Gemeinderat,
19. Sitzung vom 29.03.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 5 von 71
Außerdem hat sich das Vienna Citybike sehr, sehr
bewährt, und wir haben eine Fülle von Anträgen aus den Bezirken. Daher wollen
wir zusätzlich die Nachrüstung dieser Citybikes in den Bezirken fördern. Da
wollen wir die Bezirke unterstützen, sodass das Radfahren auch außerhalb des
Gürtels stärker in Anspruch genommen werden kann und das Gratisfahrrad auch
dort zur Verfügung steht.
Der letzte Punkt ist mir besonders wichtig. Wir haben
es in den letzten Jahren geschafft, dass die Verkehrssicherheit in dieser Stadt
deutlich gestiegen ist. Wir haben einen sehr, sehr deutlichen Rückgang bei den
Verkehrstoten, wir haben auch einen Rückgang bei den Verletzten und bei den
Unfällen. Das ist darauf zurückzuführen, dass wir ein Bündel von Maßnahmen
einsetzen, und zwar sowohl in der Information als auch in der Schulung, aber
auch bei baulichen Maßnahmen.
Gerade diese baulichen Maßnahmen zur
Verkehrssicherheit, für die Fußgänger vor allem, sind besonders wichtig. Dazu
zählt die bessere Sichtbarmachung von Zebrastreifen, dazu zählt, dass die
Beleuchtung dort verbessert wird, dass die Rotumrandung für die
Schulwegzebrastreifen und auch die reflektierenden Farben bei den Zebrastreifen
zum Einsatz kommen können. Auch das ist etwas, was die Bezirke sehr teuer
kommt. Wir wollen sie mit den Mitteln, die wir jetzt eingenommen haben,
unterstützen.
Ich darf Ihnen auch dazusagen, dass die Erhöhung, die
wir gestern angekündigt haben, für die Bewohnerinnen und Bewohner nicht in
diesem vollen Ausmaß zum Tragen kommen wird, dass wir dort eine nur
28-prozentige Erhöhung vornehmen und dass diese Tarifanpassung auch mit einer
Ausdehnung der Parkraumbewirtschaftung in die Abendstunden und mit einer
Harmonisierung zwischen dem 1. Bezirk und den Innergürtelbezirken
verbunden ist, sodass diese Verwechslungen, die ansonsten stattgefunden haben,
nicht mehr passieren können.
Ich denke, dass wir mit dem
Gesamtpaket zeigen können, dass wir nicht nur für den Stadtsäckel irgendetwas
einnehmen, sondern dass wir damit, weil ja zweckgebundene Einnahmen, für die
Verbesserung der Verkehrssituation und der Umweltsituation in der Stadt einiges
tun können.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke, Herr Stadtrat. Die 1. Zusatzfrage wird von GR
Dr Madejski gestellt. Ich bitte darum.
GR Dr Herbert Madejski (Klub
der Wiener Freiheitlichen): Sehr
geehrter Herr Stadtrat!
Abgesehen davon, dass diese
Erhöhung an sich durch nichts begründet ist – Sie haben es jetzt zwar sehr
wortreich versucht –, beträgt die Erhöhung für die Autofahrer ja nicht nur
diese paar Prozentpunkte. Das gilt für den Tag, wenn man die Zeit nicht
ausgedehnt hätte. Wenn man allerdings jetzt berücksichtigt, dass die Zeit auf
22 Uhr ausgedehnt wird – Sie wissen genau, dass manche Bezirke bis
19 Uhr und manche bis 20 Uhr haben –, dann ist natürlich die
Steigerung nicht 80 Cent, wenn man bisher um 18 Uhr reingekommen ist
und bis 19 Uhr zahlen musste, sondern wenn man jetzt bis 22 Uhr
zahlen muss, sind das 4 EUR. Die Differenz ist also eine Steigerung von
500 Prozent. Das ist eine ganz eine interessante Steigerung. In der
Josefstadt zum Beispiel werden es 70 Prozent sein, weil man ja dort auch
jetzt länger zahlen muss. Aber das nur am Rande. Darüber werden wir ja noch
ausführlich diskutieren können.
Ich habe in der Kommission,
die gestern getagt hat, und auch aus den Medienberichten vernommen, dass von Ihnen
eine Studie in Auftrag gegeben wird, die hier ausloten soll, inwieweit das
Parkpickerl auch auf die Außengürtelbezirke 10 bis 19 ausgedehnt
werden kann. Das sollte im Herbst vorliegen, und da ist gesagt worden, das sei
auf Wunsch der Bezirksvorsteher dieser Bezirke.
Daher meine Frage an Sie:
Welche Bezirksvorsteher der Bezirke 10 bis 19 haben sich das
tatsächlich aus Eigenem gewünscht? Von wem wissen Sie es, beziehungsweise wer
hat sich diese Studie um das Parkpickerl nicht gewünscht?
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Herr Stadtrat, bitte.
Amtsf StR Dipl-Ing Rudolf Schicker: Herr Gemeinderat!
Sie haben vorhin eine Rechnung angestellt, die ich
nicht ganz nachvollziehen kann, denn wenn ein Bewohner des 8. Bezirkes
nach Hause kommt, dann gilt für ihn das Parkpickerl zu dem Tarif, den er jetzt
hatte, noch weiter, und es gilt danach das um 28 Prozent erhöhte
Parkpickerl. Also ich sehe nicht, wie Sie da auf 70 Prozent oder sonstige
Rechnungen kommen können. Das kann nur eine Verwechslung sein. Und wenn jemand
ins Theater in der Josefstadt fährt, dann soll er doch das Kombiticket die
Wiener Linien in Anspruch nehmen. Das ist wohl die bessere Lösung.
Was die Zeitungsmeldung, die heute in einer der
Tageszeitungen drinnen steht, betrifft, dass diese Studie dazu führt, dass wir
die Parkraumbewirtschaftung sozusagen über die Gürtelgrenze hinaus ausdehnen
wollen, so sage ich klipp und klar – und ich habe das gestern bei der
Pressekonferenz auch getan –, dass in diesem Jahrzehnt keine Ausdehnung der
Parkraumbewirtschaftung mehr geplant ist, weder zeitlich noch räumlich.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke, Herr Stadtrat. Die 2. Zusatzfrage wird von GR
Mag Maresch gestellt. Ich bitte darum.
GR Mag Rüdiger Maresch
(Grüner Klub im Rathaus): Sehr
geehrter Herr Stadtrat!
Wie Sie sich ja denken können,
glauben wir auch, dass es notwendig war, endlich einmal die Gebühr für die
Parkscheine zu erhöhen, und ich finde es interessant, wenn der Kollege Madejski
Krokodilstränen weint für die Autofahrer, die jetzt schwer zu Kasse gebeten
werden. Also nachdem die SUVs und die Hummers massiv zugenommen haben auf der
Straße, ist, glaube ich, das Problem der Besitzer dieser Autos, wie es heute
auch im „Standard" zu lesen ist, eher, dass sich die hohe Benzinrechnung
zu Buche schlägt und kaum der Parkschein, denn die Leute haben ja sicherlich
auch eine
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