Gemeinderat,
58. Sitzung vom 30.06.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 61 von 104
ausgesprochen, dass die Schülerinnen und Schüler der
Filmschule Wien ihre Ausbildung fertig machen können, aber wir halten den
derzeitigen Weg für problematisch und lehnen daher ab. Danke. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Danke schön. Herr GR Walter Strobl ist nun am Wort.
GR Walter Strobl
(ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien):
Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Meine Damen und Herren!
An und für sich ist es so, dass wir von der
Filmschule Wien glauben, dass das eine sehr gute Idee ist und das sie auch
vielleicht sogar noch Zukunft haben könnte.
Wir sind auch damit sehr einverstanden, dass die
Stadt Wien die Finanzierung für das auslaufende Jahr sicherstellt und damit
auch für die Studierenden dort die Möglichkeit schafft, diese
Filmschulausbildung abschließen zu können.
Ich möchte aber nicht
unerwähnt lassen, dass es bei der Filmschule ein gewisses Wechselspiel ist -
oder immer schon war - zwischen der Förderung, dem Wunsch nach Förderung, der
Ungewissheit, ob es eine gibt beziehungsweise wie viel es geben wird, und der
eigenen wirtschaftlichen teilweisen Unfähigkeit, hier wirklich auch eine
Gestion liefern zu können, die mit Sicherheit ausgestattet ist.
Ich bitte daher, für die Zukunft Klarheit zu
schaffen, was mit der Filmschule Wien sein wird, weil ich aufgrund von
Gesprächen vor Ort genau weiß, dass die sehr wohl glauben, dass sie im nächsten
Jahr auch noch eine Zukunft haben werden. Daher bin ich dafür, dass man diese
Überlegungen schon jetzt ins Auge fasst und hier sehr klar und deutlich sagt,
was man mit der Filmschule Wien in Zukunft vorhat. (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Danke schön. - Als Nächste zum Wort gemeldet ist Frau GRin Novak. Ich erteile
ihr das Wort.
GRin Barbara Novak (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtags und Gemeinderats): Sehr geehrte Damen und
Herren! Sehr geehrter Herr Vorsitzender!
Ja, es ist richtig, wir
haben zum Thema Filmschule Wien vor allem in den letzten Monaten, aber
insbesondere als es darum gegangen ist, eine Unterstützung seitens der Stadt zu
gewähren, um die finanziellen Probleme, die die Filmschule Wien hatte, in den
Griff zu bekommen, sehr intensiv über die Filmschule debattiert, auch über die
Frage der Zukunft der Filmschule. Ich glaube, ich habe damals von dieser Stelle
aus - und möchte es heute wiederholen - sehr deutlich klargemacht, dass es uns
jetzt in erster Linie darum geht, den Studierenden, die schon in Ausbildung bei
der Filmschule Wien sind, einen Abschluss zu ermöglichen.
Dazu dient vor allem das
jetzt vorliegende Poststück und diese Subvention, nämlich neben der
Bereitstellung der Räumlichkeiten in der Skodagasse zusätzlich auch Geldmittel
zur Verfügung zu stellen, um diese Ausbildung abschließen zu können. Wir
glauben, dass das für diese Studierenden und die Form der Filmschule Wien, wie
sie jetzt noch existiert, ein guter und richtiger Weg ist. Es ist vor allem
fair gegenüber den Studierenden, von Seiten der Stadt etwas zu unternehmen und
zu helfen.
Über die zukünftige
Filmausbildung in Wien intensiv nachzudenken, dazu werden wir sicher noch in
den nächsten Monaten Gelegenheit haben, auch darüber, wie wir das vielleicht in
ein Gesamtkonzept einbetten können, mit all den in diesem Genre und in dieser
Branche notwendigen Synergien, die man hier setzen sollte, und durchaus auch in
Kooperationen mit der Wirtschaft, die man anstreben sollte. Es geht darum,
einmal darüber nachzudenken und nach der Wahl zusammenzukommen, um da oder dort
einen Neustart zu machen.
Ich bitte um Zustimmung. -
Danke. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Danke schön. - Wir haben zu diesem Geschäftsstück noch eine Wortmeldung, und zwar
von Herrn Ing RUDOLPH. Ich erteile ihm das Wort.
GR Ing Herbert RUDOLPH (Klub der
Wiener Freiheitlichen): Herr Vorsitzender! Herr Berichterstatter! Meine
sehr geehrten Damen und Herren!
Es handelt sich hier nicht um einen
Geschäftsordnungstrick, sondern schlicht und einfach um eine Frage der
Zeitökonomie, weil das, was ich zu diesem Tagesordnungspunkt an Position
beziehen möchte, inhaltlich auch gleich für die Postnummern 38, 41, 42, 44
und 51 gilt.
Ich darf an dem anschließen, was ich schon bei der
Rechnungsabschlussdebatte erwähnt habe, dass wir hier eine Form von
Budgetierungskultur haben, die mir absolut nicht gefällt. Wir haben bei dem
vorliegenden Aktenstück bereits die vierte Überschreitung, nunmehr in der
Größenordnung von 138 000 EUR, und das zieht sich querbeet durch die
verschiedensten Akten durch: Eine dritte Überschreitung von
318 000 EUR, eine vierte Überschreitung von 100 000 EUR,
eine dritte Überschreitung von 365 000 EUR, eine zweite
Überschreitung von 1 Million EUR, und so geht das eben querbeet
durch. Dies ist meines Erachtens vom Prinzip der Budgetwahrheit schon weit
entfernt.
Das, wozu ich Sie auffordere, ist, hier wieder eine
Budgetierung an den Tag zu legen - und das ist gerade in dieser Geschäftsgruppe
wirklich dringend notwendig -, die sich an den budgetierten Zahlen orientiert,
damit es dann nicht ununterbrochen notwendig ist, sich hier mit derartigen
Überschreitungsakten Zustimmungen zu holen. Jeder dieser Überschreitungsakten
ist an sich nur ein Zeichen dafür, dass die Budgetierung in dieser Form eine
mäßig präzise war. Man müsste sich hier wirklich mehr Mühe geben, damit nicht
ständig solche Abweichungen vorkommen.
Daher werden wir diese Poststücke 36, 38, 41,
42, 44 und 51 ablehnen. (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Zum
Wort ist niemand mehr gemeldet. Der Herr Berichterstatter verzichtet auf sein
Schlusswort.
Wer für die Postnummer 36 in
der vorliegenden Fassung ist, bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. - Das ist
mehrheitlich, ohne die Stimmen der GRÜNEN und der
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