Gemeinderat,
17. Sitzung vom 25.01.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 48 von 78
leichterer Zugang zu Kunst und
Kultur, die Aufwertung der Frauen, der Wissenschaft und Kunst durch eigene
Ministerien und vieles andere mehr.
Explizit wurde für Wien – und das ist essentiell und
auch eine wichtige Weichenstellung für die Zukunft – der weitere Ausbau der
Infrastruktur und vor allen Dingen eine Fortführung des U-Bahn-Ausbaus
beschlossen. Wien soll als internationaler Standort gefestigt werden, und das
ist auch gut für Wien.
Als Erfolg zu werten ist auch, dass im Zuge der Staats- und Verwaltungsreform die Sonderbestimmungen betreffend Wien bestehen bleiben.
Das Wesen aber, meine Damen und Herren, einer
Regierung mit mehreren Regierungsparteien beinhaltet natürlich auch den
Kompromiss, sodass manche Vorhaben und Forderungen nicht verwirklicht werden
können. Die Enttäuschung jener, die damit ihre Interessen nicht beachtet sehen,
ist natürlich verständlich, aber die Politik der Regierung schwarz-blau-orange
der letzten Jahre wurde beendet, der Kurs in der Politik in Österreich
verändert. Die Aussichten der Menschen Österreichs und Wiens, dass sich ihr Leben
durch die neue Bundesregierung verbessert, sind deutlich größer geworden.
Meine Damen und Herren! Die Wiener SPÖ bekennt sich
aber – und dessen können Sie sicher sein – auch klar und offen zu jeder
frischen und konstruktiven Diskussion und den sicherlich reichhaltigen Bedarf
an Verbesserungen und Nachjustierungen, und selbstverständlich sind die
Abschaffung der Studiengebühren und der Ausstieg aus dem Eurofighter-Vertrag
und anderes mehr heute so wie in der Zukunft unverrückbare SPÖ-Positionen. (Beifall
bei der SPÖ.)
Ich möchte auch die Gelegenheit wahrnehmen, den
beiden Wiener Stadträten, die in die Bundesregierung berufen wurden, alles Gute
zu wünschen. Der Dank des Hauses wurde ja schon mehrfach ausgesprochen. Ich
freue mich, dass Wiener Minister mehrfach in der Bundesregierung auf Wien
schauen und unsere Politik unterstützen werden.
Da komme ich gleich zu einem mir völlig
unerklärlichen Antrag der FPÖ. (GR
Mag Harald Stefan: Wieso?) Erstens
einmal glaube ich, dass er nicht zum Tagesordnungspunkt passt, und mich würde
es wundern, wenn dieser Antrag überhaupt zulässig wäre, zweitens möchte ich –
der Kollege ist zwar nicht da – noch etwas sagen: Ich finde es bezeichnend für
die Vorgehensweise der FPÖ, dass dieser Antrag nicht einmal, so wie es vereinbart
war, in der Präsidiale angekündigt wurde und dass er den Parteien erst um
12.47 Uhr zugegangen ist.
So kann es nicht sein, meine Damen und Herren! So
gehen wir miteinander nicht um! Es bleibt Ihnen überlassen, es so zu handhaben,
wenn Sie es in Zukunft weiter so handhaben, werden wir auch in Zukunft so
reagieren, wie wir auf Ihre Politik zu reagieren haben.
Auch zu den Vorrednern gibt es eine ganze Menge
anzumerken. Diese Zeit erlaube ich mir und Ihnen zu nehmen.
Herr DDr Schock! So eine niveaulose, im Zusammenhang
unstrukturierte Rede wie von Ihnen heute habe ich schon lange nicht gehört:
Total retro, rückwärts gewandt und zum Glück in Wirklichkeit nicht besonders
wichtig. Das hat sich auch darin gezeigt, dass selbst die Zuhörer auf der
Galerie während Ihrer Rede den Gemeinderatssaal verlassen haben.
Auch der Hinweis, es gäbe eine Weisung der
Spitalsstadträtin an ihre Mitarbeiter, keine Auskunft zu geben, stimmt nicht.
Erstens einmal gibt es keine Weisung, ist auch nicht geübte Praxis, aber
überfallsartige Besuche von Oppositionspolitikern in Spitälern, in denen sich
Kranke befinden, die während dieses Zeitraumes, in dem sich im Spital befinden
und in dem andere Maßnahmen erforderlich sind, die Ärmsten unserer Gesellschaft
sind – das kann es auch nicht sein. Das macht nicht einmal die zuständige
Stadträtin, und das ist auch eine Frage der Kultur. Aber das bleibt der FPÖ
unbenommen. Sie sind, wie Sie sind. Ich bin froh, dass Sie so sind, wie Sie
sind, und Sie bleiben auch so, wie Sie sind.
Frau Vassilakou hat durchaus einiges Wichtiges und
Diskussionswürdiges hier eingebracht, aber da gäbe es ebenfalls sehr vieles
dazu anzumerken. Der Wohnbau in Wien, der leistbare Wohnraum in Wien, ist nicht
vergleichbar mit allen anderen Großstädten. Schauen Sie sich bitte den Wiener
Wohnbau und die Erfolge des Wiener Wohnbaus für die Wiener Familien an. Im
Internet ist es nachlesbar, dass es bei Genossenschaftswohnungen, speziell bei
der Sozialbau-Gruppe, nur Superförderung gibt. Diese in Anspruch zu nehmen,
macht diesen Wohnraum noch leistbarer. Aber reden wir darüber. Da stehen Tür
und Tor offen. Jede Idee, die hier zu Besserem führt, ist willkommen.
Der Dr Tschirf. – Okay. Ich möchte jetzt nicht
weiter darauf eingehen. (Heiterkeit bei der SPÖ.) Für eine hoffentlich gute zukünftige Gesprächsbasis halte ich
mich jetzt bei dieser Wortmeldung zurück. Homepage-Sorgen habe ich auch immer
wieder. Das ist halt so. Aber ich verwehre mich dagegen, dass die Homepage der
Stadt Wien Homepage der SPÖ ist. Natürlich gibt es eine Berichterstattung in
allen Medien, so auch in den Medien der Stadt, und es war eine
Berichterstattung, die man in alle Medien gesehen hat, und auch in denen der
Stadt. Dass es Ihnen mit Ihrer Veränderung offenbar nicht gelungen ist, so eine
mediale Berichterstattung zu erwirken, dafür können wir nichts. Ich nehme jetzt
den Stadtrat außer Dienst und Bundesminister in Schutz vor Ihnen. Ich nehme ihn
in Schutz. (GR Dr Matthias Tschirf, dem
Redner ein Blatt Papier zeigend: Schau dir das an! Hast du gesehen, wie die
Berichterstattung ausschaut?) Ja danke, ich kenne sie. (GR Dr Matthias
Tschirf: Das ist die der Stadt Wien!)
Ich kenne sie. Es ist eine Berichterstattung. Ich habe dann auch ein
paar Blätter für euch. Warte nur!
Aber ich nehme Bundesminister Hahn in Schutz. Wir
messen ihn sicherlich nicht an seinen Vorgängerinnen und Vorgängern, nein, wir
messen ihn nicht an Gehrer, das hat er sich nicht verdient, wir messen ihn an
seinen Taten, und ich bin sicher, das ist für Wien auch gut. (Heiterkeit und Beifall bei der SPÖ.)
Schade, dass die Frau
Cortolezis-Schlager offenbar
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