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Gemeinderat, 1. Sitzung vom 18.11.2005, Wörtliches Protokoll  -  Seite 24 von 56

 

Beschäftigung Hand in Hand gehen, unterstützt die Stadt Wien Qualifizierungsmaßnahmen für alle Bevölkerungsschichten. Dies umfasst den Ausbau der Lehrlingsstiftungen ebenso wie die Fortführung von Höherqualifizierungen und die gezielte Vermittlung von Arbeitssuchenden. Die Zusammenarbeit in möglichst enger Form mit den Sozialpartnern ist mir dabei ein besonders wichtiges Anliegen.

 

Zur Wissenschaft und Forschung: Der Hightech-, Forschungs- und Wissenschaftsstandort Wien wird mit aller Kraft weiter ausgebaut. Unser Ziel ist es, Wien zur zentraleuropäischen Forschungshauptstadt zu machen. Das Bemühen der Wiener Wissenschaftsförderung besteht in der Stärkung sowie Vernetzung innovativer und kritischer Potentiale im universitären und im außeruniversitären Bereich. Größte Bedeutung hat eine gezielte Technologiepolitik, die etwa in den Bereichen der Life Science, der Krebsforschung, der Quantenphysik, der Nanotechnologie und der Creative Industries konzentrierte Offensiven initiiert.

 

Die Wiener Einrichtungen zur Förderung der Wirtschaft, zum Beispiel WWFF, CIT und Departure, werden ihre Instrumente noch spezifischer auf zukunftsorientierte Branchen ausrichten.

 

Wien trägt zur Stärkung des Wissenschafts- und Forschungsstandortes auch in Zukunft maßgeblich bei, etwa durch Ansiedelungsunterstützung für Forschungseinrichtungen, die Vergabe von Stiftungsprofessuren und Preise für hervorragende wissenschaftliche Leistungen, durch Projektförderungen und eigene Forschungen und Forschungsaufträge von Magistratsabteilungen sowie auch durch ein breites Spektrum an Stipendienprogrammen.

 

Zur Bildung: Die Bildungsmöglichkeiten für Menschen zu verbessern, ist das zentrale Thema der Zukunft. Jedes Kind soll in Wien eine faire Chance für den Start ins Leben bekommen. Unser Bildungssystem muss ein förderndes, kein selektives sein. Unser dichtes Kindergartennetz wird nicht nur weiter ausgebaut, sondern auch inhaltlich verbessert. Dabei hat die Entwicklung des Bildungsplanes Priorität. Damit werden Standards im sozialen, kommunikativen, kreativen und bewegungsaktiven Bereich festgeschrieben.

 

Es erfordert eine österreichweite Gesetzesregelung, die den Kindergarten als echte familienergänzende Bildungseinrichtung regelt. Unser Ziel bleibt, dass die Nahtstelle zwischen Kindergarten und Schule optimiert werden muss. In diesem Zusammenhang ist die Schulpflicht ab dem 5. Lebensjahr zu überlegen. Auch im Pflichtschulbereich steht individuelle Förderung im Mittelpunkt und muss sichergestellt werden. Wien verlangt daher von der Bundesregierung, den Lehrerabbau sofort zu beenden. Wir brauchen zusätzlich 700 Pflichtschullehrerinnen und -lehrer, um Sonderpädagogik sowie Sprachförderung in Wien sicherzustellen und ausreichend Ganztagsbetreuung anbieten zu können.

 

Um die Kompetenz im Umgang mit modernen Medien und Arbeitstechniken zu fördern, wird Wien in den nächsten Jahren rund 21 Millionen EUR in die Erneuerung sämtlicher Computer in Wiens Pflichtschulen investieren. Auch die Ausbildung der Pädagoginnen und Pädagogen hat zentrale Bedeutung. Wien wird sich daher beim Bundesgesetzgeber dafür einsetzen, dass die fachliche Ausbildung der Pflichtschullehrerinnen und -lehrer vertieft und die pädagogische Ausbildung der Mittelschullehrerinnen und -lehrer verbessert wird. Eine gemeinsame universitäre Ausbildung für alle pädagogischen Berufe wäre zweckmäßig. Wir lehnen daher den derzeitigen bundesgesetzlichen Vorschlag einer pädagogischen Hochschule ab. Er schreibt Selektion schon bei der Ausbildung fest.

 

Außerschulische Jugendbetreuung verstehen wir in Wien als Systemergänzung. Zusätzliche Bildungsangebote wie Volkshochschulen, Musikschulen und Büchereien werden zu modernen Kommunikationszentren des lebenslangen Lernens. Durch ein neues Musikschulkonzept wird es zu Synergien unterschiedlicher Musikausbildungs- und anderer Bildungseinrichtungen in Wien kommen.

 

Obwohl für die Genehmigung und Basisförderung der Fachhochschule in Österreich der Bund zuständig ist, gibt es in Wien seit 2000 eine spezifische Förderung des Landes zur Errichtung von Wiener Fachhochschullehrgängen. Diese Förderschiene orientiert sich an der Wirtschafts-, Technologie- und Qualifikationsstrategie der Stadt. Für die Periode 2005 bis 2009 stehen dafür 15 Millionen EUR zur Verfügung.

 

Als Universitätsstadt tritt Wien für eine ausreichende Finanzierung der Universitäten durch den dafür zuständigen Bund ein. Wir wollen ein Standortkonzept für die Wiener Universitäten erarbeiten, um Perspektiven für ihre Entwicklung zu geben. Als neue Universitätsstandorte bieten sich zum Beispiel das Flugfeld Aspern, die Muthgasse oder auch die DonauCity an. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Zur Sicherung der Gesundheitsversorgung: Das oberste Ziel der Wiener Gesundheitspolitik bleibt, Spitzenmedizin für alle zu bieten. Durch gezielte Investitionen wird eine Optimierung der Spitalsinfrastruktur erreicht, die es ermöglicht, höchste medizinische und pflegerische Qualität zu bieten. Mit einer trägerübergreifenden Spitalsplanung sowie einer weiteren Spezialisierung der einzelnen Gesundheitseinrichtungen wird dies zusätzlich unterstützt. Analog zur Bevölkerungsentwicklung verbessern wir durch die Errichtung des neuen Krankenhauses Nord in Floridsdorf die Wiener Spitalslandschaft. Durch gezielte Schwerpunktsetzungen wie Neubauten, wie dem Mutter-Kind-Zentrum im Kaiser-Franz-Josef-Spital, erfolgt eine noch bessere Verteilung des medizinischen Angebotes über ganz Wien. Noch effizienter wird das Spitalsangebot durch den verstärkten Einsatz von Tages- und Wochenkliniken sowie durch die Bildung von fächerübergreifenden Kompetenzzentren mit einem Schwerpunkt Krankenanstalten. Das moderne Krankenhausmanagement wird als durchgängiges Prinzip in allen Häuser forciert und orientiert sich an den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten. So wird eine verstärkte

 

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