Gemeinderat,
22. Sitzung vom 25.06.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 23 von 140
auch eingesetzt. Und nicht zuletzt ist ja auch der heute
vorgestellte Mobilpass ein klares Zeichen dafür: Die Sozialdemokratie nimmt die
soziale Verantwortung in der Stadt wahr und wird das auch in Zukunft tun, meine
Damen und Herren. (Beifall bei der SPÖ.)
Es ist ein weiterer wesentlicher Bereich angesprochen
worden, der der Kinderbetreuung. Dazu wird die Kollegin Ludwig auch noch einige
Bereiche anführen und das noch ein bisschen genauer erläutern.
Ich möchte aber schon noch ein wenig auf die Diskussion rund
um das Schlagwort der so genannten Energiewende eingehen. Ich glaube, wir haben
uns erst im vergangenen Jahr auf ein sehr ambitioniertes
Energieeffizienzprogramm verständigt, weil, über alle Parteigrenzen hinaus, das
ein wichtiger und wesentlicher Schritt in diesem Bereich ist. Wien hat ein
Klimaschutzprogramm beschlossen zu einem Zeitpunkt, wo andere das Wort
Klimaschutz noch nicht einmal richtig buchstabieren konnten. Wir arbeiten
derzeit an einem zweiten Klimaschutzprogramm, und wir haben uns natürlich auch
überlegt, wie wir zum Beispiel im Bereich der Wohnbauförderungsmittel Mittel
tatsächlich effizient einsetzen können, um hier einen wirklich massiven Beitrag
zur Einsparung von CO2 vorlegen zu können.
Wien hat sich hier für das durchaus anerkannte und natürlich
auch wissenschaftlich fundierte System der thermischen Sanierung der Wohnhäuser
entschieden, weil das wesentlich effizienter ist, als die Förderung umzustellen
wie in Vorarlberg. Und auch da bin ich, bitte, für eine etwas seriösere
Diskussion. Was ist tatsächlich in Vorarlberg? In Vorarlberg geht es beim
mehrgeschoßigen Wohnbau um 15 Prozent der Wohnbauleistung. Es ist auch
nicht so, dass jedes geförderte Projekt Passivhausstandard haben muss, sondern
auch nur im Bereich der gemeinnützigen Bauträger, die anderen auch nicht. Also
bitte führen wir das an. Und wir sprechen von einem Anteil der
Gesamtwohnbauleistung, die hier getätigt wird, von 15 Prozent. In Wien
schaut das einfach anders aus, und es ist ja tatsächlich der
Förderungsschilling gerade auch unter klimarelevanten Maßnahmen in der
thermischen Sanierung wesentlich effizienter eingesetzt. Nichtsdestotrotz
versuchen wir, Impulse zu setzen, und du hast sie ja fairerweise und
richtigerweise auch angeführt, sei es im Bereich Aspern oder in anderen
Bereichen mehr.
Ich glaube, auch hier brauchen wir uns nicht zu verstecken.
Wir setzen vor allem jene Mittel, die für Wohnbaumaßnahmen zur Verfügung
gestellt werden, auch voll in diesem Bereich ein, sei es im Wohnungsneubau, sei
es im Bereich der Sanierung oder der dazugehörigen Infrastruktur. Und das
unterscheidet uns vor allem fundamental von allen anderen Bundesländern, die ja
diese Wohnbauförderungsmittel teilweise schon verkauft haben, verpfändet haben
und vieles andere mehr.
Also auch hier ein klarer
Beleg dafür: Wir wirtschaften sorgsam, wir wirtschaften aber auch effizient -
effizient vor allem auch unter klimaschutzpolitischen Gesichtspunkten, meine
Damen und Herren. (Beifall bei der SPÖ.)
Und jetzt vielleicht noch
ein paar Worte natürlich auch zu dem, was Kollege Tschirf gesagt hat. Es war in
Wahrheit auch wieder das, was wir das letzte Mal gehört haben. Es geht um den
wirtschaftlichen Erfolg, den man auf der einen Seite Wien nicht ganz zusprechen
will, der aber auf der anderen Seite ja doch irgendwie vorhanden ist, aber wenn
er vorhanden ist, ist das vor allem ein Werk der salbungsvollen Tätigkeit der
mit Bomben und Granaten abgewählten Bundesregierung des Wolfgang Schüssel.
Dazu auch nur eine Anmerkung
– ich habe sie schon oft gemacht –, damit wir auch da wirklich seriös sind:
Tatsache ist, in sechs Jahren Regierung Schüssel wurden mehr Schulden gemacht
als in 13 Jahren SPÖ-Alleinregierung. Das ist ein Faktum, meine Damen und
Herren! Das kann man nachlesen. Es ist keine Schuldenreduktion erfolgt. Wir
haben einen Rekordschuldenstand entgegen allen Ankündigungen. Also da haben
kein einziges Budget und kein einziger Rechnungsabschluss auf Bundesebene auch
nur annähernd dem standgehalten, was man sich vorgenommen hat. Das ist ein
Faktum, meine Damen und Herren, und man kann sich das durchaus einmal in den
Zahlen ansehen. So viel nur zu diesem Bereich. (Beifall bei der SPÖ.)
Und da muss ich natürlich
noch anmerken, unter welchen Bedingungen all das passiert ist. Verkauf von
Familiensilber, alles verscherbelt, was man hatte, und vieles andere mehr. Aber
diese Debatte haben wir schon geführt. Ich denke nur manchmal, so pädagogische
Grundsätze wie „Wiederholung sichert den Lernerfolg" gelten nicht immer.
Da herinnen ist dem nicht so, muss ich feststellen, aber vielleicht
funktioniert es irgendwann einmal. Ich weiß nur nicht, wie lange man das
tatsächlich überprüfen soll.
Tatsache ist: Für diese
glorreiche Politik, die angeblich so salbungsvoll für Wien war, hat diese
Regierung ja die Rechnung präsentiert bekommen. Aber wie dem auch immer sei.
Schauen wir uns an, was sind
die Tatsachen, was ist in dieser salbungsvollen Zeit tatsächlich passiert. Die
Mittel für die Wohnbauförderung haben stagniert. Die Mittel im Bereich der
Gesundheitsfinanzierung, die die Länder und Gemeinden zur Verfügung gestellt bekommen
haben, sind weniger geworden. Es hat Einschnitte im Bildungsbereich gegeben.
Ich brauche auch nur an die vielen Kürzungen auch im kulturellen Bereich zu
erinnern, die gerade auch Wiener Kultureinrichtungen maßgeblich zu spüren
bekommen haben, aber auch an Einsparungen im Bereich der Fraueninitiativen, die
es auf der Wiener Ebene gegeben hat, wo immer wieder Wien in die Tasche greifen
musste, um hier tatsächlich wichtige öffentliche Dienstleistungen und
Einrichtungen aufrechtzuerhalten.
Von
Kollegen Schock wurde natürlich auch die große Gebührenlawine angesprochen, die
angeblich eingetreten ist. Jetzt will ich gar nicht darüber reden – wir haben
das alles abgehandelt –, wie lange es in einzelnen Bereichen keine
Gebührenerhöhungen gegeben hat. Das waren zumeist – wir bekennen uns auch dazu
und wollen
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular