Gemeinderat,
1. Sitzung vom 18.11.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 28 von 56
Personennahverkehr soll durch Park and Ride-Anlagen
erleichtert werden. In Hütteldorf entsteht in Kombination mit der Park and
Ride-Anlage ein Pilotprojekt, Baubeginn ist Anfang 2006. Außerdem ist bei
der Park and Ride-Anlage Spittelau ein weiteres Pilotprojekt Park and Park
geplant. Öffentlicher Personennahverkehr als Teil der Daseinsvorsorge darf
nicht unüberlegten Privatisierungsbestrebungen zum Opfer fallen.
Existentiell für die positive Zukunft des öffentlichen
Verkehrs in Wien ist auch das klare Bekenntnis der Bundesregierung zu einer
finanziellen Beteiligung an Ausbau und Betrieb.
Die dritte Ausbauphase des Wiener U-Bahn-Netzes wird
zügig abgeschlossen. Die U1 bis Leopoldau wird bis September 2006
fertiggestellt, die U2 bis Prater im Jahre 2008.
Die vierte Ausbauphase wird mit dem Bund auch
hinsichtlich der Finanzierung endgültig zu fixieren sein. Wien fordert hier
eine klare Zusage des Bundes für die Fortsetzung der fünfzigprozentigen
Co-Finanzierung.
In der vierten Ausbauphase sind unter anderem
folgende Projekte enthalten:
Die weitere U2-Verlängerung Richtung Norden bis zum
Flugfeld Aspern, die U1-Südverlängerung bis Rothneusiedl sowie der Umbau der U1
Station Südtiroler Platz in Abstimmung mit dem neuen Bahnhof Wien, die
Verlängerung der U2 vom Karlsplatz Richtung Süden, der Bau von weiteren Park
and Ride-Anlagen an den Endstellen und den für Pendlerinnen und Pendler
wichtigen Stationen der U- und S-Bahn. Und auch an der Vision des Baues der U6
nach Nordwesten wollen wir festhalten. Das dichte Straßenbahnnetz soll durch
zusätzliche Tangentiallinien, vor allem im 21., 22., aber auch im 10. Bezirk,
ergänzt werden.
Die Bahnhöfe in Wien müssen dringend ausgebaut und
modernisiert werden. Wichtigstes Projekt ist dabei der Zentralbahnhof Wien
Europa Mitte inklusive einem internationalen Busbahnhof in dem umliegenden
Stadtentwicklungsgebiet. Der Baubeginn ist für 2007 und eine Fertigstellung für
das Jahr 2011 mit dem Bund vereinbart.
Aber auch Westbahnhof, Bahnhof Wien-Mitte und Bahnhof
Praterstern müssen inklusive ihrer Umgebung als neue zentrale Stadtteile
etabliert werden.
Der öffentliche Personennah- und Regionalverkehr muss
massiv verbessert und ausgebaut werden. Daher sind von Seiten des Bundes ein
umfassendes ÖPNRV-Konzept und ein Bekenntnis zur S-Bahn erforderlich.
Keinesfalls darf, wie derzeit vom Bund geplant, eine Abschiebung der
Kompetenzen, verbunden mit unzureichenden Budgets, auf die Länder erfolgen. (Beifall
bei der SPÖ.)
Der Ausbau des hochrangigen Wiener Straßennetzes ist
auch nach der Fertigstellung der Südostumfahrung in Wien 2006 und der
Verlängerung der Nordbrücke zügig fortzusetzen. Der Regionenring und die
Verbindung A22 – A4 sowie die Hansson-Spange müssten im Rahmen der zwischen
Wien, Niederösterreich und der ASFiNAG vereinbarten Trassenführung bis 2014
realisiert werden.
Mit der unterirdischen Donau- und Lobauquerung
bleiben die wertvollen Nationalpark-, Erholungs- und Siedlungsgebiete
weitgehend unberührt. In Wien wird im Rahmen der weiteren Vorgangsweise von
ASFiNAG und Bund mit höchster Aufmerksamkeit auf den Schutz der Menschen und
des Nationalparks geachtet werden.
Neue lebenswerte Stadtteile: Wien bekennt sich zur
Erhaltung des Weltkulturerbes Innere Stadt, aber auch zu spektakulärer,
aufregender Architektur des 21. Jahrhunderts und wird in diesem Sinne mit
Augenmaß die 13 Zielgebiete des Stadtentwicklungsplanes 2005 mit Leben
erfüllen.
Wien ist Europas Nummer 1 im sozialen
Wohnungsbau. Wohnen ist ein Grundbedürfnis der Menschen. Eine gute
Wohnversorgung ist auch Aufgabe der öffentlichen Hand. Qualität im Wohnbau,
Berücksichtigung der wirklichen Bedürfnisse der Bewohner schaffen die Grundlage
für ein zufriedenstellendes friedvolles Miteinander. Wir wollen in den nächsten
fünf Jahren den Bau von etwa 30 000 neuen Wohneinheiten fördern. Dadurch
bleibt das Wohnungsangebot ausgewogen und bedarfsorientiert. Dies hat auch
einen preisdämpfenden Einfluss auf die Mieten im Privatbereich. Die
Wohnbeihilfe wird es weiterhin geben, damit Wohnen leistbar bleibt. Auch wenn
Arbeitslosigkeit, Krankheit oder Einkommensverluste das Leben schwieriger
machen, wird die Stadt Unterstützung bieten.
Leistbares Wohnen für junge Menschen wird ein
Schwerpunkt für die kommenden Jahre. Ihnen fehlt oft das Geld für eine Wohnung.
Für junge Wohnungssuchende bietet Wien im Rahmen der Jungwienervormerkung
günstige Gemeindewohnungen an. Bereits mit 17 Jahren kann man seine eigene
Wohnung beziehen. Für Jungfamilien hat die Stadt eine Reihe von
Sonderförderungen, die junges Wohnen erschwinglich machen. Für die Studierenden
wird die Zahl der geförderten Studentenheimplätze von derzeit
11 500 weiter ausgebaut.
Wohnen im Alter heißt ein weiterer Schwerpunkt der
kommenden Jahre. Wien hat die Förderrichtlinien für den Bau von Seniorenheimen
verbessert und Neubauprojekte werden stärker auf die Bedürfnisse der älteren
Generation eingehen. Zum einen werden kleinere Wohneinheiten gebaut, zum
anderen auch Mehrgenerationenprojekte realisiert. Dabei können drei
Generationen unter einem Dach wohnen.
Zu Kultur und der Kunst in unserer
Stadt: Kultur ist eine elementare Voraussetzung für eine offene, vielfältige
und kreative Gesellschaft. Die kulturellen Güter sind öffentliche Güter und
müssen für alle Menschen zugänglich sein. Kunst und Kultur stellen eine
Bereicherung für die Menschen dar und wären auch ohne ökonomischen Mehrwert
zentraler Bestandteil des Stadtlebens in Wien. Wien nimmt sich in den nächsten
Jahren verstärkt der Erweiterung des Kunst- und Kulturangebotes an. Dazu
gehören die Erschließung neuer Orte, gezielte Maßnahmen der Kunst- und
Kulturvermittlung, attraktive Preisgestaltung und verbesserte kundenfreundliche
Ausstattung der Wiener Kultureinrichtungen. Die Angebotspalette in Musik- und
Sprechtheater wird durch die Schaffung
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