Gemeinderat,
57. Sitzung vom 27.06.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 26 von 136
hinweisen, nämlich den Wiener Wirtschaftsförderungsfonds und den Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds.
Um diese Einrichtungen beneidet uns ganz Österreich,
ich möchte fast sagen, ganz Europa. (Heiterkeit
beim BZW.)
Meine sehr geehrten Damen und Herren, wie wichtig
beispielsweise der WAFF ist, der erst vor kurzem eine hervorragende und
erfolgreiche Zehnjahresbilanz präsentiert hat, zeigt sich darin, dass der WAFF
allein im Jahr 2004 dafür gesorgt hat, dass es für 4 000 Menschen
zusätzliche Vollbeschäftigung gegeben hat. 4 000 Menschen, die ohne
WAFF-Maßnahmen keinen Arbeitsplatz gehabt hätten und die Arbeitslosenrate wäre
dadurch wesentlich höher ausgefallen.
Wie dynamisch der WAFF sich weiter entwickelt hat -
der Herr Vizebürgermeister hat schon darauf hingewiesen -, sieht man an der
Entwicklung der letzten 10 Jahre. Denn, erhielt der WAFF im ersten Jahr
seiner Gründung 4,65 Millionen EUR, so sind es heuer bereits 51,5 Millionen EUR.
Damit hat Wien die Mittel für den WAFF zur Unterstützung
arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen von 1999 bis 2005 mehr als verzehnfacht,
meine sehr verehrten Damen und Herren, und das kann sich wahrlich sehen lassen.
(Beifall bei der SPÖ.)
Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich kann
natürlich nicht alle WAFF-Projekte und -Aktivitäten hier auflisten, (GR Dr Matthias Tschirf: Gott sei Dank!) ich
möchte aber doch auch ein paar Bemerkungen zum Wiener
Wirtschaftsförderungsfonds machen, obwohl es auch hier natürlich unmöglich ist,
alle Förderungen genau zu erklären, was aber anscheinend dringend notwendig
wäre, denn bei Ihnen ist ja das alles spurlos vorübergegangen. Offensichtlich
haben Sie sich nicht angesehen, was der Wiener Wirtschaftsförderungsfonds
allein im letzten Jahr an Unterstützung geleistet hat, vor allem der Klein- und
Mittelbetriebe.
Aber, Wien
ist auch im letzten Jahr, im Jahr 2004, wieder Spitze gewesen bei den
Betriebsgründungen. 8 248 Betriebsgründungen hat es in Wien gegeben,
das ist eine Steigerung um 24 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, und das
sind 27 Prozent aller Betriebsgründungen in ganz Österreich. Wir haben die
Hälfte aller internationaler Betriebsansiedlungen in Wien gehabt und 70 Millionen EUR
wurden von diesen internationalen Betrieben investiert (GR Dr Matthias Tschirf: Wie viele Betriebsstilllegungen gab es im
vergangenen Jahr?) und es wurden 520 neue Arbeitsplätze, zusätzliche
Arbeitsplätze, geschaffen, und wir haben insgesamt 35 Millionen EUR
an Förderung für 662 Klein- und Mittelbetriebe bereitgestellt. (GR Dr Matthias Tschirf: Wie viele
Betriebsstillegungen gibt es?)
Meine sehr geehrten Damen und Herren von der ÖVP, ich
möchte doch auch die Gelegenheit nützen, vielleicht einen unverdächtigen Zeugen
hier zu nennen für die hervorragenden Leistungen, die für die
Qualitätssteigerung am Wirtschaftsstandort Wien sprechen.
Ich möchte Herrn Dr Oliva zitieren, der am 6.6.
dieses Jahres beim zehnjährigen Jubiläum des Wiener ArbeitnehmerInnen
Förderungsfonds anwesend war und in seinem Statement Folgendes gesagt hat: „Die
Welt ist flacher geworden, die Wirtschaft ist mobiler geworden. Die Wirtschaft
sucht sich den Standort mit der besten Qualifikation der Arbeitskräfte, sie
sucht sich den Standort, wo investiert wird in die Infrastruktur, sie sucht sich
den Standort, wo investiert wird in Forschung und Entwicklung, in Aus- und
Weiterbildung, wo es Rechtssicherheit gibt, und wo die Erreichbarkeit
hervorragend ist. Und Wien ist ein solcher Standort.
Nur nebenbei, fragen Sie einmal Herrn Dr Oliva,
was er davon hält, wenn der Flughafen Wien in Zukunft im Weinviertel ist. (GR Gerhard Pfeiffer: Das werde ich Ihnen
dann erzählen!) Das ist ja wirtschaftspolitisch wirklich Harakiri mit
Anlauf, und das von einer ehemaligen Wirtschaftspartei. (GR Harry Kopietz: Ihr pfeift aus dem letzten Loch!)
Meine sehr geehrten Damen und
Herren, wir können auch im Bereich Wirtschaft und Arbeit durchaus positiv
bilanzieren. Und dass sich diese Investitionen in den Wirtschaftsstandort und
in die Arbeitsmarktpolitik lohnen, zeigt auch die Tatsache, dass Mai 2005
der 10.°Monat in Folge war, wo in Wien die Arbeitslosenquote gesunken ist, im
Gegensatz zum restlichen Bundesgebiet. Meine sehr geehrten Damen und Herren von
der Opposition, schauen Sie sich doch die Wiener Konzepte genauer an (GR Dr
Matthias Tschirf: Leider haben wir sie uns angeschaut!) und sorgen Sie
dafür, dass der Bund, die Bundesregierung, auf den erfolgreichen Weg
einschwenkt im Sinne unserer Wienerinnen und Wiener. (GR Harry Kopietz: Ich
möchte gerne eine PISA-Studie bei der ÖVP machen! – GR Dr Matthias Tschirf: Oh,
der Herr Professor!)
Meine sehr geehrten Damen und Herren, wir haben in Wien
die Finanzen der Stadt in Ordnung gehalten. Wir haben das geschafft ohne
Privatisierung öffentlicher Dienstleistungsunternehmen, wir haben das geschafft
ohne Ausverkauf unserer Unternehmen, wir haben das geschafft ohne Ausverkauf
unserer Wälder. Wir haben das geschafft ohne Verkauf unseres Familiensilbers,
wie das auf Bundesebene gemacht wurde. Wir haben die Finanzen unserer Stadt in
Ordnung gehalten, ohne Kürzungen von öffentlichen Investitionen, wie das
beispielsweise die Regierung Schüssel gemacht hat, wodurch die Arbeitslosigkeit
ständig gestiegen ist, wir vernachlässigen nicht die Investitionen in die
öffentliche Infrastruktur, wir kürzen nicht im Wohnbau. Im Gegenteil, wir
schaffen und wir sichern durch zusätzliche Investitionen die Arbeitsplätze. Wir
haben die Finanzen unserer Stadt in Ordnung gehalten, ohne Kürzungen von
Sozialleistungen, wie das die Regierung Schüssel gemacht hat, im Gegenteil, wir
haben die Sozialausgaben erhöht und wir haben das Gesundheitswesen für alle
zugänglich gehalten und werden das auch in Zukunft so tun. Wir haben die
Finanzen der Stadt in Ordnung gehalten, ohne die Leistungen für die medizinischen
Einrichtungen zu schmälern und haben mit dem neuen Spitalskonzept die Weichen
für die Zukunft gestellt. Die medizinische Versorgung der Wienerinnen und
Wiener wird auch in Zukunft für alle leistbar sein. Wir haben die Finanzen der
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