Gemeinderat,
58. Sitzung vom 30.06.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 58 von 104
Wahltermin im Oktober fest. (Beifall bei der SPÖ.
– Zahlreiche Zwischenrufe von den Oppositionsparteien. – GR Mag Christoph
Chorherr: Das war alles? Zugabe!)
Kollege Hahn, weil Sie sich so ganz kurz, 15 Minuten,
dem Sandstrand am Donaukanal gewidmet haben - ich habe es gestoppt -, werde ich
mich ganz kurz mit etwas beschäftigen, das an und für sich Kernaufgabe der ÖVP
ist, nämlich mit der Wiener Wirtschaft. Also, was Sie alles erzählt haben, das
ist ja hanebüchen. (StR Dr Johannes Hahn:
Aber wahr ist es!) Ich lege Ihnen nahe, lesen Sie nicht nach bei
Shakespeare, sondern lesen Sie nach bei Frau Präsidentin Jank. Die hat in den
letzten Wochen sehr klug und in richtiger Art und Weise die Situation der
Wirtschaft in Wien beschrieben und hat sich in Wirklichkeit ganz besonders auch
bei der Wiener Politik bedankt, die diese Wirtschaft in Wien besonders fördert.
(Beifall bei der SPÖ. – GR Johannes Prochaska: Ein bisschen weniger
Eigenlob!)
Die “Giao-Linie“ - Verzeihung - die “Gio-Linie“ (GR Johannes Prochaska: Ist schwer, gell!) soll
weiter fahren. Wenigstens wird Parteigeld der ÖVP vielleicht, vielleicht,
sinnvoll verwendet, ich weiß es nicht.
Aber nun zum Donaukanal. Ich habe versucht
nachzuschauen, was Görg und Dr Christian, der dafür zuständig war - ich glaube
das waren beide Herren von Ihnen - zum Donaukanal eingefallen ist und wo Sie
irgendwo etwas umgesetzt haben. Da habe ich aber leider nichts gefunden. Ich
habe ja gar nichts dagegen, ich habe gar nichts dagegen, ob SPÖ, FPÖ, ÖVP,
GRÜNE etwas Tolles, Gutes für Wien machen, ich habe gar nichts dagegen
einzuwenden. Das Lebensgefühl in dieser Stadt, die Lebensfreude in dieser
Stadt, wird dadurch gefördert und das freut mich, meine Damen und Herren, und
ich lade Sie ein, tun Sie das bitte mit Engagement, mit Eifer und wirklich mit
viel Kreativität weiter.
Bei den Schikanen, da habe ich nicht wirklich etwas
Schlüssiges gehört. Da freue ich mich noch auf eine Auflistung, mit welchen
Schikanen die Stadtverwaltung der ÖVP da entgegen getreten sein soll. Ich
verspreche Ihnen, soweit es in meiner bescheidenen Macht steht, (Zurufe aus der ÖVP: Oh, oh!) werde ich
Ihnen das nächste Mal helfen.
Ich befürchte jedoch, dass möglicherweise die von
euch ins Treffen geführten Schikanen vielleicht damit zusammenhängen, dass die
Finanzbehörde und andere Kontrollorgane nachgesehen haben, ob bei dieser
Aktivität der ÖVP wieder Schwarzarbeiter aus Ungarn beschäftigt wurden, so wie
beim Stadtfest am 30. April. Das mag möglich sein. Dass dies nicht
angenehm ist, ist auch klar und ich denke, das könnte es sein. Grundsätzlich,
es tut mir wirklich in der Seele weh, (StR
Dr Johannes Hahn: Das glauben wir aufs Wort!) dass Gio Hahn, den ich schon
sehr lange Jahre kenne, eigentlich heute mit einem eng quergestreiften Hemd
auftritt. Hätte es Längsstreifen, dann wäre es nämlich genau das, was die Rede
beinhaltet, weil es nämlich kleinkariertes Bürgertum war, was er da von sich
gegeben hat. Ich bitte aber trotzdem, nicht böse zu sein, aber das habe ich nur
so sagen wollen, weil ich es wirklich so empfinde.
Und zu Strache fällt mir nicht viel ein, aber eines
weiß ich schon, er spielt jetzt den Saubermann. Das hat bisher Haider - ja, der
spielt das ja noch - immer gemacht, das ist FPÖ Taktik. Ich kann mir nicht
vorstellen, dass Strache das alles nicht gewusst hat, da war er sehr ruhig. Ja,
ich kann mir nicht vorstellen, dass Kollege Kabas, stellvertretender
Bundesparteiobmann der FPÖ, das nicht gewusst hat. (GR Mag Hilmar Kabas: Bin ich nie gewesen!) Oder im Vorstand der
FPÖ. Waren Sie im Vorstand der FPÖ? Sind Sie Ihrer Aufgabe als
Vorstandsmitglied nachgekommen? (GR Mag
Hilmar Kabas: Na bitte!) Oder haben Sie das zugedeckt? (GR Mag Hilmar Kabas: Aber geh, Sie sind ja nicht informiert!) Wir
wissen, was Sie gemacht haben, sie haben es natürlich zugedeckt. (GR Mag Hilmar Kabas: Kehren Sie vor Ihrer
eigenen Türe, da ist genug Schmutz!)
Und wenn ich zum Schluss komme, meine Damen und
Herren, ich werde Ihnen heute anschließend unseren Vorschlag für ein
Wahlkampfübereinkommen über die Begrenzung der Dauer, den Einsatz von
Werbemitteln, die Fairness (GR
Heinz-Christian Strache: Oh weh!) sowie Sicherung einer sparsamen
Wahlwerbung und Sicherung eines fairen, sachlichen und störungsfreien
Wahlkampfes überreichen und Sie einladen, diesem Wahlkampfübereinkommen
beizutreten. Vor allem darum, um den Wienerinnen und Wienern sowie den Gästen
in unserer Stadt den Sommer über Schwachsinnigkeiten eines Wahlkampfes zu
ersparen. Und es wird mich freuen, dass die wahlwerbenden Parteien diesem
Übereinkommen beitreten werden, damit all das, was Sie immer behaupten, nicht
nur wir leben, sondern auch Sie gezwungen werden, das auch leben zu müssen,
nämlich einen fairen, sparsamen und kurzen Wahlkampf zu führen.
Und darum sage ich nochmals, die Wahl soll für
Herbst 2005 festgelegt werden, damit wir uns nach einem, hoffentlich
kurzen, Wahlkampf anschließend unter Bgm Häupl sofort wieder an die Arbeit
machen und die Weltstadt Wien entschlossen und erfolgreich in die Zukunft
führen können, denn die Wienerinnen und Wiener sollen auch in der Zukunft stolz
auf unsere wunderbare Stadt sein. Ich danke für die Aufmerksamkeit. (Beifall
bei der SPÖ.)
Genau, eine Minute habe ich noch. Soviel zu den
Inseraten: Da inseriert die ÖVP auf Bundesebene: “Österreich hat eine neue
Polizei.“ Wichtig. Das weiß ohnedies keiner, nehme ich an, und darum ist es
vielleicht doch gut, dass die Menschen, die sich schon entwöhnt haben, einen
Polizisten zu sehen, weil sie keinen zu Gesicht mehr bekommen, in Zukunft
erkennen, falls sie einen sehen, wie er aussieht. (Beifall bei der SPÖ.)
Und das letzte: Ich bedanke mich für die Wahlspende,
Kollege Barnet. Ich kann Ihnen nur eines sagen: Derzeit kommen tausende
ehemalige FPÖ-Wähler, geben uns Geld, machen Wahlspenden oder bieten sich an
zur Mitarbeit. Sie sind nicht der Einzige. (Heiterkeit beim BZW. – Beifall
bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Meine sehr geehrten
Damen und Herren! Herr Dr Tschirf hat sich zu
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