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Gemeinderat, 51. Sitzung vom 17.12.2004, Wörtliches Protokoll  -  Seite 48 von 89

 

GRÜNEN mehrheitlich angenommen.

 

Jetzt kommt kein Antrag. (GR Rudolf Hundstorfer: Jetzt kommt der Akt!) Entschuldigung, dass ich da ein bisschen überfordert bin, weil ich mich erst in diesem Moment hier hingesetzt habe und daher noch nicht einmal die richtige Seite aufgeschlagen habe.

 

Ich bitte nun jene Damen und Herren des Gemeinderats, die dem Antrag des Berichterstatters zustimmen, die Hand zu heben. – Das ist mehrstimmig gegen die GRÜNEN angenommen.

 

Wir kommen nun zum Tagesordnungspunkt 120.

 

Es liegt mir keine Wortmeldung vor. Daher können wir gleich zur Abstimmung schreiten.

 

Wer für die Postnummer 120 ist, den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. – Das ist wieder mehrstimmig gegen die Stimmen der GRÜNEN angenommen.

 

Wir kommen nun zum Tagesordnungspunkt 123. Er betrifft eine sachliche Genehmigung bezüglich des Ankaufs von Microsoft-Schullizenzen für das Wiener Bildungsnetz.

 

Ich bitte den Berichterstatter, Herrn GR Dr Troch, die Verhandlung einzuleiten.

 

Berichterstatter GR Dr Harald Troch: Herr Vorsitzender! Meine Damen und Herren!

 

Ich ersuche um Zustimmung.

 

Vorsitzender GR Dr Herbert Madejski: Herr Berichterstatter. (GRin Martina LUDWIG: Hat schon!)

 

Berichterstatter GR Dr Harald Troch: Ich habe schon.

 

Vorsitzender GR Dr Herbert Madejski: Zum Wort gemeldet ist Frau GRin Mag Ringler. – Ich ersuche Sie.

 

GRin Mag Marie Ringler (Grüner Klub im Rathaus): Herr Vorsitzender! Herr Berichterstatter! Sehr geehrte Damen und Herren!

 

Nur ein paar Worte zum vorliegenden Aktenstück, dem wir nicht zustimmen werden: Grundsätzlich, wie Sie wissen, vertreten wir die Linie, dass es Sinn macht, in allen Bereichen der öffentlichen Verwaltung, so auch in den Schulen, die Firma Linux sehr offensiv anzugehen und sich mit Open-Source-Software zu beschäftigen. Wir glauben, dass das auch im Fall der Schulen wichtig und notwendig ist. Es gibt einen Pilotversuch in diesem Zusammenhang, den wir natürlich sehr unterstützen, von dem ich allerdings denke, dass er doch schon früher hätte angefangen werden müssen, denn dann wären wir jetzt nicht in der Situation, die Lizenzen verlängern zu müssen. Das ist bedauerlich.

 

Wir unterstützen das auch bei der öffentlichen Verwaltung im Einflussbereich der Stadt Wien. Dazu gibt es jetzt eine sehr gute, interessante Studie, deren politisches Ergebnis wir zwar bedauerlich und ein bisschen zögerlich finden, aber grundsätzlich freuen wir uns, dass jetzt einiges weitergegangen ist. Wir wünschen uns, dass Linux und Open-Source-Software als Alternative noch stärker wahrgenommen werden. Heute hat IBC, ein äußerst renommiertes Unternehmen, das sich mit IT- und Zukunftsfragen beschäftigt, eine Studie veröffentlicht, die wieder sagt, Linux ist nicht länger ein Nischenphänomen.

 

Wir wünschen uns, dass auch im Schulbereich die Anstrengungen verstärkt werden und wir hier bald umsteigen können. – Danke. (Beifall bei den GRÜNEN.)

 

Vorsitzender GR Dr Herbert Madejski: Als Nächster zum Wort gemeldet ist Herr GR Pfeiffer. Ich erteile es ihm.

 

GR Gerhard Pfeiffer (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Herr Berichterstatter! Meine sehr geehrten Damen und Herren!

 

Ich hoffe, ich kann es ebenso kurz gestalten. Es geht in etwa in die gleiche Richtung.

 

In diesem Geschäftsstück wird ein Softwaremietvertrag in einen Ankauf umgewandelt. Es sind Microsoft-Schullizenzen. Die MA 56 schreibt im Akt: „Sicherstellung der Funktionsfähigkeit des Wiener Bildungsnetzes ist die Grundlage dafür." Nun sind wir der Meinung, dass es heute nicht mehr genügt, einfach Microsoft als Sicherstellung für die Funktionsfähigkeit des Wiener Bildungsnetzes heranzuziehen. Es geht in dem Fall um 8 780 Schullizenzen, XP Professional – wer sich verkühlt hat und das Servicepack 2 draufgespielt hat, wird darüber Lieder singen können – MS Office 2003, MS Winserver. Alles Microsoft, nahezu eine Million Euro.

 

Das Schulnetz ist eine ganz wichtige Institution. Wir haben international große Aufmerksamkeit und Lob dafür erhalten, dass es uns flächendeckend gelungen ist, in den Pflichtschulen dieses Schulnetz mit all den Möglichkeiten einzuführen. Jetzt ist es notwendig, die MA 56 auf die Open-Source-Software hinzuweisen, denn es kann wohl nicht sein, dass einzig und allein Windows und Microsoft hier in der Ziehung sind, nicht weil alle jetzt über Open Source reden, das ist wirklich keine Modeerscheinung mehr. Es hat in diesem Bereich bereits die kritische Masse erreicht, die notwendig ist, dass sowohl eine Öffnung gemacht als auch die Ausbildung auf diesem Gebiet forciert wird.

 

Am 4. November hat hier im Hause eine e-Government-Konferenz stattgefunden, die sich ausschließlich mit diesem Thema beschäftigt hat. 150 Teilnehmer haben die Pros und Kontras zu diesem Bereich klar und deutlich herausgearbeitet. Die MA 14 öffnet sich mit ihren 16 000 PCs bereits in einer Evaluation im kommenden Jahr für den produktiven Bereich. Die MA 56 sollte das schleunigst auch für den Schulbereich tun. Gerade die Schule darf nicht hinterherhinken, sondern sollte eigentlich im Sinne der Ausbildung unserer Kinder für die Zukunft schon vorweg agieren. Jedenfalls muss das Schulnetz auch Zukunftsentwicklungen berücksichtigen. Das ist unbedingt erforderlich. Keine Versteinerungen in so einer dynamischen Technologie machen Sinn. Mehr Mut und weniger Beamte, die Rückversicherung ist erforderlich. Nichts haben wir noch drinnen. (GRin Barbara Novak: Ist ja nicht wahr!)

 

Liebe Kollegin, nichts wird in diese Richtung getan. Darum melde ich mich auch klar und deutlich zu Wort, dass es notwendig ist, wenn die MA 14 im produktiven Bereich den Mut aufbringt, hier etwas zu unternehmen, dann muss es die MA 56 umso mehr tun. (Beifall bei der ÖVP.)

 

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