Gemeinderat,
26. Sitzung vom 19.11.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 19 von 120
Weil in diesem Bereich mit dem Antrag, den Kollege Tschirf eingebracht hat, ja auch angeregt wurde, man soll durchaus auch quasi in so etwas wie Finanzausgleichsverhandlungen eintreten, so kann ich dem durchaus nur abraten, auch im Interesse der Bezirke, weil es ja gerade hier notwendig ist, längerfristig zu planen, zum Beispiel auch ein Schulsanierungsprogramm über 10 Jahre durchzuführen. Wie das dann funktionieren soll, wenn man alle vier Jahre eigentlich nicht weiß, wie sich die Einnahmen auf der Bezirksebene entwickeln, das sei jetzt einmal dahin gestellt, aber es wurde ja auch verlangt, auf aktuelle Bedingungen immer wieder im Zuge dieser Finanzausgleichsverhandlungen Bezug zu nehmen und auf diese auch durch solche Finanzausgleichsverhandlungen zu reagieren.
Wir haben das getan - auch das wird geflissentlich
übersehen -, nicht nur durch das große Schulsanierungspaket von über
660 Millionen EUR, die hier investiert werden, sondern auch in der
Vergangenheit immer wieder durch zusätzliche Fördermaßnahmen in den Bezirken,
zum Beispiel für die bauliche Instandhaltung der Kindertagesheime, aber auch
der baulichen Instandhaltungen für Schulen, und wir tun das darüber hinaus -
und das wird überhaupt völlig ausgeklammert - durch eine Vielzahl von
Förderungen und Zuwendungen an die Bezirke für überragend regionale Maßnahmen
im Bereich der Hauptstraßen, hier 3,3 Millionen EUR, die wir budgetiert
haben, im Bereich der Stadtgestaltung über 2 Millionen EUR, die für
diesen Bereich budgetiert sind, und nicht zuletzt auch durch die Maßnahme der
Kanalförderung 3,8 Millionen EUR, die in diesem Bereich budgetiert
sind.
Alles Maßnahmen, die versuchen, genau eben auf solche
aktuellen Notwendigkeiten - Stichwort Stadterweiterung und Ähnliches mehr – ein
wenig Bezug zu nehmen, und hier den Bezirken, obwohl es - noch einmal,
gemeinsam beschlossen von ÖVP und SPÖ - zu den Aufgaben der Bezirken gehört,
hier zusätzliche Anreize zu geben, einerseits durch das Schulsanierungspaket zu
investieren, aber auch die vielen Pakete, die wir in den vergangenen Jahren
hatten, aber auch durch solche Fördermaßnahmen für überregionale Maßnahmen,
damit es hier eben die Möglichkeit des Reagierens auf aktuelle
Schwerpunktsetzungen gibt.
Aber es ist natürlich auch noch einiges andere
angesprochen worden, wo man ja sagen kann, man sieht ja hier auch, wie unklar
die Argumentationslinien laufen. Auf der einen Seite hat Kollege Schock Bezug genommen
auf die bedarfsorientierte Mindestsicherung und eigentlich im Endeffekt
kritisiert, dass man sich für diesen Weg entschieden hat. Ein Weg, für den wir
uns deshalb ja auch entschlossen haben, tatsächlich auch eine Verantwortung in
dieser Bundesregierung zu übernehmen, eben deshalb, weil uns gerade dieser
Bereich der sozialen Absicherung der Schwächsten in der Gesellschaft besonders
am Herzen gelegen ist, eine Verantwortung für die GRÜNEN, die sie hier zwar
einfordern, aber nie bereit waren, im Endeffekt auch zu übernehmen, und da
geflissentlich übersehen, dass gerade das ein wesentlicher Arbeitsschwerpunkt
dieser Bundesregierung ist, und da wird auf der einen Seite kritisiert, dass
man es quasi machen will, dass man sich das vorgenommen hat, und Kollegin
Vassilakou kritisiert, dass es hier eben das genau nicht gibt.
Es wird das geben, wir haben uns für diesen Weg
entschlossen, wir haben deshalb auch unter Diskussionen diesen Weg einer
Beteiligung in dieser Bundesregierung eingenommen, und wenn man sich die
Ergebnisse ansieht, gerade in diesem Sozialbereich, dann lohnt sich dieser Weg
einfach, meine Damen und Herren. (Beifall bei der SPÖ.)
Ich finde es sehr interessant, dass Kollege Tschirf
schon nach Bayern fahren muss, um sich positive Beispiele anzusehen. Viel
Vertrauen dürfte er zu seinen konservativen Kollegen in den Ländern ja da nicht
haben, da muss er also den Blick schon ein bisschen weiter richten. Ich glaube,
wenn man sich hier ansieht, wie sich Wien tatsächlich, und damit möchte ich auf
einen Punkt noch Bezug nehmen, wie sich Wien tatsächlich entwickelt hat, dann
klafft ja hier ein großer Unterschied zwischen Dichtung und Wahrheit.
Und ich möchte nur den Begriff des Weiterwurschtelns
nehmen, den er hier geprägt hat: Da muss man halt als Oppositionsredner
weiterwurschteln. Und ich sage ganz offen, wenn das Ergebnis dieses
Weiterwurschtelns ist, dass Wien weiterhin die Stadt mit der höchsten
Lebensqualität ist, wenn dieses Weiterwurschteln sicherstellt, dass sich Wien
weiterhin so dynamisch entwickelt, wie es dies in der Vergangenheit getan hat,
wenn dieses Weiterwurschteln tatsächlich zum Ergebnis hat, dass Wien weiterhin
nicht nur ein Toptourismus-, sondern auch ein Topkongressstandort ist, wenn
dieses Weiterwurschteln bedeutet, dass Wien weiterhin im Bereich der
Spitzenmedizin über all die Grenzen hinweg Hervorragendes leistet und
Anerkennung findet, wenn dieses Weiterwurschteln bedeutet, dass Wien auch im
Bereich der Universitäten, im Bereich der Bildung, zusätzliches Geld in die
Hand nimmt, wenn das sichergestellt wird mit diesem Budget - und davon gehen
wir aus, und davon sind wir überzeugt -, dann sind wir darauf stolz, meine
Damen und Herren, denn Wien ist eine hervorragende Stadt dank der Arbeit dieser
Stadtregierung. (Beifall bei der SPÖ.)
Und wenn man sich einfach die einzelnen Bereiche
ansieht, und da wird ja immer wieder viel auch darüber gesprochen, und in den
Presseaussendungen, schon nach Vorstellung des Budgets ist ja auch viel zur
Sprache gekommen wie, es sei nicht zukunftsorientiert, es sei nicht innovativ.
Gehen wir diese Begrifflichkeiten schlicht und ergreifend einmal durch:
Ich
sage und glaube, ganz im Gegensatz dazu, dieses Budget der Stadt ist
tatsächlich ein zukunftsorientiertes Budget, weil es eben auch zum Beispiel auf
die dynamische Bevölkerungsentwicklung in dieser Stadt Bezug nimmt durch
zusätzliche Investitionen in den Infrastrukturbereich, durch zusätzliche
Investitionen auch im Bereich der Daseinsvorsorge, vor allem aber auch durch
zusätzliche Maßnahmen im Bereich der
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