Gemeinderat,
19. Sitzung vom 29.03.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 54 von 71
Danaergeschenk, und ich kann in diesem Zusammenhang
nur sagen: Ich fürchte die SPÖ, auch wenn sie uns Geschenke bringt! (Beifall bei der ÖVP.)
Es gibt eine Möglichkeit, wie wir in den Bezirken mit
einem ersten Schritt jetzt wirklich über Rand kommen würden, nämlich mit der von
uns seit Langem geforderten Schulsanierungsmilliarde. Dieser Betrag –
wohlgemerkt aus dem Zentralbudget und nicht wieder nach einem
40 zu 60-Prozent-Schlüssel! – wäre Wien-weit notwendig, um die
Schulen auf einen Schlag zu sanieren und instand zu halten.
Zweitens muss auf Dauer gesichert werden, dass die
Bezirksbudgets jene Höhe haben, die ihren Aufgaben und ihren Verantwortungen
entspricht! (Beifall bei der ÖVP.)
Das ist derzeit nicht der Fall, und die
30 Prozent Erhöhung, die der FPÖ-Antrag vorsieht, reichen sicherlich nicht
aus! Das ist wieder nur eine Einmalaktion! Ich glaube, es ist dringend
notwendig, die gesamte Dezentralisierung inklusive Kompetenzen und
Bezirksbudgets komplett neu auszuverhandeln und zu überprüfen, wie der Stand
der Dinge ist und in welche Richtung man gehen sollte.
Meine Damen und Herren von der SPÖ! Dringend
notwendig in diesem Zusammenhang wäre eine Valorisierung. – Sie sprechen
immer von Valorisierung, wenn es um Tarife geht: Die öffentlichen
Verkehrsmittel, das Parkpickerl, die Kurzparkscheine, alles wird valorisiert.
Ich habe jedoch das Wort Valorisierung im Zusammenhang mit den Bezirksbudgets
hier noch nie gehört! (Beifall bei der ÖVP.)
Im Endeffekt muss uns allen bewusst sein, dass es in diesem
Zusammenhang nicht um irgendwelche Bauten oder Prestigeprojekte der Bezirke,
sondern um unsere Kinder geht! Es geht hier um die Lehrstätten unserer Kinder
beziehungsweise unserer Schülerinnen und Schüler, und das sind unsere
Zukunftsstätten! Ich glaube, das muss uns bewusst sein! Wir investieren hier in
unsere Zukunft und in die Zukunft unserer Kinder!
Wenn heute Finanzminister und Vizekanzler Willi
Molterer das erste Budget der neuen Regierung vorgestellt und mit vollem Recht
gesagt hat, dieses Budget sei generationsfit, europafit und zukunftsfit, dann
ich nur sagen: Genau das hätte ich mir für ein Schulsanierungspaket gewünscht.
Ich hätte mir ein Paket gewünscht, das fit für unsere Kinder und fit für unsere
Zukunft ist! (Beifall bei der ÖVP.)
Meine Damen und Herren! Leider liegt ein solches aber
nicht vor! Unser Schulsanierungspaket ist nicht fit, sondern es liegt hier ein
kleines Armutschkerl von einem Packerl auf dem Tisch und nichts anderes!
Ich möchte es einmal deutlich aussprechen: Ich bin der
festen Überzeugung, dass die Menschen in dieser Stadt das sehr wohl wissen und
all die kleinen sozialistischen Packerl als das erkennen, was sie wirklich
sind, nämlich nichts anderes als Mogelpackungen! (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Als
Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Mag Reindl. Ich erteile es ihm.
GR Mag Thomas Reindl (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrter Herr
Vorsitzender! Sehr geehrte Frau Berichterstatterin!
Offensichtlich ist in der ÖVP ein Wahlkampf im
Vorfeld des Bundesparteitags der ÖVP aufgetreten. Ich kann die Emotionen der
Frau Bezirksvorsteherin nicht ganz nachvollziehen, muss aber sagen: Für einen
sehr kleinen Bezirk haben Sie ein sehr lautes Organ! (Lebhafte Zwischenrufe bei der ÖVP. – GR Dr Matthias Tschirf:
Entschuldigen Sie sich!)
Ich möchte nur festhalten, dass wir in Wien seit 1991
ein sehr erfolgreiches Sanierungsprogramm laufen haben. Wir haben zirka
40 Millionen EUR investiert und werden mit dem neuen Sanierungsprogramm,
das beschlossen wird, noch heuer eine sehr wesentliche Ausweitung der
Sanierungen vornehmen.
Zu dem heutigen Antrag möchte ich Ihnen sagen, dass
wir heuer sehr wohl maßgebliche Verbesserungen für die Bezirke im Budget haben.
Die Bezirke bekommen insgesamt um 6 Millionen EUR mehr. Dass das den
Bezirken zu wenig ist, kann ich auf der einen Seite verstehen. Auf der anderen
Seite muss man aber auch verstehen, dass die budgetären Maßnahmen nach dem
Berechnungsschlüssel gesetzt werden, den wir hier im Gemeinderat beschlossen
haben.
Frau Bezirksvorsteherin! Betreffend die Zuweisung für
die Sanierungen muss ich Ihnen schon widersprechen, wenn Sie sagen, dass das
ein Mogelpaket ist und die Sanierungen Ihrer Meinung nach willkürlich
zusammengesetzt sind. – Ich möchte Sie daran erinnern, dass es voriges
Jahr eine Begutachtung aller Schulen gegeben hat. Alle Pflichtschulen in Wien
wurden von Gutachtern und auch vom Kontrollamt untersucht, und diese
Untersuchungen bilden die Grundlage der Bemessung der zukünftigen Ausgaben.
Ich glaube, es ist auch ganz klar, dass man als
Schulerhalter, der auch eine Verpflichtung hat, die entsprechenden Maßnahmen
auflistet und bekannt gibt und auch dafür sorgt, dass diese Maßnahmen tatsächlich
umgesetzt werden. Ich glaube, es wäre der falsche Schritt, dass man, wenn von
gerichtlich beeideten Sachverständigen Maßnahmen festgesetzt wurden, dann
seitens der Politik sagen kann: Wir wollen diese Maßnahmen nicht, wir wollen
lieber andere!
Zweitens möchte ich noch erwähnen, dass wir natürlich
aufpassen müssen, wenn wir der Bauwirtschaft bekannt geben, dass wir sehr viel
Geld in die Hand nehmen wollen und dass wir in einem speziellen Bereich sehr
viel sanieren werden, dass wir auch die Preisgestaltung in den Griff bekommen
und Spekulationen hintanhalten können. Man sollte nicht gleich von Haus aus die
konkreten Vorhaben verraten, die Beträge aber doch jährlich im Vorhinein
festsetzen.
Ich möchte auch Herrn
DDr Schocks Vorwurf zurückweisen, dass wir für den Arbeitsplatzverlust in
Wien sind. Ich darf Sie erinnern, dass sieben Jahre lang Ihre Parteimitglieder
Teil der Bundesregierung waren und sich mit der Bundesregierung vor allem durch
eine Reihe
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