Gemeinderat,
4. Sitzung vom 14.12.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 68 von 119
Bewerten auch seine Unterstützung gegeben. Es gibt
auch einen Jugendfunktionär Ihrer Fraktion, der all das, was Sie im Akt
kritisieren, unterstützt. Ich habe nicht verstanden, ob Sie Ihre Unterstützung
dem Jugendzentrums-Akt geben werden. (GR Alfred Hoch: Nein!) Sie werden
sie nicht geben, aha. Das tut mir natürlich sehr Leid. Da stellt sich für mich
fast auch die Frage, ob Sie sich wirklich von all dem, was die Stadt Wien den
Jugendlichen bieten möchte und bieten wird, wirklich zurückziehen werden und das
tut mir sehr Leid.
Ich bitte die Damen und Herren um Zustimmung zum
vorliegenden Akt. - Danke. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Wir
kommen zur Abstimmung.
Postnummer 29 in der vorliegenden Fassung. - Das ist
ohne ÖVP und die Freiheitlichen, der Rest ist dafür, somit mehrstimmig
angenommen.
Wir haben es jetzt einmal umgekehrt gemacht.
Wir kommen nun zu dem vorliegenden Beschlussantrag,
der bereits vorgestellt wurde: Erstellung einer Strategie für die
Jugendpolitik.
Wer dafür ist, ein Zeichen mit der Hand. - Das ist
nur von der ÖVP und den GRÜNEN unterstützt, somit nicht ausreichend und
abgelehnt.
Wir kommen nun zur Postnummer 30. Sie betrifft eine
Subvention an den Verein “Forum Arena Wien“.
Wer dafür ist, ein Zeichen mit der Hand. - Das sind
SPÖ, GRÜNE, ÖVP, ohne Freiheitliche und somit angenommen.
Postnummer 32. Sie betrifft eine Subvention an den
Verein “Kulturzentrum Spittelberg“.
Wer dafür ist, ein Zeichen mit der Hand. - Das sind
SPÖ und GRÜNE, somit mehrstimmig angenommen.
Postnummer 33. Sie betrifft eine Subvention an den
Verband Wiener Volksbildung.
Frau GRin Yilmaz. Sie ist schon da.
Berichterstatterin GRin Nurten Yilmaz: Bitte um Zustimmung.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Herr Dr Aigner.
GR Dr Wolfgang Aigner
(ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien):
Herr Vorsitzender! Meine Damen und Herren!
Ich kann es kurz machen, es wird sich vor 16 Uhr
ausgehen.
Wir haben ja in der Debatte um das Budget ja schon
darüber gesprochen, dass uns die Aushungerung des Erwachsenenbildungsbereichs
einfach zu weit geht. Das ist ein Zukunftsbereich, wo es um die Bildungschancen
gerade auch der bildungsferneren Schichten geht. Der Subventionsantrag führt ja
ein beachtenswertes Leistungsverzeichnis der 18 autonomen
Volkshochschulvereine auf. Nichtsdestotrotz kommt es doch zu einer Kürzung auch
der Mittel im absoluten Bereich. Es werden 25 Millionen EUR von den
Volkshochschulen ja wohl nicht ohne Grund beantragt und es werden ihnen nur
19 Millionen EUR zugesprochen und das, obwohl die Volkshochschulen
ihren Eigenbeitrag auch laufend steigern, indem sie rationalisieren und auch
sparen müssen.
Es ist schon etwas Dramatisches, wenn man dann im Akt
lesen muss, dass durch die Nichtabdeckung des benötigten Förderbedarfs durch
die Stadt Wien trotz der zusätzlichen Ergebnisverbesserungen während des
jeweiligen Jahres finanzielle Abgänge, die den Verband Wiener Volksbildung und
die angeschlossenen Volkshochschulen-Mitgliedsvereine nicht nur finanziell in
ihrer Existenz bedrohen, sondern auch in ihrer weiteren wirtschaftlichen
Innovation für Einsparungen wie Rationalisierungen durch Investitionen
wesentlich beeinträchtigen. Also mit welcher Coolness sie auf der einen Seite
für Ihnen genehme rot-grüne Projekte das Geld, ich möchte fast sagen, zum
Fenster hinaus werfen und ihren eigenen Volkshochschulen bescheinigt dann der
eigene Akt eine existenzbedrohende Situation. Das ist schon sehr eigenartig.
Purer Zynismus ist es für mich, wenn es dann in der Begründung des Antrags
heißt, dass, nachdem man die Mittel nicht bewilligt und nicht einmal die
Personalkosten abdeckt, damit der Verband Wiener Volksbildung weiterhin in die
Lage versetzt wird, seine erfolgreiche Arbeit fortzusetzen. Wie soll das
eigentlich gehen? Und ist es nicht an sich bestürzend, dass sie unseren Antrag,
die Mittel um 25 Prozent aufzustocken, abgelehnt haben?
Wenn Sie bei Ihrem PID und bei Ihrer Propaganda
sparen würden, dann würden genug Mittel frei bleiben und ich bin mir sicher,
dass wir das Gesicht des Herrn Bürgermeisters und der Stadträte trotz allem aus
genügend Inseraten zu sehen bekommen! (Beifall bei der ÖVP.)
Es ist auch sehr bedauerlich, wenn Sie immer von der
Gender-Gerechtigkeit sprechen, denn 72 Prozent des VHS-Angebots werden
immerhin von Frauen angenommen. Sie kürzen gerade die Mittel für die Frauen und
auch das soll einmal der Frauenmusterstadt Wien ins Stammbuch geschrieben
werden! Es ist eigentlich eine Schande, meine Damen und Herren! (Beifall bei
der ÖVP.)
Es gehört offenkundig zum guten Ton, sich zu
unterwerfen. Das ist auch genau das, was Sie wollen, dass man jedes Jahr
höflich kommt und ansucht und „Bitte, bitte“ sagt. Allein schon der Antrag um
die notwendigen Instandsetzungsarbeiten ist so notwendig, dass ihre eigenen
Magistratsbeamten - sonst wäre es nämlich Fahrlässigkeit und man dürfte dort
keinen Publikumsverkehr haben - bescheinigt haben, dass der Verband Wiener
Volksbildung an Sie die höfliche Bitte um eine Subvention richtet, um das an
den Volksbildungsbauten durchführen zu können.
Das ist genau das, wie Sie Ihre eigenen Leute auch dort
behandeln! So werden die Vereine kurz gehalten und in so einem Ambiente, in so
einem Biotop ist natürlich auch eine unabhängige freie Medienarbeit nicht
möglich. (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: So,
bitte.
Berichterstatterin GRin Nurten Yilmaz: Sehr geehrte Damen und
Herren! Sehr geehrter Herr Vorsitzender!
Herr Dr Aigner, wissen Sie, was wirklich existenzbedrohend
ist? Wenn zugesagte Fördermittel nicht
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