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Gemeinderat, 7. Sitzung vom 31.03.2006, Wörtliches Protokoll  -  Seite 5 von 52

 

arbeitsmarktpolitisch jene Effekte hat, die wir in Wien ja erkennen, denn in Wien gibt es die höchste Frauenbeschäftigungsquote. Auch das ist ein Signal in die Richtung, dass wir mit unserem Weg auf dem richtigen sind.

 

Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke, Frau Vizebürgermeisterin!

 

Die 4. Zusatzfrage hat Herr Kollege Wutzlhofer.

 

GR Jürgen Wutzlhofer (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Ja, guten Morgen, sehr geehrte Frau Vizebürgermeisterin!

 

Wenn man von einem gratis und verpflichtenden Kindergartenjahr spricht, dann gibt es ja zwei Voraussetzungen, wie wir jetzt gehört haben. Die eine Voraussetzung ist ein flächendeckendes Angebot und die andere ist natürlich die Finanzierung. Wenn man den Debatten zu diesem Thema hier im Haus folgt, dann hat man immer wieder den Eindruck, dass beides grundsätzlich einmal überall in Österreich gegeben ist, nur Wien hinkt da irgendwie nach. Wir haben heute hier aber auch schon gehört, dass das ein bissel anders ist und es sehr wohl große Unterschiede zwischen den Bundesländern gibt.

 

Wenn es die gibt, was wären die Voraussetzungen, damit es hier eine bundesweite Angleichung gäbe, beziehungsweise ist es international in solchen Ländern, wo es Kindergartenangebote flächendeckend gratis gibt, auch je nach Bundesland ganz unterschiedlich - in manchen gibt es das halt gar nicht und die haben zu Mittag zu und in manchen schon - oder gibt es da bundesweite Regelungen?

 

Vorsitzende GRin Inge Zankl: Bitte.

 

VBgmin Grete Laska: Also in jenen Ländern, die gerade im Kleinkindalter vorbildlich sind, gibt es natürlich ein flächendeckendes Angebot, denn dort ist die quantitative Ausstattung ein bildungspolitisches Signal. Das heißt, dort hat man erkannt, dass Bildung bereits im frühkindlichen Alter beginnt und dort hat man ganz bewusst eine flächendeckende Versorgung mit Kindergärten sichergestellt. In vielen dieser Länder gibt es in der Zwischenzeit bereits das, was wir jetzt in Wien machen - einen Bildungsplan für die Kindergärten erstellen - und dort ist auch von der staatlichen Seite her dieser Wille dokumentiert, dass eine bestimmte Summe des Gesamtbudgets für diese Bildungsaufgabe bereitgestellt wird und damit ist, egal wo in Dänemark man sich befindet, das Angebot für alle gleich. Es ist also eines, das man als flächendeckend gleichwertig bezeichnen kann. Und das ist der große Unterschied. Das heißt, was wir dringendst brauchen würden, wenn man dieses Thema ernst nimmt, ist - und ich bin da wirklich zuversichtlich, denn zuletzt hat ja auch der Herr Minister Bartenstein gesagt, dass er erkannt hat, wie wichtig dieses Thema gerade im Bereich der Beschäftigung ist -, dass man zuerst einmal mit dem Ausbau beginnt, aber gleichzeitig natürlich auch überlegt, welche Maßnahmen man setzen muss, dass dieser Ausbau dann in weiterer Folge tatsächlich von allen genützt wird. Aber auch die finanzielle Frage muss bis dahin gelöst sein.

 

Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke, Frau Vizebürgermeisterin!

 

Die letzte Zusatzfrage ist vom Herrn Mag Gudenus.

 

GR Mag Johann Gudenus, MAIS (Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrte Frau Vizebürgermeisterin!

 

Wir haben auch das Thema Integration und Überwindung von Sprachbarrieren besprochen. Es ist ja ein Faktum, dass wir in den Wiener Volksschulen über 40 Prozent Schüler nichtdeutscher Muttersprache haben, in manchen Klassen über 90 Prozent und in den Pausen die Schüler deutscher Muttersprache oftmals an den Rand gedrängt werden, weil sie die fremden Sprachen eben nicht beherrschen.

 

Was halten Sie eigentlich von der in Berlin schon umgesetzten und von uns geforderten Variante, ein Deutschgebot in den Schulpausen einzuführen?

 

Vorsitzende GRin Inge Zankl: Bitte, Frau Vizebürgermeisterin!

 

VBgmin Grete Laska: Sehr geehrter Herr Gemeinderat!

 

Ich lade Sie gerne ein, mit mir gemeinsam in einer Schule einen Test zu machen. Gehen wir von drei Schulstandorten aus. Wir gehen in drei Schulstandorte. Sie besuchen die Klassen oder wir beide besuchen die Klassen mit verbundenen Augen, nehmen dort am Unterricht teil und hören zu und Sie sagen dann, was Sie schätzen, wie viele Kinder mit nichtdeutscher Muttersprache sich in den Klassen befinden. Und wenn Sie nach diesem Test dann noch immer dieser Meinung sind - das mit den unterschiedlichen Prozentzahlen in den Schulen möchte ich ja gar nicht widerlegen, weil sie stimmen, es ist nur nicht alles, was nichtdeutscher Muttersprache ist, gleichzeitig mit wirklichen Sprachproblemen verbunden -, dann können wir gemeinsam überlegen, welche weiteren Schritte gesetzt werden müssen.

 

Wir haben mit dem Schritt, den wir jetzt machen, nämlich der Sprachschulung vor Schuleintritt, begonnen. Wir werden sehen, welche Auswirkungen das im Herbst hat. Wir haben glücklicherweise erreicht, dass Wien ab Herbst 111 weitere Lehrerinnen und Lehrer gerade für die Förderung der Sprachkompetenz bekommt. Das ist dringend notwendig gewesen, weil wir hatten das ja bis zum Jahr 2000. Jetzt bekommen wir zumindest einen kleinen Teil wieder.

 

Wie gesagt, es ist die sprachliche Entwicklung im frühkindlichen Bereich etwas, das für alle Kinder gilt. Und alles, was dazu beiträgt, dass die Sprachenvielfalt einerseits als Chance erkannt wird - und ich mache hier keinen Unterschied zwischen den Sprachen - und auf der anderen Seite die Förderung aller Kinder im Vordergrund steht, ist etwas, was ich als Zielsetzung teilen kann und das geschieht in unseren Schulen auch mit den Möglichkeiten, die wir jetzt im Moment haben.

 

Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke, Frau Vizebürgermeisterin.

 

Wir kommen daher zur 2. Frage (FSP-01623-2006/0001-KGR/GM). Sie wurde von Frau GRin Susanne Jerusalem gestellt und ist an den Herrn Bürgermeister gerichtet. (Stadträtin Laska hat im Juni 2000 den Start der Planungs- und Bauvorbereitungsarbeiten für die

 

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