Gemeinderat,
26. Sitzung vom 19.11.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 20 von 120
Wohnbauförderung, weil eben das Budget auf solche
dynamischen Entwicklungen eigentlich schon Bezug nimmt.
Es ist auch ein verantwortungsvolles Budget, und das
soll nicht immer unter den Teppich gekehrt werden. Es ist ein
verantwortungsvolles Budget, schlicht und ergreifend deshalb, weil es kein Defizit
aufweist, und ganz im Gegensatz sogar den Schuldenstand der Stadt weiter
reduziert. Es ist auch ein wirtschaftsförderndes Budget, wenn man sich ansieht,
wie die Investitionen weiterhin auf einem hohen Niveau gehalten werden können,
und da gibt es immer wieder Klagen - und wir können uns ja die Protokolle der
letzten Sitzungen ansehen -, wo man sagt, wie das zurückgefahren wird, wie das
weniger werden wird. Aber sowohl im Budget halten wir diesen hohen
Investitionsstand, und vor allem auch dann immer wieder auch im entsprechenden
Rechnungsabschluss. Und da ist es nun durchaus unseriös, hier immer wieder
Rechnungsabschlüsse mit Budgetzahlen zu vergleichen. Wir budgetieren umsichtig,
wir budgetieren verantwortungsvoll, und diese Stadt ist mit diesem Weg auch
hervorragend gefahren, meine Damen und Herren!
Es ist aber auch ein wirtschaftsförderndes Budget,
und es ist ein arbeitsplatzsicherndes Budget. Ein arbeitsplatzsicherndes Budget
schon allein deshalb, weil wir trotz der positiven Entwicklung am Arbeitmarkt
weiterhin große, maßgebliche Summen in die Hand nehmen.
Es sind Summen, und auch an das soll man immer wieder
erinnern, die Wien in die Hand nimmt, obwohl für diesen Bereich eigentlich
jemand anderer zuständig war. Wir haben sie mit dem Ergebnis in die Hand
genommen, dass sich die Arbeitsmarktsituation schon Jahre vorher, bevor es
endlich diese positive Entwicklung auf dem österreichischen Arbeitsmarkt
gegeben hat, in Wien dynamisch entwickelt hat und die Arbeitslosigkeit zu einem
Zeitpunkt gesunken ist, wo sie in den anderen Bundesländern noch gestiegen ist.
Wenn man sich das jetzt ansieht, sieht man, dass diese Maßnahmen diese positive
Entwicklung zusätzlich unterstützen. Daher ist Wien immer wieder im Rückgang
der Arbeitslosigkeit Spitzenreiter vor allen anderen Bundesländern.
Das kann man auch nicht so locker wegwischen: Da soll
man nicht sagen, dass eben 220 000 Menschen aus dem Umland hier
Arbeit finden, das muss man sagen, denn anders ist es unfair zu diskutieren und
anders kann eine seriöse Diskussion nicht geführt werden, meine Damen und
Herren. (Beifall bei der SPÖ.)
Ich denke, dieses Budget ist auch ein wirklich
innovatives Budget, weil es für diesen wesentlichen Bereich von Forschung und
Entwicklung zusätzliche Mittel zur Verfügung stellt, diesen Bereich auch
intensiv fördert, nicht nur dem Markt überlässt, sondern Anreize schafft, mit
dem Ergebnis, dass sich eben viele internationale Unternehmen hier ansiedeln,
mit dem Ergebnis, dass Wien eine hervorragende Forschungsquote bereits hat und
sich österreichweit im Spitzenfeld befindet, vor allem aber auch jetzt die
Grundlagen dafür schafft, dass das ambitionierte Ziel der Erhöhung der
Forschungsförderung auf 4 Prozent tatsächlich auch erreicht werden kann.
Und es ist – und das ist uns Sozialdemokraten
natürlich ganz besonders wichtig – tatsächlich auch ein wirklich soziales
Budget. Die Ausgaben für die Sozialleistungen werden erhöht. Ich erinnere auch
da immer wieder an die Kassandrarufe, wo es darum geht: Das ist nicht mehr
finanzierbar! Das werden wir nicht schaffen! Wir werden Sozialleistungen
zurückfahren! – Wir stellen für diesen Bereich, gerade weil uns die
Armutsbekämpfung in Wien wichtig ist und ein wirklicher Stellenwert ist,
zusätzliche 60 Millionen EUR zur Verfügung.
Es ist ein gesundheitsbezogenes Budget, und es ist ja
diesem Bereich auch sehr viel Platz bereits in der Budgetrede eingeräumt
worden: Es sind 180 Millionen EUR, die zusätzlich zur Verfügung
gestellt werden. Man muss das manchmal in Schilling umrechnen:
2,5 Milliarden ATS, die zusätzlich in diesen Bereich investiert
werden, sind nicht nichts, sondern ein Bereich, wo diese eingeforderte
Schwerpunktsetzung tatsächlich auch Platz greift.
Es ist ein umweltfreundliches Budget, nicht nur
deshalb, weil die Mittel für die Sanierung – und gerade hier leistet Wien
ja Hervorragendes durch die THEWOSAN – sichergestellt sind. Im Übrigen ist
das auch ein Ergebnis. Ich erinnere daran, weil Kollege Tschirf den Bereich der
Wohnkosten angesprochen hat. Ich erinnere an die vielen Angriffe auf die
Wohnbauförderung, die es gerade unter schwarz-blau-oranger Bundesregierung
immer wieder gegeben hat, wo man immer wieder die Wohnbauförderung in Frage
gestellt hat. Dass sie gesichert ist, ist nicht nur von der wohnpolitischen
Seite von Bedeutung, sondern letztendlich auch für die Klimaschutzseite
wichtig, weil gerade durch die thermische Sanierung in der Stadt sehr, sehr
viel tatsächlich erreicht werden kann.
Es ist ein bildungsgerechtes Budget, nicht zuletzt
auch durch die Schwerpunktsetzung und auch durch das Ergebnis dieses Budgets,
dass die Bildungsausgaben tatsächlich die Milliarden-Euro-Grenze überschreiten
werden. Und es ist vor allem – und das ist uns auch ganz besonders
wichtig – ein wirklich faires Budget, weil neuerlich dieser gesamte
Bereich des Gender Budgetings – und ich bin überzeugt, das wird im Bereich
der Spezialdebatten ja noch zur Diskussion kommen – eine ganz wesentliche
Grundlage dieses Budgets darstellt.
Es ist auch ein kulturförderndes Budget, schon allein
deshalb, weil es gelingt, Kunst- und Kulturinitiativen und -einrichtungen
tatsächlich weiterhin so intensiv zu unterstützen, wie uns das in den
vergangenen Jahren gelungen ist, und weil es im Vergleich zum
Budgetvoranschlag 2007 auch eine maßgebliche Steigerung in diesem Bereich
ausweist.
Und es ist im Endeffekt auch ein
solidarisches Budget, weil es am stärksten ausgeprägt – und das soll auch
nicht unter den Teppich gekehrt werden! – von allen Bundesländern zur
Einhaltung des gesamtösterreichischen Stabilitätspakts beiträgt. Zum Glück ist
es der Finanzstadträtin gelungen, die Beiträge zu reduzieren. Das eröffnet neue
Spielräume für Wien, die wir durch
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