Gemeinderat,
12. Sitzung vom 05.10.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 41 von 83
ist ganz wichtig, vor allem bei Begehungen, bei Bewilligungen von Ampelanlagen - und das wird in Zukunft die MA 33 machen. Sie schreiben sogar hinein, als einzigen Nachteil: „Schnittstelle zur Verkehrsbehörde ist noch erforderlich."
Am 10. Oktober, wie ich von Herrn StR Schicker
höre, sollen die Umbauten der MA 33 fertig gestellt werden - die übrigens
sehr teuer sind und teilweise unnötig sind. - Gut, wir werden sehen, wie das
funktioniert. Ich sage Ihnen, es hat einen anderen Hintergrund: Der Hintergrund
ist der, dass man ja auch die MA 33 im nächsten Jahr – wenn es stimmt, was
ich höre – bis zum Jahresende mit der MA 28 im Bereich Bau fusionieren
wird und den Betrieb auslagern wird. Und genau jetzt sind wir dort: Es geht auf
Umwegen wohin? - In die Ausgliederung geht es! Es geht schnurstracks in die
Ausgliederung der Verkehrslichtsignalanlagen als Betrieb - eine so genannte
Privatisierung, die überhaupt keine ist, wie die Wiener Hausbetreuungs GmbH,
die Außenbetreuungs GmbH und und und. Und vor allem: Man braucht sich mit dem
Bezirk nicht mehr herumzustreiten, man braucht keine Ausschreibungen mehr zu
machen, im Zuge derer sich die Leute, die Opposition oder die Gemeinderäte
anschauen: Wieviel kostet denn überhaupt eine Verkehrslichtsignalanlage, ob sie
jetzt von Siemens ist, von GESIG, oder wie sie alle heißen?, sondern man kann neue
Firmen nennen. Und da gibt es schon einen Ansatz: Der Herr Stadtrat hat auf
Wunsch, wie ich höre, bei einer Verkehrslichtsignalanlage eine eigene Firma in
die Ausschreibung gebracht, eine vierte Firma. Bisher sind es drei Firmen
gewesen, die es sich aufgeteilt haben - auch nicht immer zur Zufriedenheit,
aber immerhin hat man es durchschaut, und man hat es kontrollieren können. –
Nur leider: Die Baudirektion hat diese Firma abgelehnt, die Magistratsdirektion
hat diese Firma abgelehnt; diese Firma hat keine Gewerbeberechtigung, die kennt
überhaupt niemand.
Na gut, man ist jetzt zu einem anderen Schmäh
gekommen: Man hat sich mit einer zweiten Firma zusammengetan, hat wieder bei
einer Verkehrslichtsignalanlage angeboten. Man hat es wieder nicht gewonnen,
weil man keine elektrotechnische Gewerbeberechtigung hat.
Was hat man gemacht? - Man hat sich einen kleinen
Elektriker – der eh schon knapp vor dem Abkratzen war - in einem Wiener
Gemeindebezirk geholt, und dieser ist jetzt der gewerberechtliche Geschäftsführer
dieser neuen GesmbH. Der wird wahrscheinlich, außer das Material zu kaufen und
das Löten von ein paar Stellen durchzuführen, ohnedies nichts machen - und die
Firma des Herrn Stadtrats oder irgendjemands, der da Interessen hat, wird bei
den neuen Verkehrslichtsignalanlagen mit den anderen mitmischen.
Und ich garantiere Ihnen: In zwei, drei Jahren ist
das die nächste Ausgliederung, wo die Opposition, die Gemeinderäte keinen
Einfluss mehr haben, keine Information mehr bekommen. Und dagegen muss man sich
radikal wehren, daher sind wir gegen diese Umlagerung! (Beifall bei der
FPÖ.)
Meine Damen und Herren! Ich habe vor zirka drei
Wochen eine Pressekonferenz abgehalten. Das ist natürlich im Zuge des
Wahlkampfs ein bisschen untergegangen, aber offensichtlich haben sehr viele
Magistratsmitarbeiter das mit Erstaunen gelesen, haben mir gratuliert, dass es
endlich einen gibt, der aufzeigt, dass diese Umstellung sinnlos ist. Und - ich
will das jetzt nicht zitieren - wir werden einer staunenden Öffentlichkeit in den
nächsten Wochen Einzelheiten von diesen wirklich skandalösen Vorkommnissen in
manchen Dienststellen berichten.
Doch lassen Sie mich nur zum Abschied noch eines
sagen - nicht zum Abschied, sondern zum Ende meiner Rede (Heiterkeit), der Abschied
kommt erst, das ist jetzt noch nicht der Fall; da würden sich vielleicht manche
freuen, aber es ist noch nicht so weit -:
60 Prozent - und das betrifft jetzt die
MA 33 - aller Anlagen im Bereich Licht in Wien sind ohne Befund! Das
ist ein Skandal, denn alle fünf Jahre sollten 100 Prozent geprüft werden.
Und diese Abteilung, die MA 33 - wo die Mitarbeiter überhaupt nichts dafür
können, dass das so ist, weil diese Abteilung in den letzten zwei Jahren von
einigen wenigen in Grund und Boden gefahren wurde -, will uns jetzt sagen, wie
man in Zukunft wo Verkehrslichtsignalanlagen baut. Aber die Bodenmarkierung
bleibt bei der MA 46. Das ist auch wirklich unglaublich: Die einen werden
die Ampeln bauen, die anderen werden die Bodenmarkierungen machen. Bisher war
das alles – sinnvollerweise - in einer Magistratsdienststelle. Das heißt, es
gibt hier schon wieder Doppelgleisigkeiten.
Und damit es nicht zu dem kommt, was bei der
Thaliastraße letztes Jahr der Fall war - da ist ganz plötzlich aus dem
Zentralbudget für Licht, künstlerische Gestaltung sehr viel Geld
hinausgeschmissen worden, es ist nie kontrolliert worden, man hat externe
Berater aus Deutschland geholt und und und -, müssen Seilschaften, die es hier
gibt, aufgedeckt werden, meine Damen und Herren!
Und zum Schluss: Es werden in diesem Bereich –
MA 46 zu MA 33 - mutwillig von der SPÖ auf Grund persönlicher
Befindlichkeiten und Überlegungen Auslagerungen in der Zukunft in Kauf genommen
und gut funktionierende Organisationsformen - die vielleicht verbesserungswürdig
sind, aber in der MA 46 zu bleiben haben - ruiniert.
Lassen Sie mich abschließend noch einmal vorlesen,
was das KDZ zusammenfassend geschrieben hat:
„Auf Grund der massiven Nachteile
dieser Variante", nämlich der Zerschlagung – das ist nicht von mir,
sondern vom KDZ; eineinhalb Millionen wurden dafür ausgegeben – „wurde sowohl
auf Ebene der Magistratsdirektion" – höre, höre! – „als auch auf
politischer Ebene der SPÖ der Variante 1" - nämlich der
Nichtzerschlagung – „der Vorzug gegeben. Im Jahre 2003 wurde unter Beiziehung
der Firma KDZ als externer Coach die Umorganisation der MA 46
durchgeführt." - Das habe ich Ihnen präsentiert: Das war das Ergebnis, das
nie gedruckt wurde, weil es einen Tag zuvor eingestellt wurde. – „Im Konzept
des KDZ war die Gruppe VLSA" - also die Verkehrslichtsignalanlagen –
„stets zentral angesiedelt, währenddessen die Behördenangelegenheiten,
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