Gemeinderat,
6. Sitzung vom 28.02.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 62 von 82
dem Kontrollamtsbericht doch hinweisen, weil es mir wichtig ist. Neben den vielen problematischen Analysen, die drinnen stehen, ist eine Sache vom Kontrollamt auch festgestellt worden, nämlich dass die Qualität der Ausbildung eine sehr gute ist und dass die Studierenden, wenn sie diese Ausbildung abgeschlossen haben, durchaus gute Möglichkeiten haben, in der Filmbranche zu arbeiten und unterzukommen. Das zeigt sich auch an den Erfolgen, die jetzt schon Studierende haben, bevor sie überhaupt noch ihren Abschluss haben beziehungsweise in Zusammenarbeit mit ihren Diplomarbeiten. Da möchte ich stellvertretend für einige Studierende zum Beispiel den David Gutschner nennen, der vorigen Sonntag, am 26.2., um 14.25 Uhr im ORF einen Beitrag gestalten durfte zum Porträt von Herrn Karl Spiehs. Ich denke, das zeigt, dass es also Möglichkeiten für die Studierenden gibt, dass sie eine gute Ausbildung bekommen und auch einen guten Abschluss machen können.
Das ist unsere Priorität. Deshalb haben wir auch
wieder gemeinsam mit der Fachabteilung diesen Akt eingebracht, wie schon
voriges Jahr, was die Subvention für das erste Halbjahr dieses Schuljahres
betroffen hat, für das zweite Halbjahr, einerseits für den Betrieb,
andererseits als Unterstützung durch die Zurverfügungstellung der
Räumlichkeiten in der Skodagasse.
Was den Initiativantrag der ÖVP betrifft, möchte ich
schon Freude und Verwunderung äußern, beides, Freude darüber, dass die ÖVP
anscheinend ihre Liebe zu den alternativen Medienprojekten in dieser Stadt
gefunden hat. Das war eine Überraschung, denn bis jetzt haben wir uns nicht
gedacht, dass Radio Orange, offener TV-Kanal und Co so große Unterstützung bei
der ÖVP erhält. Das freut mich. Das lässt für die Zukunft auch hoffen, dass wir
mögliche Subventionen für diese Vereine gemeinsam beschließen können.
Über den Inhalt des Initiativantrages möchte ich
sagen, dass wir die Forderung, Teile des Kulturförderungsbeitrages für
Medienprojekte, vor allem im Bereich alternativer nichtkommerzieller
Medienprojekte, einzusetzen, durchaus goutieren und hier diskussionsbereit und
gesprächsbereit sind, wenn auch nicht in dieser Form, wie es im Antrag steht.
Inhaltlich aber, glaube ich, können wir uns dann, wenn wir dazu eine Debatte
führen könnten, aber leider lautet der Antrag auf sofortige Abstimmung, mit
Sicherheit treffen.
Das heißt, abschließend noch einmal gesagt: Uns geht
es um die gute Ausbildung, die zu beenden ist. (GR Dr Matthias Tschirf: Der
Antrag lautet auf Zuweisung!) Tut mir Leid, dann habe ich einen alten
Antrag. Habt ihr das inzwischen geändert? (GR
Dr Matthias Tschirf: Auf Zuweisung!) Tut mir Leid. In meinem alten Antrag
steht noch "Sofortige Abstimmung".
Die Zuweisung werden wir unterstützen. Wir sind, wie
gesagt, gesprächsbereit in der inhaltlichen Frage. Die sofortige Abstimmung wäre eben in der Form nicht möglich
gewesen.
Abschließend sei noch einmal gesagt: Inhaltlich
wollen wir, dass unsere Studierenden in dieser Filmschule ihre Ausbildung
beenden können. Wir treffen uns natürlich in der Kritik an der wirtschaftlichen
Gebarung der Filmschule. Das hat sich in den letzten Jahren auch in der Debatte
hier nicht geändert.
Sehr schade finde ich, dass sich die GRÜNEN nicht
dazu entschließen können, diese Studierenden hier im Gemeinderat zu
unterstützen. Ich würde sagen, hier zeigt sich der Unterschied zwischen
Regierungsverantwortung und Verantwortung übernehmen und der Möglichkeit,
Opposition zu sein und nach einem Kontrollamtsbericht zu sagen, da stimmen wir
nicht zu. – Ich danke und bitte um Ihre Zustimmung. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Dr
Wolfgang Ulm: Zu Wort ist mir niemand mehr gemeldet. Die Debatte
ist geschlossen.
Die Berichterstatterin hat auf ihr Schlusswort
verzichtet.
Damit kommen wir zur Abstimmung. Wer für die Post
ist, den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. – Diese Post ist mehrheitlich
ohne die Stimmen der GRÜNEN angenommen.
Mir liegt nun ein Beschluss- und Resolutionsantrag
der ÖVP vor, und zwar der GRe Dr Wolf, Dr Aigner und
Mag Anger-Koch, betreffend die Einrichtung eines Medienfonds für
alternative nichtkommerzielle Medien. Wer für die Zuweisung dieses Beschluss-
und Resolutionsantrages ist, den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. – Ich
stelle die Einstimmigkeit fest.
Somit kommen wir nunmehr zur Postnummer 36 der
Tagesordnung. Sie betrifft eine Subvention an den Verein Wiener
Volksbildungswerk.
Ich bitte den Berichterstatter, Herrn GR
Dr Michael Ludwig, die
Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatter GR Dr Michael Ludwig:
Ich ersuche um Zustimmung.
Vorsitzender GR Dr
Wolfgang Ulm: Die Debatte ist eröffnet. Zu Wort ist
gemeldet Herr GR Ing Mag Dworak. Ich bitte ihn zum Rednerpult.
GR Ing Mag Bernhard Dworak
(ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt
Wien): Herr Stadtrat! Herr
Vorsitzender! Meine Damen und Herren!
Sie wissen, seit zehn
Jahren gibt es den gleichen Subventionsbetrag für den Verein Wiener
Volksbildung von 690 000 EUR. Man handelt nach dem Motto: Es gibt
keine Inflation. Wir haben heute schon alles Mögliche gehört, als ob die Stadt
ihre Leistungen in den letzten Jahren um den gleichen Preis angeboten hätte –
ich möchte da nur hinweisen auf die Tafel (GR Dr Matthias Tschirf stellt die
genannte Tafel auf einen Sessel neben das Rednerpult.) –, keiner mehr
verdient hätte und die Welt stehen geblieben wäre. Stattdessen betrug die
offizielle Inflationsrate laut Verbraucherpreisindex nach der Basis 1996
16,4 Prozent. Gebühren für die Leistungen der Stadt sind seit 1996
mehrmals gestiegen, allein heuer bei Strom um 5 Prozent, bei Gas um
17 Prozent oder bei Müll zum 20 Prozent.
Der
Verband für Freizeit und Kultur Wiener Volksbildungswerk leistet mit zirka
300 Vereinen aus den Bereichen Bezirksarbeit, Kultur vor der Haustüre,
schöpferische Freizeit, kreative Kultur der Bezirke, im
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