Gemeinderat,
3. Sitzung vom 13.12.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 72 von 80
Herz hat.
Meine Damen und Herren, wir treten in Wien für eine
leistbare und für jedermann und jede Frau zugängliche Gesundheitspolitik ein.
Wir glauben auch, es ist gescheiter und für die Volkswirtschaft wesentlich
vernünftiger, in das Gesundheitswesen als in sinnlose Tunnelbautenprojekte in
den südlichen Bundesländern Geldmittel zu investieren.
Meine Damen und Herren, Hohes Haus, heute und hier
liegt der Voranschlag für das Jahr 2006 des Unternehmens Wien. Man muss
bei dieser Gelegenheit allen handelnden Personen in den Magistratsabteilungen
ein großes Lob für dieses Budget aussprechen. Das Budget ist ausgewogen, die
Kennziffern stimmen, die budgetäre Tendenz ebenfalls. Ein Lob, das natürlich in
Richtung Finanzstadtrat und Gesundheitsstadträtin geht.
Meine Damen und Herren, zu Beginn meiner Rede möchte
ich zwei Magistratsabteilungen heute besonders hervorheben, die bei den letzten
Budgetdiskussionen eher vernachlässigt wurden. Es sind dies zwei Magistratsabteilungen,
denen ich besonderen Dank aussprechen möchte, nämlich die MA 70, die
Wiener Rettung, und die MA 68, die Wiener Berufsfeuerwehr, auf die die
Wienerinnen und Wiener berechtigt stolz sind und wo man aus guten Gründen in
Wien ruhig schlafen kann, weil man weiß, wenn man diese beiden Einrichtungen
braucht, dann sind sie verlässlich und sind auch hier.
Meine Damen und Herren, die Ausgaben betragen bei der
Wiener Feuerwehr 111 200 000 EUR und stehen Einnahmen von
6 417 000 EUR entgegen. Trotz gestiegener Einsatzzahlen konnte
der Personalstand gehalten werden und in Wien ist das notwendig. Trotz
Strukturänderungen und Verbesserungsmaßnahmen konnten gemeinsam, und das ist
der Unterschied zum Bund, mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, und nicht
gegen sie, diesbezüglich Verbesserungen und Qualitätsanhebungen durchgeführt
werden.
Meine Damen und Herren von der linken Seite, Ihnen
würde ich den Rat geben, verhandeln Sie mit den Beschäftigten bei der ÖBB
genauso wie wir das hier in Wien mit unseren Bediensteten tun! Sprechen Sie mit
den Leuten und Beschäftigten im Hauptverband genauso wie wir das in Wien tun
und behandeln Sie die Mitarbeiter in den Sozialversicherungseinrichtungen
ebenfalls in diese Richtung! Das wäre ein guter Ratschlag.
Ein weiterer Schwerpunkt, meine Damen und Herren, im
Bausektor der Wiener Feuerwehr ist die Generalsanierung der Feuerwache
Simmering, wo im nächsten Budget eine Baurate von 800 EUR präliminiert
ist. Auch die Fahrzeuge werden erneuert und verbessert und schlagen mit
4,418 Millionen EUR zu Buche. Ebenso hat der EDV-Einsatz vor der
Feuerwehr nicht Halt gemacht. Auch hier gibt es um 500 000 EUR erste
Investitionen für eine Verbesserung.
Ebenso ist es bei der Wiener Rettung, die im
Jahr 2006 wahrscheinlich rund 144 000 verrechenbare Transporte haben
wird. Hier stehen Einnahmen von 16,4 Millionen EUR Ausgaben von
46 Millionen EUR gegenüber. Da soll man aber wissen, rund
72 Prozent des Gesamtbudgets werden für den Personalaufwand ausgegeben.
Ich glaube, dieses Geld ist gut eingesetzt und aufgehoben. Auch die Wiener
Rettung ist als Investor Motor der Beschäftigungspolitik. So werden im nächsten
Jahr 1,7 Millionen EUR hier ausgegeben.
Meine Damen und Herren, die jetzige Bundesregierung
hat mit einigen Reformankündigungen die Wiener Bevölkerung auch im
Gesundheitssektor eher verschreckt, als im Prinzip in ihrer Meinung gefestigt.
Diese in der Öffentlichkeit oft geführten Diskussionen leisten keinen Beitrag
zur Gesundheitsversorgung und zur Prävention. Die sind tatsächlich verzichtbar.
Sigmund Freud sagte einmal: „Die Stimme der Vernunft ist leise." Ich
glaube, gerade im Gesundheitswesen sollte diese Stimme oft sehr leise erhoben
werden.
Meine Damen und Herren, der Wiener
Krankenanstaltenverbund hat beeindruckende Zahlen, mit etwa
31 000 Beschäftigten ist er in Wien einer der größten Arbeitgeber von
sicheren Arbeitsplätzen, mit seinen Investitionen auch im Jahr 2006 wird
er einen wesentlichen Beitrag zur Beschäftigungssicherungspolitik leisten.
Ein Bestandteil im Wiener Gesundheitsversorgungssystem
ist das Allgemeine Krankenhaus. Hier soll man bei allen Beschwerden, die es
geben kann, wissen, dass es sich um ein Riesenkonstrukt handelt. Wer von uns
weiß denn eigentlich, dass die Ausbildung von mehr als zwei Drittel aller österreichischen
Medizinstudenten im Allgemeinen Krankenhaus existiert? Eine große Anzahl von
Ärztinnen und Ärzten wird ausgebildet, von 1 400 in ganz Österreich allein
855 im AKH. Es gibt bei all dieser Differenziertheit natürlich auch
unterschiedliche Beschäftigungsstrukturen, nämlich Bundesbedienstete,
Gemeindebedienstete, Klinikbeschäftigte. Das AKH hat 27 Universitätskliniken,
49 klinische Abteilungen, 61 allgemeine Ambulanzen,
307 Spezialambulanzen, 83 Normalpflegestationen,
20 Intensivstationen und 52 Operationssäle.
46 000 Operationen werden pro Jahr durchgeführt. Diese Aufzählung
könnte man noch fortsetzen. Das alles spricht für die Gesundheitsversorgung,
spricht für das AKH, aber auch speziell für den Wiener Krankenanstaltenverbund!
(Beifall bei der SPÖ.)
Meine Damen und Herren, ebenfalls vorbildlich kann
auch die Drogenarbeit und die Drogenprävention in Wien bezeichnet werden. Mein
besonderer Dank für die geleistete Arbeit im Bereich der Drogenprävention gilt dem
Wiener Drogenkoordinator, Michael Dressel, und seinem Team, der durch
Umsichtigkeit, viel Geduld und Aufklärungsarbeit den Wienerinnen und Wienern
die Wege eröffnet, die möglich sind und so zu Verständnis und Toleranz in
unserer Gesellschaft beiträgt.
Wien geht seit 1992 einen sehr konsequenten
konstruktiven Weg im Bereich der Drogenarbeit und diesen Weg werden wir
sicherlich weitergehen!
Meine Damen und Herren, die Sucht
in unserer Gesellschaft macht vor keiner Tür Halt. Sie macht nicht Halt vor dem
Kind, vor einem Universitätsprofessor genauso wenig wie vor einem Kind von
einem einfachen Arbeiter. Niemand von uns sollte die Möglichkeit ausschließen,
einmal auch als betroffener Angehöriger mit diesem
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