Gemeinderat,
57. Sitzung vom 27.06.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 127 von 136
teurer - wird er pro Mast und Jahr schon
kassieren. Das heißt, es kommt eine erkleckliche Summe und eine sprudelnde
Einnahmequelle zustande, die dem Herrn Stadtrat mit Sicherheit seinen Säckel
füllen hilft, natürlich nicht seinen eigenen, sondern den von Wiener Wohnen
beziehungsweise seiner Geschäftsgruppe.
Wir haben vor Jahr und Tag vorgeschlagen, dass
diese Summe und diese Einnahmen dem jeweiligen Haus zugeschrieben werden
sollten. Es wird aber, glaube ich, nur ein kleiner Teil von ca 20 Prozent
der Mietzinsreserve zugeführt, und der Rest bleibt bei Wiener Wohnen. Das
Risiko von eventueller Gesundheitsgefährdung beziehungsweise von sonstiger Belästigung
tragen allerdings zu 100 Prozent die Mieter. Ich glaube, der Herr Stadtrat wäre
gut beraten, wenn er diese Mittel endlich der jeweiligen Hausgemeinschaft via
Hauptmietzinsreserve zur Verfügung stellte. Ich kann mir auch vorstellen, dass
bei den zahlreichen laufenden Sanierungen gerade diese Mittel für die Mieter
eine wesentliche Hilfestellung wären, um die Kosten einer Sanierung mittragen
zu können.
Grundsätzlich würde ich zur Handymastensteuer
meinen, dass sie nicht auf dem Rücken der Handybesitzer, der Bürger ausgetragen
werden soll. Ich könnte mir vorstellen, dass ein Mediationsverfahren zwischen
dem Bund, den Ländern und den Handybetreibern, den Mobilfunkbetreibern eine
Lösung sein könnte und eine Lösung herbeiführen könnte. (Beifall bei der FPÖ.)
Ein anderes Ärgernis, das ich kurz ansprechen
möchte, sind die Waschküchenkosten und ihre Aufteilung auf die Mieter. Dieser
Regelung ist zur Zeit völlig frei, es wird also im Grunde genommen durch die
Abschaffung der Waschmarken nichts mehr vorgenommen. Der Wasser- und
Stromverbrauch sowie die Geräteabnützung sollten sehr wohl nach Dauer der
Verwendung durch die Mieter zugeordnet werden, daher wäre eine Chipkarte für
die Mieter, die die Waschküche benützen, notwendig und sollte festgesetzt
werden. Ob zur Zeit ein Pilotprojekt läuft, weiß ich nicht. Es wurde eines
angekündigt; ob es läuft und zu welchen Ergebnissen es gekommen ist, wird uns
vielleicht der Herr Stadtrat verraten. Auf alle Fälle besteht gerade im Bereich
der Waschküchenkosten ein konkreter Handlungsbedarf, weil der Ärger der Mieter
zu diesem Thema ein sehr großer ist, wie man immer wieder hört.
Ich darf noch zu einem anderem Thema kurz
Stellung beziehen, nämlich zum Hausbesorgergesetz; die Gewerkschaft fordert ja
ein neues. Ich glaube, das ist nicht nötig. Es wäre bei gutem Willen des
größten Hausherrn Europas, nämlich der Gemeinde Wien, in Verbindung mit dem
Genossenschaftsbereich jederzeit möglich, einen Generalkollektivvertrag
herbeizuführen, der ausgearbeitet werden könnte, und alles, was im Gesetz Platz
hat, hätte auch in diesem Generalkollektivvertrag Platz. Änderungen anderer
gesetzlicher Art, wie zum Beispiel im Arbeitszeitgesetz, müssen sowieso sowohl
außerhalb eines allfälligen Hausbesorgergesetzes als auch außerhalb eines allfälligen
Generalkollektivvertrages herbeigeführt werden.
Daher wäre ein solcher Generalkollektivvertrag
eine Lösung, allerdings glaube ich, dass Herr StR Faymann recht froh ist über
die Verhältnisse, in denen er sich befindet. Denn die geringeren Kosten der
Reinigung sind etwas, was ihn als Chef der Geschäftsgruppe natürlich freut. Sie
schlagen sich sicherlich gewissen Summe positiv ins Kontor! Ein bisschen
scheinheilig ist es schon, wenn man einen Zustand heftig beklagt, mit dem man
im Grunde genommen sehr zufrieden ist. Ich glaube, Herr Faymann, Sie sollten es
einmal zugeben, dass hier eine Änderung, wenn sie vollzogen wird, in Richtung
Generalkollektivvertrag gehen könnte. Denn alles andere wird wahrscheinlich auf
Jahre blockiert sein. (Beifall bei der
FPÖ.)
Ich darf noch ganz kurz etwas zu Wiener Wohnen
selbst sagen. Mir wurde ein Gerücht zugetragen, wonach daran gedacht ist,
Wiener Wohnen in die Holding einzugliedern. Ich hoffe, dass es nur ein Gerücht
ist, und ich hoffe, dass Herr StR Faymann zu diesem Thema etwas zu sagen hat.
Ich glaube, es ist eine wesentliche städtische Aufgabe, dass
220 000 Gemeindewohnungen und deren Verwaltung - auch wenn es heute
ein eigener Betrieb ist - nicht aus dem Bereich der Stadt Wien ausgegliedert
werden und dass auf keinen Fall eine Ausgliederung in die Holding erfolgt und
damit der Kontrolle des Gemeinderates und damit auch der Wiener Bevölkerung
entzogen wird. Ich glaube, das wäre ein Willkürakt sondergleichen. Gerade die
Gemeindebauverwaltung ist, glaube ich, eine ganz, ganz wesentliche städtische
Aufgabe und gerade in Wien von erheblicher und größter Bedeutung. (Beifall bei der FPÖ.) Ich hoffe, wir
stellen diese Dinge für die Zukunft klar, und ich hoffe, dass wir hier einer
Meinung sind.
Ich darf auch Positives vermerken. Kollege
Ellensohn hat es schon gesagt, die Delogierungsvorsorge greift, die Zahl der
Delogierungen ist massiv gesunken. Wir stehen nicht an, das positiv
festzustellen.
Ich möchte auch feststellen, dass der Bereich
der Tätigkeit des Wohnfonds Wien positiv zu beurteilen ist. Die
Bauträgerwettbewerbe haben durchaus, bei Schwächen vielleicht, aber alles in
allem eine erfolgreiche Entwicklung genommen und dienen der Sicherung der
Qualität und auch der Sicherung des Preises.
Im Neubausektor - das ist
ein Thema, das interessant ist - gibt es genug Überlegungen und auch
Durchführungen von generationsübergreifendem Wohnen, von Wohnen für die ältere
Generation. Im Sanierungsbereich von Altbauten dagegen gibt es diese
Überlegungen im Großen und Ganzen nicht, von Lifteinbauten einmal abgesehen.
Ich glaube, dass eine seniorenfreundliche Gestaltung der Altbausanierung etwas
wäre, was ein ganz, ganz wichtiger Schwerpunkt für die nächste Zeit sein
müsste. Zum Beispiel die Türgestaltung, Niveaugleichheit, Zugänglichkeit von
der Treppe her, die Nassraumgestaltung und Ähnliches mehr sind Dinge, die in
einem Maßnahmenkatalog zusammenzufassen sind und in der Gestaltung der
Altbausanierung den richtigen Platz haben sollten.
Darüber
hinaus glaube ich auch, dass die
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