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Gemeinderat, 22. Sitzung vom 26.06.2007, Wörtliches Protokoll  -  Seite 58 von 118

 

einer Fraktion.

 

Ich erspare mir, die Ausführungen von Kollegen Mahdalik zu kommentieren, die er noch im Nachhang an die Diskussion zur vorherigen Geschäftsgruppe getätigt hat. Sie passen mit Sicherheit inhaltlich nicht hierher. Mehr möchte ich dazu gar nicht sagen, denn ich mische mich in diese Geschäftsgruppe nicht ein. Ich kann nur sagen, die Kollegin Frauenberger hat in ihrem Schlusswort, das ich schon gehört habe, mit Sicherheit recht gehabt.

 

Lassen Sie mich noch einen Punkt erwähnen, weil er doch für die Stadt im nächsten Jahr sehr wesentlich ist: die Europameisterschaft. Ich finde da Ihre Haltung schon sehr merkwürdig. Obwohl alle Städte ähnlich vorgehen, jetzt ist das Konzept von Zürich veröffentlicht worden. Auch dort findet Am Bellevue, mitten im Zentrum der Stadt, die Fan-Meile statt bei der Europameisterschaft 2008. Auch dort ist die Organisation auf dem selben Stand wie bei uns, nämlich Letzigrund beziehungsweise bei uns Happel-Stadion als Veranstaltungsorte deutlich zu trennen von dem Ort, wo die Fan-Meile stattfindet. Und in beiden Städten ist – aus gutem Grund! – die Entscheidung so getroffen worden, dass man die Fan-Meile dort einrichtet, wo das Zentrum ist, dort, wo die Touristen auch hinwollen, wenn sie sich am Vormittag die Stadt anschauen und dann nicht mehr quer durch die Stadt geführt werden müssen. (GR Mag Wolfgang Gerstl: Dagegen hat niemand was gesagt!) Na ja, Ihr Wiener Landesparteiobmann, Bundesminister Hahn, sehr wohl. Der hat nämlich vorgeschlagen, gebt sie in die Hauptallee, offensichtlich nicht wissend, wie denn das Konzept insgesamt ausschaut. Aber er muss ja nicht alles wissen. Auf der Wissenschaftsebene ist es gut, wenn er es weiß, aber nicht in der Frage der Fußball-Europameisterschaft. Außerdem ist er wie ich ein Handballer, daher weiß er mehr über Handball als über Fußball.

 

Ich habe mich eingearbeitet in den letzten eineinhalb Jahren, darum traue ich mir das zu, zu sagen, dass wir mit der Fan-Meile in der Innenstadt bestens liegen. Ich hoffe auch, dass Sie Ihrer Bezirksvorsteherin, der Frau Stenzel, Ihre Meinung gesagt haben, dass Sie nichts gegen die Fan-Meile in der Innenstadt haben. Also ich denke, die Umleitungsstrecke, die wir dort führen, die ist wohl ausgeklügelt.

 

Wir haben zur Zeit eine vergleichbare Situation. Wenn Sie die Maria-Theresien-Straße, die wegen des U-Bahn-Baus noch immer gesperrt sein muss, nehmen, dann haben Sie dort dieselbe Situation, wie wir sie dann haben werden. Nämlich, der Ring nimmt im Falle der Maria-Theresien-Straße den Verkehr der Zweierlinie auf, dann wird es umgekehrt sein, dann nimmt die Zweierlinie dort, wo der Ring für die Fan-Meile gesperrt ist, den Verkehr auf

 

Und es gibt in beiden Städten, in Zürich und in Wien, die Aufforderung: Fahrt mit dem öffentlichen Verkehr in dieser Zeit! Und ich kenne die Wienerinnen und Wiener: Sie werden das auch tun.

 

Die restlichen Details, die es zum Verkehrskonzept gibt, Kollege Gerstl, haben wir beim gemeinsamen Runden Tisch bei der Frau Vizebürgermeister geklärt, an dem ich und meine Verkehrsexperten auch teilgenommen haben. Mir ist nur aufgefallen, dass die Vertreterin der ÖVP nur ganz kurz dort war. Sie war leider alleine, Sie waren nicht zu zweit vertreten, so wie Ihnen das zugestanden wäre. Vielleicht können wir das einmal nachholen. Ich bin gerne bereit, dass wir im Ausschuss das Thema noch einmal ansprechen.

 

Und damit zur Frage Ausschuss. Herr Kollege Hoch, ich sage nur so viel dazu: Ich bin auch in der Periode 1996 bis 2001 im Planungsausschuss gesessen. Da war damals ein gewisser DDr Görg, Vizebürgermeister, in meiner Funktion, und ich kann Ihnen sagen, ich habe von ihm dort keine Wortmeldung jemals miterlebt. Im Vergleich dazu habe ich sozusagen sogar Sprachdurchfall in diesem Ausschuss, so oft melde ich mich dort zu Wort. Also es macht doch keinen Sinn, dass wir uns darüber unterhalten, wie oft man sich im Ausschuss zu Wort meldet oder wie viel die Beamten sagen dürfen. Wenn Sie solche Experten, so qualifizierte Experten wie meine Beamten haben, dann ist es doch nichts Böses, wenn die Ihnen die Auskunft geben. Dann haben Sie es aus erster Hand und nicht vermittelt und vielleicht gefiltert, wie das dann der Politiker sagen würde.

 

Sehr geehrte Damen und Herren! Ein letzter Punkt, zu dem ich noch gerne Stellung nehmen möchte, weil er von den verschiedensten Fraktionen zu verschiedensten Zeiten immer wieder angeführt wird und wir auch kurz davor stehen, auch im Zusammenhang mit der Fußball-Europameisterschaft, dort gravierende Veränderungen zu erleben: Das ist der Prater, der Wurstelprater.

 

Da wird mit Begriffen herumgeschmissen und daraus konstruiert, dass ein Entertainmentcenter, wie es der Prater ist, eine Unterhaltungszone in dieser Stadt, nur und ausschließlich von der Stadtplanung geplant werden kann, nur und ausschließlich nach seiner Architektur beurteilt werden kann.

 

Werte Gemeinderätinnen und Gemeinderäte! Ein Unterhaltungszentrum, eine Unterhaltungseinrichtung braucht eine andere Planung, braucht etwas anderes von der Grundlage her, von der Einschätzung dessen, was dort passieren wird, als es im Fachbeirat für Stadtplanung jemals passieren kann.

 

Dass der Fachbeirat dazu eine Meinung hat, das verstehe ich – mir gefällt auch manches nicht, was in manchen Teilen dieser Stadt so zur Selbstverwirklichung gebaut wird –, aber ich sage auch dazu, dass wir gerade im Wurstelprater das brauchen, was den Wurstelprater attraktiv macht, was ihn attraktiv belässt und was von Zeit zu Zeit immer wieder eine Überarbeitung braucht. Und die Schlagzahl ist dort höher als im Weltkulturerbe. Darum geben wir im Weltkulturerbe Acht auf jedes Objekt und werden uns im Wurstelprater nicht darum kümmern, wie der eine oder andere Schausteller dort die Gestaltung vornimmt. Und dabei bleibe ich auch. Es ist keine stadtplanerische Aufgabe, es ist eine Aufgabe des Entertainments, und Entertainment unterliegt anderen Gesetzmäßigkeiten und Kriterien. Daher werden wir

 

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