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Gemeinderat, 18. Sitzung vom 02.03.2007, Wörtliches Protokoll  -  Seite 36 von 104

 

nächsten Jahrzehnte zu legen. Wir von der FPÖ werden auf jeden Fall das Unsere dazu tun!

 

Einen letzten Gesichtspunkt zum Thema Rothneusiedl möchte ich noch einbringen. Von Seiten der ÖVP oder vielleicht auch von anderen Seiten wird unter Umständen vielleicht wieder höhnisches Gelächter einsetzen, aber das sind wir bei der Präsentation von freiheitlichen Projekten oder Ideen ja schon gewohnt! Wir nehmen uns das nicht mehr sonderlich beziehungsweise gar nicht mehr zu Herzen, weil wir einige Jahre später ohnedies sehen, dass unsere Vorschläge letztlich doch aufgegriffen werden. So hat man zum Beispiel in den vergangenen Wochen gesehen, dass jetzt sogar die Wiener Linien eine U-Bahn-Polizei fordern oder dass die Wiener Polizei ein Konzept für eine berittene Polizei fix und fertig in der Lade hat, auch wenn Kollege Schuster gleich wieder zur „Knofelzehe“" greift und das Jahr 1934 heraufdämmern sieht. (GR Godwin Schuster: Nein, nein!) Der schwarze Landespolizeikommandant-Stellvertreter Mahrer hat dann das Konzept, weil wir ihm die Sache medial abgeschossen haben, beleidigt in eine Schublade weiter unten gelegt, es wird aber hoffentlich irgendwann einmal doch dazu kommen, und zwar, wie ich hoffe, noch vor der EM 2008, denn das ist eine intelligente Sache im Dienste der Sicherheit der Bevölkerung! (Beifall bei der FPÖ.)

 

Ähnlich verhält es sich auch mit der Nutzung der Thermalquelle auf dem Asperner Flugfeld: Wir haben seit Jahren gesagt, dass man das 150 Grad heiße Wasser nicht nur für Heizzwecke, sondern auch für Heil- und Thermalzwecke heranziehen soll. Da hat es am Anfang auch geheißen: Das brauchen wir alles nicht, das funktioniert nicht, und das Wasser ist nicht geeignet. – Wenn man nicht will, gibt es immer tausend Gründe! Wie man jetzt hört, gibt es nun aber doch Überlegungen, dieses Wasser auch zur Entwicklung eines Thermalzentrums zu nutzen. Wir warten jedenfalls sehr gespannt, bis wir die Ergebnisse der Untersuchung des Wassers bekommen! Was ich damit sagen möchte, ist, dass viele FPÖ-Vorschläge in den letzten Jahren zuerst belächelt oder verdammt worden sind, sich schlussendlich aber doch durchgesetzt haben!

 

Ich möchte hier noch einmal den Vorschlag eines Themenparks für das Stadtentwicklungsgebiet Rothneusiedl, nämlich für das „Sissi-Land“, wie wir es genannt haben, in Diskussion bringen. Ich möchte damit die Kollegen von den anderen Parteien zum Denken anregen und kurz noch einmal erläutern, was dieses Sissi-Land sein soll und was es nicht sein soll. Es soll jedenfalls keine Konkurrenz zum Prater oder anderen Vergnügungseinrichtungen in Wien sein. Aber ich glaube, genauso wie Wien ein Oberlaa 2 auf dem Asperner Flugfeld vertragen würde, würde Wien auch ein zweites Vergnügungszentrum in der Größe des Praters in Form eines „Sissi-Landes“ in Rothneusiedl vertragen.

 

Was soll dort dargestellt werden? Was soll dort stattfinden? – Wir haben uns gedacht, dass 2 000 Jahre Geschichte der Stadt Wien in einem Themenpark auf spielerische Weise dargestellt und erlernt werden könnten, vom Vindobona der Römer über die Babenberger-Zeit, die Türkenbelagerungen – die ersten zwei zumindest –, die Josefinische Zeit, das Biedermeier, natürlich die Zeit Kaiser Franz-Josefs mit einem Sissi-Schwerpunkt bis hin zu den Weltkriegen und zum Dritten Mann. Es könnten dort alle Aspekte der Geschichte der Stadt Wien dargestellt werden, und die Besucher, vor allem Kinder und Jugendliche, könnten dabei etwas lernen. Ich glaube, ein solches Projekt sollte nicht vom Tisch gewischt werden, sondern es sollte in die Vorplanungen zum Masterplan einbezogen werden!

 

Ich glaube, es wäre nicht zum Schaden der Stadt Wien, wenn wir uns über ein solches Projekt einmal in der Stadtentwicklungskommission oder im Stadtplanungsausschuss unterhalten würden. Vielleicht stellt man fest, dass man Teile davon verwirklichen kann, vielleicht kommt letztlich dabei auch heraus, dass das doch nichts für Wien ist. Man sollte darüber aber zumindest einmal diskutieren und das nicht gleich vom Tisch wischen!

 

Meine Damen und Herren! Ich fasse zusammen: Die FPÖ hat für ihre Zustimmung zur freundlichen Begleitung des Projektes ganz klare Vorgaben gemacht. So lange diese Vorgaben für dieses Projekt, welche die FPÖ ganz klar schwarz auf weiß dargelegt hat, eingehalten werden, werden wir keine dumpfe Oppositionspolitik à la ÖVP betreiben, sondern werden wir dieses Projekt weiterhin mit freundlicher Unterstützung bedenken. – Vielen Dank. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Vorsitzender GR Günther Reiter: Zu Wort gemeldet ist Frau Dipl-Ing Gretner. Ich erteile es ihr.

 

GRin Dipl-Ing Sabine Gretner (Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrte Damen und Herren!

 

Zu den vorigen Redebeiträgen, und zwar vor allem zu den letzten Ausführungen von Herrn Mahdalik: Wenn man der Opposition, die sich wirklich kritisch mit einem Projekt auseinandersetzt, Vorwürfe macht und behauptet, dass man das tut, um selbst Oppositionspolitiker zu sein, dann ist das wirklich widersprüchlich! Herr Mahdalik! Das tun Sie jetzt schon das zweite Mal! Ich verstehe Sie nicht! (GR Kurth-Bodo Blind: Das liegt aber an Ihnen!) Nein! Das ist nämlich hinten und vorne nicht schlüssig! Wenn man sich mit Stadtplanung und den zahlreichen Argumenten auseinandersetzt, die gekommen sind, und zwar nicht nur von uns, sondern auch von den Fachabteilungen, dann vermute ich eher, dass Ihre Motivation, sich da so zu ducken und durchzuwinden, mit einer gewissen Nahebeziehung zum MAGNA-Konzern und gewissen Freundschaften zu ehemaligen Parteikollegen zu tun hat. – Aber das vermute ich nur.

 

Ich denke, dass die Debatte zu diesem Stadion ein sehr eindeutiges Bild von der feudalen Kultur in der Stadt zeigt. Der Bürgermeister hat etwas vereinbart, er hält es offenbar für nicht nötig, jetzt bei der Debatte anwesend zu sein, und die entsprechenden Magistratsabteilungen, die Wohnbauabteilung und die Planungsabteilung haben das durchzuziehen. Ich habe im Wohnausschuss schon mein Mitgefühl gegenüber der MA 69 ausgedrückt, weil ich es wirklich als sehr schwierig empfinde, einen Vertrag

 

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