Gemeinderat,
16. Sitzung vom 15.12.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 125 von 129
Prozentsätze
erreicht haben, und Sie können sicher sein, dass wir daran arbeiten, das
auszubauen!
Jetzt
komme ich zu einigen Gustostückerln aus diesem Magazin: Es werden
Veranstaltungen verschiedener Vereine aus verschiedenen Bezirken präsentiert.
Eine
Veranstaltung nennt sich „Von Finstergrün nach Gufullskajar“. Diese
Veranstaltung ist ein Teil des Langzeittrainings der so genannten „Outdoor
Education in International Youth Exchanges“, die beim Follow-up nach Island
führt. Da fahren zwei Jugendliche plus zwei Betreuer hoch subventioniert nach
Island in dieses romantische Land der Gletscher, Meere, Vulkane und Trolle. Die
Veranstaltung ist für heiße vier Teilnehmer, wie gesagt, weitgehend
subventioniert, wobei die Hälfte der Teilnehmer an dieser Spaßreise Betreuer
sind. Bei dem Ganzen geht es um Reflexionen über bisherige Erfahrungen,
und – wörtlich – „der EU und dem Landesjugendreferat Reykjavik und
Wien sei Dank, wurde diese Fortbildung großzügig gefördert“.
Frau
Stadtrat! Es wäre interessant zu wissen, wie hoch die Kosten der Stadt für
diese Vergnügungsreise pro Kopf einschließlich der Betreuerkosten gewesen sind!
Ich bin mir sicher, dass sehr wenige Jugendliche in Wien sich eine solche
Luxusreise für nichts und wieder nichts und ohne wirklichen Hintergrund leisten
können!
Ich bringe jetzt ganz kurz nur noch ein paar andere
Beispiele, weil es sich gar nicht lohnt, auf alle ausführlich einzugehen, etwa
die Erlebnispädagogik in Erdberg. Dort haben die Jugendlichen gelernt, Löcher in
Kübel zu bohren, Tresore zu knacken und einen Raum auf zwei Blatt Papier zu
durchqueren. – Wirklich eine wesentliche Leistung!
Weiters gab es „eine Reise nach Litauen oder einen
EU-Jugendaustausch, der eigentlich gar keiner war“. Wörtlich steht dann in dem
Artikel, dass dieses Unternehmen sogar der EU als nicht förderungswürdig
erschien, weil „die Qualitätskriterien nicht dem EU-Standard
entsprachen“. – Ich frage mich: Wieso macht man so etwas, wenn es nicht
einmal dem EU-Standard entspricht?
Ich gehe jetzt aber gleich zur Zwischenbilanz der
„clean politics“ über, deren Feindbild fast eindeutig die FPÖ ist. Bei den
Impressionen aus dem Fünferhaus wurde Wahlplakate aller Parteien, natürlich
nicht ohne Kommentare, im Jugendheim ausgehängt. Das ist Parteipropaganda in
einem öffentlich finanzierten Jugendheim bei Veranstaltungen, zu denen auch
unter 13-Jährige ausdrücklich eingeladen waren. – Ich gehe davon aus, dass
die SPÖ demnächst vermutlich eine Wahl der Kindergartentanten veranstalten
wird! Wir werden uns dann mit einer „Liste Nikolaus“ beteiligen, und ich bin
sicher, dass wir da sehr hohe Gewinne machen werden!
Beruhigend für uns ist bei der ganzen Geschichte,
dass trotz Riesenaufwands und großer Werbeeinnahmen in einer ganzen Woche
insgesamt nur 47 Jugendliche von unter 13 bis zur Volljährigkeit nach einem
Riesenwirbel an dieser ominösen Wahl teilgenommen haben, die natürlich zu
70 Prozent für die SPÖ ausgegangen ist. Die Auswertung der letzten
Nationalratswahl hätte, wie gesagt, bei den Jugendlichen wahrscheinlich ein
ziemlich anderes Ergebnis ergeben!
In der rassismusfreien Zone Am Schöpfwerk gab es
Wahlkampfwächter, die bei von ihnen konstatierten Verstößen eine
Wiedergutmachungsprämie einkassieren wollten. Ich nehme aber an, dass bei den
Bußgeldbescheiden in der Praxis nicht sehr viel herausgekommen ist!
Bei „clean politics“ im 15. wurde von vornherein
ziemlich ehrlich und freisinnig zugegeben, dass der gewaltsame Versuch der
extremen Linken, schon Kinder zu politisieren, in die Hose gegangen ist. –
Kurz und knapp heißt es im Resümee dieses Berichts wörtlich: „Insgesamt
interessierte die Kids diese Wahl nur am Rande, da kaum eine/r schon
wahlberechtigt war.“ – Aber man musste es halt politisieren! Da wird die
Frau Kollegin im 15. noch ziemlich Überzeugungsarbeit zu leisten haben! Dort
kennt man nämlich die Immigrationspolitik hautnah und nicht nur aus
gelegentlichen Besuchen.
Ähnlich sind die Erkenntnisse von „clean politics“ in
Strebersdorf. – Beteiligte Jugendliche schreiben in dieser Zeitschrift
selbst: „Auch die von uns geplante Unterschriftenaktion Am Spitz, bei der
Jugendliche Passanten animieren sollten, Postkarten gegen Rassismus zu
unterschreiben, fand auf Grund des mangelnden Interesses nicht statt.“ Weiter
im Text: „Um die fremdenfeindliche Stimmung nicht aufzuheizen, war den
BetreuerInnen untersagt, Diskussionen über den Wahlkampf zu führen. Es wurden
nur Informationen über die Kampagne gegeben.“
Man hat nur indoktriniert, denn diskutieren traute
man sich mittlerweile mit den Jugendlichen nicht mehr. Selbst die
parteipolitisch geschulten Jugendbeeinflusser scheuen mittlerweile die
Diskussion mit den Jugendlichen, weil sie deren Gefühlsausbrüche, bedingt aus
der praktischen Erfahrung und dem persönlichen Erleben im Alltag, einfach
fürchten und diesen nicht mehr argumentativ begegnen können. Die Jungen spürten
instinktiv, was auf sie zukommt, meine Damen und Herren!
Abschließend findet sich ein resignierender Kommentar
der linken Betreuerszene. „Die Jugendlichen können mit dem Begriff ‚Rassismus’
nicht wirklich etwas anfangen.“ – Das ist nicht von uns, das steht in
dieser Zeitschrift. „Trotz der nicht stattgefundenen Unterschriftenaktion Am
Spitz und der Absage des Diskussionsabends wurde Aufklärungsarbeit betrieben,
und die Jugendlichen wurden motiviert, am politischen Leben teilzunehmen. Ob
dies Konsequenzen für das Wählerverhalten unserer Jugendlichen hatte, ist
jedoch anzuzweifeln.“
Ich meine, es ist anzuzweifeln, ob die gesamte Arbeit
dieser linken Propagandamaschine etwas gebracht hat! Darüber sollten Sie
nachdenken, meine Damen und Herren von der SPÖ, und sich hinter die Ohren
schreiben, dass man Jugendlichen in diesem Alter, vor allem den unter
13-Jährigen, Parteipolitik besser erspart! Lassen Sie die Finger von den
heranwachsenden Jugendlichen, und ersparen Sie sich solche Pamphlete! Damit
sind Sie nämlich auf dem Holzweg! (Beifall
bei der FPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl:
Als Nächste zu Wort
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