an österreichische
Autoren wie Robert Schindel, Elfriede Gerstl, Felix Mitterer und Gustav Ernst,
Kompositionsaufträge an Komponisten wie Dirk D’Ase, Rénald Deppe und Bernhard
Lang.
Und auch das Theater an der Wien als neues Opernhaus
der Stadt Wien wird im Mozartjahr im Jahr 2006 mit dieser Neuorientierung
seinen Betrieb aufnehmen.
Und nicht zuletzt dienen diese Mittel auch dem
Projekt "New Crowned Hope" von Peter Sellars, der einen Brückenschlag
zur Zukunft, zur Welt und zum Zeitgenössischen finden wird, weil es uns eben
nicht nur darum geht, das zu zeigen, was es eben seit über 200 Jahren
gibt, sondern weil wir auch Neues schaffen wollen.
Und wir können uns absolut glücklich schätzen, dass
es der Stadt Wien – und es ist Wien gelungen und nicht Salzburg, Prag oder ich
weiß nicht, irgendjemandem – dass es uns gelungen ist, einen derart
renommierten und international so bekannten und bedeutenden Künstler wie Peter
Sellars zu gewinnen, ein jahrelang vorbereitetes Projekt im Mozartjahr
umzusetzen und damit das Mozartjahr im Oktober und November des Jahres 2006
ausklingen zu lassen.
In dem Projekt von Peter Sellars wird nicht Mozart
gezeigt, sondern es werden ausschließlich neue Arbeiten von zeitgenössischen
Künstlern aus Wien und aus Österreich gezeigt. Es werden Aufträge nicht nur im
Bereich Musik, sondern auch im Bereich bildende Kunst, Architektur und Film
vergeben. Beispielsweise wird das Filmprojekt von Simon Field getragen, dem
langjährigen und höchst erfolgreichen Direktor der Filmfestspiele in Rotterdam.
Und es werden auch Künstler, (GRin Mag Heidemarie
Unterreiner: Welche Komponisten und Autoren wurden beauftragt, es gibt so viele
Österreicher, warum haben Sie die nicht genommen!) ja, ja, es werden auch Künstler°... (Heiterkeit im Saal.) Sie
haben gerade gefragt, welche Komponisten und Autoren beauftragt worden sind, es
sind lauter Österreicher. Außerdem ist das Gebiet nicht ein gutes Gebiet für
Ausländerfeindlichkeit, das muss man auch deutlich sagen. Also, wir sind sehr
glücklich, dass österreichische und internationale Künstler in Wien aktiv sind.
Das gilt aber insgesamt nicht nur für das Mozartjahr, sondern das gilt für die
Staatsoper, für den Musikverein und das gilt für alle anderen Aktivitäten. (GRin
StRin Karin Landauer: Tief, tief!)
Aber, wir beschäftigen natürlich auch Wiener
Kulturinstitutionen, daher ist zum Beispiel Wolf Prix mit einem
Architekturprojekt beauftragt worden, gemeinsam mit dem Architekturzentrum
Wien, und die Kunsthalle Wien wird für ein Projekt im Mozartjahr für die
bildende Kunst beauftragt. Insgesamt wollen wir mit diesem Projekt von Peter
Sellars die ganze Stadt bespielen, nicht nur die Innere Stadt.
Wir wollen die Bannmeile der Inneren Stadt
überwinden, alle Bezirke bespielen und dieses Mozartjahr wird der Motor sein,
die Weltmarke Kultur- und Musikstadt Wien weiter zu festigen. Und daher haben
wir mit diesem Budget die wichtigen Voraussetzungen geschaffen.
Neben diesem Großprojekt Mozartjahr gibt es natürlich
auch weitere vielfältige Investitionen in die Kulturstadt Wien, die auch vielen
kleineren Kunstinstitutionen zugute kommen. Es wird immer gesagt, wir fördern
immer nur das Große. Das stimmt überhaupt nicht, wir haben das Tanzquartier als
Einrichtung für den zeitgenössischen Tanz geschaffen, das höchst erfolgreich
ist und international beachtet wird.
Wir haben vor kurzem das Theaterhaus für ein junges
Publikum im Museumsquartier den “Dschungel“ eröffnet. Wir haben im Bereich der
Musik mit dem "Birdland" ein Zentrum der Weltmusik geschaffen, wo wir
froh sein können, dass es bei uns ist und nicht irgendwo in der Welt. Wir haben
für das "Klangforum Wien" ein neues Haus mitfinanziert. Das
"Klangforum Wien", das überhaupt der bedeutendste Botschafter der
Stadt Wien für zeitgenössische Musik in der Welt ist - worauf wir auch sehr
stolz sein können – hat nun in der Diehlgasse neue und bessere Proberäume.
Wir haben daneben auch im Bereich der Jugendkultur
Neues geschaffen. Es ist ein bisschen untergegangen, aber für die Jugendkultur
in der "Arena" wurde im letzten Jahr ein Umbau in der Höhe von
3,5 Millionen EUR finanziert. Ich weiß schon, das ist das
Laska-Budget, aber trotz allem, es sind Investitionen in die Kunst- und
Kulturstadt Wien, die hier getätigt werden. Und ich habe mir das angeschaut,
das ist großartig gelungen, und bei jeder Veranstaltung, die da jetzt in der
Zukunft immer stärker durchgeführt wird, sind auch sehr viele Leute dort und
das läuft höchst erfolgreich.
Das heißt, nicht nur im Kulturbereich wird für Kind,
Kunst und Kultur investiert, sondern auch im Bereich der Frau VBgm Laska mit
der "Arena", mit der Bücherei, mit der Urania, um nur drei Beispiele
zu nennen.
Wir investieren auch in viele
kleine Einrichtungen, die uns wichtig sind im Sinne des vielfältigen
Kulturangebots der Stadt, so auch in die Kabarettbühnen. Alle Kabarettbühnen
bekommen laufend Investitionsförderungen von der Stadt Wien und Kulturstadtrat
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