Gemeinderat,
3. Sitzung vom 12.12.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 44 von 105
Mittelbetrieben die Zustimmung zur Wirtschaftspolitik
in dieser Stadt immer größer geworden ist. Darüber freuen wir uns! (Beifall
bei der SPÖ. - GR Dkfm Dr Fritz Aichinger: ...die Wirtschaftskammerwahl!)
Wenn wir schon über Wahlen sprechen, dann möchte ich
die Gelegenheit natürlich nicht verpassen, darauf hinzuweisen, dass es in
diesem Jahr auch Wirtschaftskammerwahlen gegeben hat und dass zum Beispiel die
Konzepte des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes - Kollege Stark hat ja
ein paar Mal aus der Zeitung des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes
zitiert... (GR Dr Matthias Tschirf: Wer
hat denn die Mehrheit bekommen bei der Wirtschaftskammerwahl?) Na ja, wir
haben bei diesen Wirtschaftskammerwahlen 7,8 Prozent dazugewonnen, genau
mit den Konzepten zur Unterstützung dieser Wirtschaftspolitik. (StR Dr
Johannes Hahn: Wer hat die absolute Mehrheit an Stimmen? - Weitere Zwischenrufe
bei der ÖVP.)
Jetzt sind wir beim wirklich wichtigen Punkt; die
Zwischenrufe habe ich auch ganz bewusst herausgefordert und heraufbeschworen. (GR Dr Matthias Tschirf: Wer hat die
absolute Mehrheit bei der Wirtschaftskammer?) Wenn wir zum Wahlrecht kommen
- und das ist jetzt der Punkt (GR Robert Parzer: Das ist es!) -, dann
nehmen wir uns doch einmal das Beispiel der Wirtschaftskammer her. Die absolute
Mehrheit - Gio Hahn hat, glaube ich, irgendetwas von der absoluten Mehrheit in
der Wirtschaftskammer gesprochen... (GR
Dr Matthias Tschirf: Wer hat denn die absolute Mehrheit an Stimmen?) In der
Wirtschaftskammer Wien hat der Wirtschaftsbund mit 48,4 Prozent der
Stimmen eine absolute Mehrheit im Wirtschaftsparlament erreicht, und dort haben
wir... (GR Dr Matthias Tschirf: Das
stimmt ja nicht! - GR Dkfm Dr Fritz
Aichinger: Stimmt nicht!) Die Berechnungen lege ich gerne vor, und
ich habe sie schon mehrmals auch in Anträgen innerhalb der Wirtschaftskammer
vorgelegt. (StR Dr Johannes Hahn: Kann sein, dass es unterschiedliche
Berechnungen gibt!) Ich zeige euch das sehr gerne.
Dort gibt es dann die Situationen, dass man in
bestimmen Sparten mit einem Stimmenanteil von ca 50 Prozent im
Urwahlergebnis in den nächsthöheren Gremien plötzlich 67 Prozent und mehr
hat. Wie schaut dieses Wahlrecht in der Wirtschaftskammer aus? (GR Dr Matthias Tschirf: Wie ist das
eigentlich hier...?)
Jetzt verstehe ich nicht ganz die Forderung, die auch
einmal seitens der Wiener ÖVP gekommen ist: „Wir wollen das Wahlrecht der
Wirtschaftskammer auf den Wiener Gemeinderat umgelegt haben." Denn dann
würde das ja noch anders ausschauen. Wenn wir Ihre Verhältnisse hätten, hätten
wir nicht 55 Mandatarinnen und Mandatare, sondern über 60. (StR Dr
Johannes Hahn: ...ist das ganz anders! - GR Christian Oxonitsch: Da kommt das Gespräch darauf!) Wenn
Sie sich das bei der nächsten Wahl wünschen, werden wir das auf andere Art und
Weise erledigen. (Beifall bei der SPÖ. - GR Dr Matthias Tschirf: Wie ist das
bei der Gewerkschaft der Gemeindebediensteten? Wie ist das dort?)
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Noch ein paar
Worte zum Thema der Lehrlinge, das sowohl von Fritz Aichinger als auch von
anderen Vorrednerinnen und Vorrednern angesprochen wurde. Da möchte ich eines
schon ganz klar sagen, weil hier der Herr Vizebürgermeister in die Richtung
zitiert wurde, dass er sich 30 Sekunden mit dem Thema der Lehrlinge
auseinander gesetzt hätte. Das stimmt nicht, er hat sich wesentlich länger
damit auseinander gesetzt. (StR Dr Johannes Hahn: Zweieinhalb Minuten waren
es!) Das ist ein ganz, ganz wichtiger Punkt in unserer Wirtschaftspolitik,
das steht an der Spitze unserer Wirtschaftspolitik! (GR Dr Matthias Tschirf: Das ist uns nicht aufgefallen!)
Was der Herr Vizebürgermeister vollkommen richtig
angemerkt hat, ist, dass die Bundesregierung erst in letzter Zeit auf die
Vorschläge, die von Wien seit Jahren gemacht worden sind, eingegangen ist. Das
ist wirklich das Problem. Denn es hat den Herrn Blum gebraucht, um in der
Bundesregierung festzustellen (GR Dr
Matthias Tschirf: Den hat auch der Bundeskanzler eingesetzt!), dass die
Maßnahmen, die die Stadt Wien seit Jahren vorgeschlagen hat, auch umgesetzt
werden. Dafür gibt es viele Beispiele, ich werde jetzt nicht auf jedes einzelne
eingehen.
Es ist nur schade, dass es offensichtlich bei Herrn
Wirtschaftsminister Bartenstein in der Vergangenheit immer diesen Reflex
gegeben hat (GR Dr Matthias Tschirf: Wer
hat Blum denn eingesetzt? Welcher Bundeskanzler?): Da kommt ein Vorschlag
von der SPÖ, noch dazu aus Wien, den müssen wir ablehnen. Ob das für die
Lehrlinge gut oder schlecht ist, ist ihm anscheinend egal gewesen. Jetzt ist es
endlich so weit, dass diese Vorschläge auch angenommen worden sind.
Es wurde von gemeinsamen Aktionen vom Bund und von
Wien gesprochen. Ich glaube, das hat auch Kollege Margulies in seinen
Ausführungen angesprochen; er hat gesagt, es gibt immer gemeinsame Aktionen,
und man sollte darauf achten, wer diese letztendlich finanziert. Daher möchte
ich schon auch feststellen, dass die gemeinsamen Aktionen, die beispielsweise
die Wiener Stadtregierung zur Verbesserung der Situation am Wiener Arbeitsmarkt
gemacht hat, immer so gemacht worden sind, dass wir gesagt haben: Wir haben
hier einen Vorschlag, wir sind hier bereit, die Finanzierung unserem Anteil
gemäß zu übernehmen; bitte, liebe Bundesregierung, mach mit, das ist im Sinne
der Betroffenen!
Das sind gemeinsame Aktionen, die sich bewährt haben.
Nur muss ich leider dazusagen, dass die Bundesregierung sehr, sehr viele dieser
Aktionen entweder nicht oder nur sehr zögerlich angenommen hat. Ich hoffe im
Sinne der Betroffenen, die keinen Arbeitsplatz zur Verfügung haben, dass sich
das in Zukunft ändern wird.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Auch Kollege
Stark hat hier Vorwürfe gemacht, was die Wirtschaftspolitik in unserer Stadt betrifft,
nämlich dass es keine Änderungen gegeben hat. Ich werde jetzt nicht alles noch
einmal wiederholen, was ich schon gesagt habe. Die Bevölkerung sieht das ein
bisschen anders.
Natürlich ist das richtig, was Kollege Margulies gesagt hat:
Dass es nicht die Aufgabe der Opposition ist,
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