Gemeinderat,
26. Sitzung vom 19.11.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 108 von 120
wohl laufend die Strukturen unserer Stadtverwaltung
anschauen und, wo es aus organisatorischen Gründen möglich ist, Änderungen auch
vornehmen, damit wir das notwendige Personal anderswo effektiv einsetzen
können. Ein solcher Bereich ist zum Beispiel der Krankenanstaltenverbund mit
seinen fast 29 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, der natürlich –
und das ist ja heute schon angesprochen worden – einen großen Personalbedarf
hat. Ein Personalressort muss natürlich auch dazu beitragen – unsere Frau
Vizebürgermeisterin hat das auch ausgeführt –, das Budgetziel zu erreichen. Das
heißt, der Personalaufwand ist so zu gestalten, dass insgesamt im Budget ein
nicht allzu großer Zuwachs gegeben ist. (Beifall bei der SPÖ)
Wenn man sich den Anteil am Gesamtbudget anschaut, so
haben wir einen geringeren Personalaufwand festzustellen. 2007 waren es
12,7 Prozent, 2008 werden das 12,5 Prozent sein. Insgesamt bedeutet
das, dass wir ausschließlich im Magistrat etwa 1,3 Milliarden EUR für
Aktive ausgeben. Dieser Betrag ist halbwegs konstant zu halten.
Selbstverständlich müssen wir auch – und das ist natürlich erfreulich – für
viele Kolleginnen und Kollegen, die entweder beim Bund oder bei der Gemeinde
beschäftigt sind, die Bezugserhöhungen berücksichtigen. Die Latte für solche
Verhandlungen ist ja sehr hoch gelegt worden. Wie Sie jedoch entnehmen können,
werden hier natürlich andere Kriterien anzuwenden sein als in der Wirtschaft
und Industrie. Das heißt, dass wir auch hier Vorsorge treffen müssen, die
notwendigen Budgetmittel dafür bereitzustellen, wobei ich sage, dass der Bund
in seinem Budgetvoranschlag etwa nur über 1 Prozent vorsieht, während wir
versuchen, die effektiven Bezugserhöhungen auszurechnen. Wir bemühen uns im
Vorhinein um eine Berücksichtigung im Budget.
Ein Punkt, der mir am Herzen liegt, weil er auch von
einigen Gemeinderätinnen angesprochen wurde, ist die Frage der Frauenpolitik
hier in unserem Rathaus. Ich meine damit die Leitungsfunktionen. Von den
64 Magistratsabteilungen haben wir bereits 19 Frauen. (GRin Mag Alev
Korun: Das ist aber weniger als 50 Prozent!) Voller Stolz darf ich
sagen: In unserem Ressort, Frau Stadträtin, sind es immerhin acht Frauen, die
Leiterinnen sind. Bei den Magistratischen Bezirksämtern sind es 19 Frauen,
von 19 Magistratischen Bezirksämtern sind es 12 Frauen, und von den
sonstigen 14 Dienststellen sind immerhin auch bereits
5 Frauen, wie im KAV, Kontrollamt und so weiter. Hier sind wir bemüht, bei
Ausschreibungen – und es werden auch heuer wieder solche stattfinden – Frauen
zu animieren, dass sie sich bewerben und bei dementsprechender Qualifikation
auch vom Magistratsdirektor bestellt werden.
Kollegin Mag Feldmann und StRin Vana sind auf
die Frauenpolitik eingegangen. Dies wird, wie gesagt, meine
Gemeinderatskollegin Yilmaz hier dann behandeln.
Einen Punkt, den ich besonders erwähnen möchte, weil
er wirklich ein großes Anliegen von uns ist, ist die Lehrlingsfrage innerhalb
unserer Stadtverwaltung. Hier gibt es ein sehr gutes Konzept. Faktum ist, dass
wir als Stadt Wien wirklich eine Musterverwaltung diesbezüglich haben. Die
Arbeitslosigkeit in Wien, die auch heute angesprochen ist, ist sicherlich ein
Punkt, der uns alle mit Sorge erfüllt, aber die Leistungen, die Beiträge der
Stadt Wien für Regelungen sind ja auch schon erwähnt worden. Natürlich darf man
nicht vergessen: Wir hätten gerne Modelle wie das Vorarlberger Modell
betreffend die Vorgangsweise mit der Lehre (GRin Mag Alev Korun: Lehrlingsfonds!)
auch in Wien durchgeführt. Die Wiener Kammer lehnt das leider ab. Wir bilden
etwa in 30 Lehrberufen Lehrlinge aus. Derzeit haben wir etwa
800 Lehrlinge in der Stadtverwaltung, und insgesamt sind es mehr als
1 000 Lehrlinge, die wir derzeit ausbilden. (GR Günter Kenesei:
Super!) Ich möchte nicht unerwähnt lassen, dass wir Lehrlinge haben, die sich
in der kreativen Berufsausbildung befinden. Erstmals haben wir auch dieses
Modell einer Lehrausbildung hier verwirklicht. Voller Stolz dürfen wir sagen, dass
es seit kurzer Zeit eine Städtepartnerschaft mit München betreffend einen
Lehrlingsaustausch gibt. (Beifall bei der SPÖ. – GR Günter Kenesei: Bravo!)
Ich möchte heute besonders erwähnen, dass wir seit
1964, also sei 43 Jahren, eine Lehrlingsausbildung haben, die mehr als
8 000 Lehrlinge bisher in 41 Berufen ausgebildet hat. Dazu sind
etwa 600 Kolleginnen und Kollegen der Stadtverwaltung notwendig, diese
Lehrlinge dementsprechend auszubilden. Daher auch einmal der Dank für unsere Kolleginnen
und Kollegen, die hier tätig sind. (Beifall bei der SPÖ.)
Folgendes wurde heute auch schon erwähnt, und da darf
ich auch einen positiven Bericht geben: Das Konzept zum Wiedereinstieg von
Müttern oder Vätern wurde umgesetzt, und es sind schon ganz gute Erfolge zu
sehen.
Lassen Sie mich auch auf das Thema Behinderte
eingehen – ein Punkt, den ich ebenfalls hier ausführen möchte, weil immer
wieder zu Unrecht Kritik geübt wird, dass wir das Behinderteneinstellungsgesetz
nicht ernst nehmen. Ich darf Ihnen sagen, dass wir 2 392 hier
Beschäftigte haben, also mehr als im Gesetz vorgesehen ist. Wir haben immerhin
eine Prozentquote im Bereich des Magistrats von 133,9 Prozent. Jetzt kenne
ich schon, weil wir das schon öfter diskutiert haben, die Probleme bei den Lehrern,
wo der Prozentsatz nicht sehr groß ist, aber da muss man eben die spezielle
Situation bei den Lehrern berücksichtigen. In anderen Berufen, zum Beispiel bei
den Hausbesorgern sind 106 Prozent oder im Bereich der Wiener Stadtwerke
über 75 Prozent gegeben. Im Durchschnitt sind es, wenn ich diese Bereiche
zusammenzähle, immer noch 111 Prozent, wo wir diese Quote erfüllen. Ich
sage das auch, weil in dem Zusammenhang ja auch ein Antrag der ÖVP und der
GRÜNEN vorliegt.
Im Zusammenhang mit der Frage des
Pensionsrechtes des Bundes kommt auch immer wieder die Frage der Anpassung an
das Bundespensionsrecht zur Diskussion. Ich sage hier mit aller Deutlichkeit:
Wir gehen unseren eigenen Weg, wir werden weiterhin unser Pensionsrecht, wie
Sie es beschlossen haben, weiter aufrechterhalten
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular