Gemeinderat,
58. Sitzung vom 30.06.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 44 von 104
wir zum Verfassungsgerichtshof gegangen sind. (Beifall
bei der FPÖ. – Aufregung bei GRin Mag Maria Vassilakou und StR David
Ellensohn.)
Und das macht uns auch stolz, denn das ist ja auch
das Entscheidende: Die Rechte der Staatsbürger gilt es in Wien abzusichern, die
sind an allen Ecken und Enden in dieser Stadt gefährdet. Und da braucht es eine
österreichische Heimatpartei, eine Heimatpartei, die auch die Heimatinteressen
der Wiener ernst nimmt und hier nicht einfach immer nur andere Interessenslagen
in den Vordergrund stellt.
Aber es gibt viele Probleme. Ich möchte schon auch
natürlich genau jene Probleme ansprechen, die sich in den letzten Jahren
abgespielt haben und wo es einen absoluten Alleinverantwortlichen dafür gibt,
nämlich die SPÖ und Bgm Häupl.
Das ist zum einen der Wiener Pflegebereich. Der
Wiener Pflegebereich, wo Patienten, Pfleglinge misshandelt worden sind, die
Abschiebung der Verantwortung auf diejenigen, die es überhaupt nicht trifft,
nämlich auf das Pflegepersonal, das ja unter den Zuständen dort leidet. Aber da
hat man halt die Verantwortung abgeschoben. Die Verharmlosung dieser
menschenunwürdigen Zustände und wo wir auch notwendig waren, damit es zu einer
Untersuchungskommission gekommen ist. Wir Freiheitlichen haben die
Untersuchungskommission ja auch initiiert und haben Druck gemacht. Das ist ja
auch notwendig und Sie haben bis heute nichts daraus gelernt! Bis heute sind
Sie nicht bereit, im Pflegebereich endlich eine positive Veränderung
festzusetzen, nämlich einen freien Zugang zum Markt zu schaffen und direkt dem
Pflegling die Förderung zukommen zu lassen, sodass der Pflegling entscheiden
kann, in welches Heim er gehen will und wo er sich wohl und geborgen fühlt.
Dann würde es solche Zustände wie in Lainz nicht geben, weil da jeder Pflegling
sagen würde: Dort bringe ich mein Geld mit Sicherheit nicht hin, wenn auf einem
Pavillon solche Missstände vorherrschen.
(Beifall bei der FPÖ.)
Das ist das, was Sie bis heute durch das Monopol
verhindern, das Sie auf dem Rücken der Pfleglinge aufrechterhalten, die
Bittsteller in dieser Stadt sind, die „Bitte, bitte“ sagen müssen, damit sie, wenn
sie Glück haben, ein Pflegeheim zugewiesen bekommen und dann noch schlecht
behandelt werden und in Wirklichkeit zu Menschen degradiert werden, die dort
eben menschenunwürdig, ohne Respekt und Würde, leider Gottes, Behandlung
finden.
Aber auch im allgemeinen Sozialressort fehlten
dreistellige Millionenbeträge. Einigen Behindertenvereinen, denen vorher auch
zugesagt wurde und auch die Bewilligung gegeben wurde, dass sie eine
Finanzierung bekommen, hat man das im Nachhinein einfach gestrichen. Es ist auch
so, dass VBgmin Grete Laska beim Budgetvoranschlag die Schulden des KAV für die
Pflegeleistungen einfach vergessen hat, nämlich einfach in ihren Voranschlag
einzurechnen.
Bei den Zahlenspielen, die man heute auch feststellen
konnte, da habt’s ihr wirklich ein Problem! Wenn es um Zahlen geht, habt’s ihr
immer ein Problem! Da sind immer Fehler drinnen und das macht natürlich große
Sorgen. Wenn man sich die Verschuldung der Stadt ansieht, wenn man die
Zahlenbeispiele, die Oxonitsch heute gebracht hat, auch anführt, wenn man sich
die Zahlenbeispiele des Laska-Ressorts ansieht - das ist alles schon sehr
eigenartig und zumindest kritisch zu betrachten. Da muss man wirklich Angst
haben, dass mit dem Geld nicht gut umgegangen wird, wie das ja schon einmal auf
Bundesebene ja auch
bestätigterweise der Fall war, wenn man 2 200 Milliarden ATS
Schulden auf dem Rücken der Steuerzahler macht! Da haben Sie ja schon einmal
bewiesen, wenn’s ums Geld der Anderen geht, ja, dann sind Sie nicht zimperlich
und da verrechnet man sich ja auch gerne.
Dort, wo ich auch meine Verantwortung habe, kann ich
Ihnen nur eines sagen: Ich stehe für Sauberkeit, ich stehe für gute und
richtige Rechnungen und ich stehe dafür, dass auch Spesenrittertum und
Privilegienrittertum auf alle Fälle keinen Platz haben, weder in irgendeiner
Partei und in dieser Stadt schon gar nicht! (GR Harry Kopietz: Das hat
Haider auch gesagt! Das hat Haider auch gesagt! – GR Christian Oxonitsch: Das
hat Haider auch gesagt! – Beifall bei
der FPÖ.)
Wissen Sie, der Unterschied zwischen dem, was man
sagt und wie man dann handelt, das ist der entscheidende! (GR Harry Kopietz:
Ja, ja, ja, auch das hat Haider gesagt! Ja ja!) Und ich sage das nicht nur,
ich tue auch das. Das ist das Wichtige! Wasser predigen, ja, (Aufregung bei
der SPÖ.) da muss man aber auch Wasser trinken! Das ist wichtig und genau
das lebe ich und das spüren die Menschen auch. Da merken die Menschen auch den
Unterschied und das verstehe ich schon, dass Ihnen das Sorge bereitet, dass man
da jemanden unterschätzt hat, der lästig ist, der immer wieder ungut ist, weil
er Wahrheiten aufzeigt und nicht einmal davor zurückschreckt, wenn einmal in
der eigenen Partei Unsinn, Mist und vielleicht Schmutz vorhanden ist,
herzugehen und aufzuräumen! Ja, Sie decken das ja immer zu. Ich bin ja einer,
der hergeht und das auch aufdeckt und auch sauber macht, weil mir wichtig ist:
Bei uns herrscht Sauberkeit, damit wir auch auf die anderen schauen können und
zu Recht sagen können: Freunde, ihr habt leider Gottes in dem einen oder
anderen Bereich (GR Harry Kopietz: Wie lange sind Sie schon bei der FPÖ?) nicht
moralisch gehandelt. Das ist der Unterschied zwischen Ihnen und uns! (Beifall bei der FPÖ. – GR Harry Kopietz:
Wie lange sind Sie schon bei der FPÖ? Wie lange?)
Also meiner Verantwortung bin ich immer nachgekommen
und sehr pflichtbewusst. Da kann ich Sie beruhigen, Herr Kopietz, Herr
Professor. Da können Sie beruhigt sein. (GR Harry Kopietz: Ja! Ja!)
Aber es passt auch ins politische
Bild, dass bei der Beurteilung des Defizits im Sozialbereich verschwiegen
wurde, dass für die MA 12 nur 140 Millionen EUR vorgesehen sind,
obwohl die Ausgaben im Jahr davor schon 180 Millionen EUR betragen
haben. Das ist ja genau das mit diesen Rechenbeispielen: Die
Sozialhilfeempfänger, die im Vorjahr natürlich, leider Gottes, immer mehr
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