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Gemeinderat, 22. Sitzung vom 25.06.2007, Wörtliches Protokoll  -  Seite 7 von 140

 

bestens qualifizierte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen anbieten. Wir wollen und werden die Besten sein. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Wir sind damit erfolgreich! Mit einem Bruttoregionalprodukt von fast 70 Milliarden EUR wird in Wien ein Viertel der gesamten österreichischen Wertschöpfung erwirtschaftet. Jedes vierte in Österreich neu gegründete Unternehmen entsteht in Wien. Die Wiener Wirtschaft bietet mit rund 900 000 Jobs ein Viertel aller österreichischen Beschäftigungsverhältnisse und versorgt damit 200 000 Menschen, die nicht in Wien leben. Das zeigt den gewaltigen Stellenwert Wiens für den Arbeitsmarkt in der gesamten Ostregion und die Beschäftigungssituation in Österreich insgesamt.

 

Im Wettbewerb der europäischen Wirtschaftsmetropolen liegt Wien als fünftreichste Region im Spitzenfeld. Egal, ob es um die Kaufkraft geht, die Ausgaben für Forschung und Entwicklung, die Anzahl der Beschäftigten im Technologiebereich oder um Standortfaktoren wie Lebensqualität, Infrastruktur, Gesundheitsversorgung und Sicherheit, Wien belegt in den einschlägigen Rankings durchwegs Spitzenplätze.

 

Dazu kommt, dass Wien eine ausgezeichnete Position als Drehscheibe für Wirtschaftsbeziehungen hat. 300 internationale Unternehmungen haben in Wien ihr Headquarter aufgeschlagen, um die Märkte in Zentral- und Osteuropa zu bearbeiten. Fast jedes zweite internationale Unternehmen, das neu nach Österreich kommt, kommt hierher zu uns nach Wien. Rund ein Viertel aller österreichischen Betriebe befinden sich in Wien, und allein 2006 haben sich 74 internationale Unternehmungen neu in Wien angesiedelt.

 

Wenn wir uns jetzt die Herkunftsländer anschauen - wo diese Unternehmungen herkommen -, dann zeigt sich, dass Wien wirklich immer mehr zu einer Wirtschaftsdrehscheibe wird. Während wir noch vor wenigen Jahren als Gateway to the East gegolten haben, all die Unternehmungen, die hierher gekommen sind, den Ostmarkt erarbeiten wollen, hat mittlerweile die Einbahnstraße eine zweite Fahrbahn in die Gegenrichtung bekommen. Die Osteuropakompetenz in Wien ist nach wie vor ein zentrales Motiv für die Ansiedlung, aber nun sehen auch mehr und mehr Unternehmungen aus Osteuropa Wien als Eintrittspunkt in etablierte EU-Märkte, und mehr und mehr Unternehmungen, die beide Märkte bearbeiten wollen, entscheiden sich für Wien genau wegen dieser Drehscheibenfunktion.

 

Sehr geehrte Damen und Herren! Wirtschaft kann aber nur florieren in einer sozial ausgewogenen Gesellschaft mit qualifizierten Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen und mit potenten KonsumentInnen. Deswegen müssen erfolgreiche Wirtschaftspolitik und erfolgreiche Arbeitsmarktpolitik Seite an Seite gehen. Deswegen treibt die Stadt Wien die Arbeitsmarktoffensive trotz sinkender Arbeitslosenzahlen weiter voran.

 

Nach dem Motto „Weiterbildung vor Jobverlust" wurden 2006 insgesamt 56 Millionen EUR in arbeitsmarktpolitische Maßnahmen investiert, zum Beispiel in die rund 40 verschiedenen Weiterbildungsprogramme des Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds oder die Lehrstellenoffensive inklusive JASG-Auffangnetz für alle jene Jugendlichen, die keine Lehrstelle in den Wiener Unternehmungen gefunden haben.

 

Eine der jüngsten Maßnahmen in diesem Bereich, die mir persönlich auch ganz besonders wichtig ist und am Herzen liegt, ist der Bildungsbonus für Wiener LehrabsolventInnen. Denn es ist leicht, vor allem eher bildungsfernen Schichten etwas vom lebenslangen Lernen zu erzählen, aber man muss ihnen dabei helfen, das auch wirklich in der Praxis umsetzen zu können. Dieser Bildungsbonus mit einem Maximalbetrag von 200 EUR kann von allen Wiener Lehrlingen in Anspruch genommen werden, die im Jahr 2007 ihre Lehrabschlussprüfung erfolgreich abgelegt haben, und sie können mit diesem Bonus ganz konkret einen Kurs zur beruflichen Fortbildung belegen. Das kann über Sprachkurse gehen, Computerkurse, technische Kenntnisse, die in so einem Kurs erworben werden. Aber es ist ein wirklich konkreter Beitrag zu lebenslangem Lernen, und es ist auch ein Zeichen der Wertschätzung gegenüber diesen Lehrabsolventen, die wichtig für den Wirtschaftsstandort und wichtig in unserer Gesellschaft sind. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Sehr geehrte Damen und Herren! Wien hat 2006 auch die begonnene Technologieoffensive weiter ausgebaut: 100 Millionen EUR inklusive Eigenforschung und Forschungsaufträgen der Stadt Wien. Für Technologie, Forschung und Wissenschaft im engeren Sinn standen über 25 Millionen EUR zur Verfügung, zum Beispiel über unser ZIT, das Zentrum für Innovation und Technologie, den Wiener Wissenschafts- und Technologiefonds WWTF oder unser Universitäts-Infrastrukturprogramm, das im Übrigen auch einzigartig ist in Wien.

 

Rechnet man nun jene Finanzmittel dazu, die von der Stadt Wien für Forschungsaufträge an die Universitäten oder private Forschungseinrichtungen gegeben wurden, und die Eigenforschung wie zum Beispiel im Stadt- und Landesarchiv, wo sehr viele spannende Projekte passieren, oder für den Erhalt, den Betrieb und die Projekte der stadteigenen Forschungseinrichtungen, so betragen die Ausgaben der Stadt für Forschung und Wissenschaft jährlich rund 100 Millionen EUR.

 

Auch hier bleiben wir nicht stehen, sehr geehrte Damen und Herren! Die Technologieoffensive wird weiterhin kräftig ausgebaut, denn Wissenschaft, Forschung und Technologie sind von zentraler Bedeutung für die Entwicklung der Stadt Wien. Hier sind und hier entstehen Arbeitsplätze mit Zukunft, hier liegt das größte Wachstumspotenzial.

 

Erst letzten Freitag haben wir den Spatenstich für das Vienna Institute of Biotechnology vorgenommen und eine Vereinbarung mit der Universität für Bodenkultur unterzeichnet, mit der die Stadt Wien mit 10 Millionen EUR einen Gerätepool an die BOKU maßgeblich finanziert. Diese Zusammenarbeit garantiert, dass Forschende sowie Start-up- und Spin-off-Unternehmungen im Bereich der Biotechnologie besonders rasch auf spezielle Labor- und Großgeräte sowie auf die notwendige

 

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