Gemeinderat,
1. Sitzung vom 18.11.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 27 von 56
politischen Klima wird sich die
Wiener Stadtregierung weiterhin besonders intensiv für die Rechte von Lesben,
Schwulen und Transgender-Personen einsetzen und zeigen, dass Wien anders ist.
Ein besonders wichtiger Meilenstein zur Gleichstellung von Homosexuellen und
Transgender-Personen war der Beschluss des Wiener Antidiskriminierungsgesetzes.
Ein weiterer wichtiger Schritt wird die rechtliche Gleichstellung homosexueller
mit heterosexuellen Beziehungen sein.
Zum Umweltschutz “natürlich Wien“: Seit 2002 laufen
die Vorbereitungen zur Errichtung des Biosphärenparks Wienerwald als Vorgabe
der UNESCO. Im Frühjahr 2005 wurde bei der UNESCO der Antrag auf
internationale Anerkennung gestellt, die bereits im Juli 2005 auch erfolgt
ist. Der Biosphärenpark umfasst 57 niederösterreichische Gemeinden und
7 Wiener Gemeindebezirke und soll unter Einbindung der Bevölkerung eine
nachhaltige sowie natur- und umweltschonende Entwicklung ermöglichen. Schon heute
ist ein Drittel des gesamten Wiener Stadtgebietes in Form von
Naturschutzgebieten, Landschaftsschutzgebieten, Nationalpark und so weiter,
unter Schutz gestellt. Mit dem Landschaftsschutzgebiet Währing wird dieser Weg
fortgesetzt. Damit hat Wien den gesamten Wienerwald in Wien von Liesing bis
Döbling geschützt und so auch den Anforderungen eines Biosphärenparks
entsprochen.
Die Verordnung von Landschaftsschutzgebieten geht
jedoch weiter. So werden 2006 Teile von Floridsdorf und Favoriten ebenfalls zu Landschaftsschutzgebieten
erklärt.
In Wien werden laufend Parkanlagen neu gestaltet,
umgestaltet oder sogar völlig neu eingerichtet. Bis 2010 ist davon auszugehen,
dass wieder 50 bis 70 Parkanlagen ein neues Gesicht bekommen. Die neuen
Parkanlagen werden den heutigen Ansprüchen, vor allem hinsichtlich
frauengerechter Planung oder der Berücksichtigung der Interessen von
verschiedenen Generationen, Rechnung tragen. Die Stadt Wien gründet derzeit
eine eigene Forschungsanstalt im Bereich der biologischen Landwirtschaft. Somit
ist Wien nicht nur der größte Biobauer Österreichs, sondern betreibt auch als
einzige Gebietskörperschaft Österreichs eine eigene wissenschaftlich anerkannte
Bioforschungsanstalt. Im Rahmen des gemeinnützigen Vereins Bioforschung Austria
werden mit fachkompetenten Kooperationspartnern einschlägige
Forschungsschwerpunkte gesetzt. Wien zählt weltweit zu den Städten mit der
besten Lebensqualität, nicht zuletzt aufgrund seiner im internationalen
Vergleich guten Luftqualität.
Um den hohen Standard weiter auszubauen, wurde das
Projekt "Urbane Luftinitiative Wien" gestartet. Durch die Erarbeitung
einer umfassenden Wiener Luftstrategie werden 2006 und 2007 innovative Ideen
zur Verringerung der Luftschadstoffkonzentration in Wien entwickelt und umgesetzt.
Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Reduktion der Feinstaubbelastungen und der
Stickoxyd-Konzentration.
Allerdings erfordert dies ein gemeinsames und
partnerschaftliches Vorgehen beim Kampf gegen den Feinstaub und nicht ein
wechselseitiges Schuldzuschieben.
Wien hat mit dem KliP bereits 1999 ein ehrgeiziges
Klimaschutzprogramm ins Leben gerufen, mit dem rund
2 Millionen Tonnen CO2 jährlich vermieden werden.
Der Ausbau von Alternativenergien ist ein
erfolgversprechender Weg, den Wien etwa mit dem Bau des Biomassekraftwerkes und
der Biogasanlage fortsetzt.
Beispielgebend ist die Wiener Solarförderung, welche
die höchste in Österreich ist.
Im Mai 2006 wird Wien Gastgeberin des jährlichen
Treffens des Klimabündnisses sein und diesen Anlass nutzend eine internationale
und prominent besetzte Klimaschutzkonferenz abhalten. Einerseits, um die
Leistungen Wiens im Klimaschutz auch international darzustellen und
andererseits, um vor allem in den Ländern des Ostens verstärkt Interesse für
Klimaschutz zu gewinnen.
Die Umsetzung von Abfallvermeidungsprojekten ist ein
wesentlicher Schwerpunkt der Wiener Umweltpolitik. Die eigens eingerichtete
Initiative “Abfallvermeidung“ beschäftigt sich auch in den nächsten Jahren mit
innovativen Projekten, um die Müllmengen auch weiterhin zu reduzieren. Die
Zusammenarbeit mit der Wirtschaft und der erfolgreiche ÖkoBusinessPlan werden
durch die Förderungsinitiativen Abfallvermeidung - einem Fonds für KMU für
abfallvermeidende Maßnahmen - gemeinsam mit der ARA und der Wirtschaftskammer
Österreich, noch verstärkt.
Als Beitrag zur Wiener Umweltqualität werden Projekte
im Bereich der Energieerzeugung aus erneuerbaren Energieträgern weiter
verfolgt. Gleichzeitig wird der Wunsch der KundInnen nach ökologisch sauberer
Strom- und Fernwärmeerzeugung erfüllt.
Zum Verkehr: Wien verfügt als Millionenstadt im
weltweiten Vergleich über eine hervorragende Verkehrssituation. Der Modal-Split
ist mit einem Drittel motorisierter Individualverkehr zu zwei Drittel Umweltverbund
schon jetzt der beste der Europäischen Union. Damit der Trend weiterhin positiv
bleibt, werden aber zukünftig weitere große Anstrengungen erforderlich sein.
Das Prinzip der Stadt der kurzen Wege wird in Wien weiterhin verfolgt. Daher
legt die Stadt Wien großen Wert auf die Qualität der kleinräumigen Strukturen
und der Fußweg-Relationen. Die Umgestaltung von Plätzen unter intensiver
Einbindung der Anrainerinnen und Anrainer wird fortgeführt.
Die 23 Bezirke werden eingeladen, mit
Fußgänger-Bezirksräten vor allem den besonderen Anliegen der Fußgängerinnen und
Fußgänger schrittweise zum Durchbruch zu verhelfen.
Das Hauptradwegenetz wird weiter ausgebaut. Bis 2008
stehen dafür 30 Millionen EUR zur Verfügung. Bis 2010 soll der
Radverkehrsanteil am Modal-Split von sechs auf acht Prozent gesteigert werden,
und das Radverkehrsnetz muss qualitativ und quantitativ noch deutlich
verbessert werden. Derzeit verfügt es über eine Länge von etwa
1 000 km. (Beifall bei der SPÖ.)
Das City-Bike Wien-Stationsnetz
wird ausgebaut, die Kombination von Radfahr- und öffentlichem
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