Gemeinderat,
26. Sitzung vom 19.11.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 119 von 120
da jetzt nicht alle Zahlen sozusagen herunterrattern.
Was wir aber auch in dieser Stadt haben, sind Rahmenbedingungen, um Frauen die Möglichkeit
zu geben, sich aus- und weiterzubilden. Was wir noch haben, und das ist, denke
ich mir, ein ganz gutes Produkt, ist unser Bildungskompass, wo wir den Frauen
sozusagen vermitteln, was sie machen können, wie sie sich entwickeln können,
was denn letztendlich Arbeitsmarktperspektive hat, um diesen ganzen Frauen in
den atypischen Beschäftigungsverhältnissen die entsprechende Unterstützung zu
geben.
Darüber hinaus, und das ist mir auch wichtig, darf
diese Bildung kein Luxus sein. Erster Punkt. Der zweite Punkt ist, wir müssen
mit den Bildungsangeboten noch stärker vor Ort gehen. Ich glaube, es braucht
sozusagen keine neuen Maßnahmen an sich, aber dieses Zugehen auf die Frau vor
Ort, dieses niederschwellige Anbieten der Bildungsmaßnahmen, Qualifikationsmaßnahmen
für eine Zukunft der Frauen, ist, denke ich mir, der Schritt, den wir nächstes
Jahr auf jeden Fall noch intensiver gehen werden, wenn es darum geht, Frauen in
dieser Stadt gut zu qualifizieren.
Den vorletzten Punkt im Zusammenhang mit der Frauenpolitik
möchte ich noch der gesamten Thematik des Gewaltschutzes widmen. Wenn heute
hier von überfüllten Frauenhäusern gesprochen wurde, dann kann ich das massiv
zurückweisen. Die Frauenhäuser sind nicht überfüllt. Wir investieren jetzt
gerade in die Übergangswohnungen, wie ich es angekündigt habe, wo Frauen, die
keine Akutbetreuung mehr brauchen, in eine Übergangswohnung gehen, dort
begleitet werden und sozusagen wiederum gemeinsam in ein Leben der
Eigenständigkeit geführt werden. Denn das ist letztendlich das Ziel, Ausstieg
aus der Gewaltspirale und dann wiederum ein selbstständiges, unabhängiges
Leben. Da leisten die Frauenhäuser eine hervorragende Arbeit und da passen auch
unsere Konzepte.
Was heute nicht angesprochen wurde, ist alles im
Zusammenhang mit Gewalt an älteren Frauen, wo wir uns im letzten Ausschuss
entschieden haben, ein Pilotprojekt zu starten. Ziel ist es, 2008 aus diesem
Pilotprojekt ein Projekt für ganz Wien zu machen, wo wir gerade älteren Frauen
in ganz besonderen Abhängigkeitsverhältnissen eine Chance geben, aus dieser
Gewaltsituation wieder auszusteigen, das zu verarbeiten und sich wieder sicher
zu fühlen. Denn da sind wir wieder beim Punkt, Frauen sollen sich in dieser
Stadt sicher fühlen.
Was wir noch tun werden, ist, dass wir im Rahmen der
Europameisterschaft 2008 mit unserem Frauennotruf die Frauen in dieser
Stadt gut versorgen werden, so wie wir das schon bei anderen
Großveranstaltungen gemacht haben. Darüber hinaus wollen wir da mit den
Fraktionen noch gemeinsam an einem Konzept arbeiten.
„Frauen 50plus" wird ein weiterer Schwerpunkt in
unserer Frauenpolitik sein, wo es darum geht, dass wir ein Viertel aller
Wienerinnen mit den entsprechenden Maßnahmenangeboten sozusagen gut servicieren
und begleiten, wo wir auch einen Beitrag dazu leisten, das Image der Frauen
über 50 letztendlich aufzuwerten.
Gender Budgeting ist angesprochen worden, um vom
Frauenkapitel überzuleiten. Wir haben Gender Mainstreaming in dieser Stadt so
eingeführt, wie es wirklich beispielhaft ist. Wir haben einen Top-down-Prozess
eingeleitet und haben dafür gesorgt, dass Gender Mainstreaming und
Frauenförderung, Frauenpolitik im klassischen Sinne, nicht einander ersetzen,
sondern dass beide sozusagen eine Zielrichtung haben, nämlich letztendlich die
Gleichstellung der Frau. Dafür steht auch Gender Budgeting. Ich denke mir, wir
können hier wirklich Gutes vorweisen. Es geht auch darum, dieses Gender
Budgeting weiterzuentwickeln, aber wir haben es heuer flächendeckend. Das zeigt
eben auch diesen Teil der Querschnittsmaterie, denn wir haben natürlich ein
Frauenbudget, aber auf Grund dessen, dass Frauenpolitik Querschnittsmaterie
ist, sind alle Geschäftsgruppe gleichermaßen dafür verantwortlich, Frauen
entsprechend zu fördern, so auch beim Personal.
Zum Personalbereich habe ich angekündigt, ein
Productive-Aging-Programm zu fahren. Was mir noch wichtig ist, ist, dass wir
versuchen wollen, ganz besonders stark die Jugendlichen mit unserem
Lehrlingskonzept zu fördern, dass die verschiedensten Bereiche, wie das Recruting
selbst, die Leistungsbeurteilungen, die Übernahmekriterien, die Ausbildung der
AusbildnerInnen, vorsieht, wo es mir einfach darum geht, ein sehr modernes
Lehrlingsmanagement mit einer modernen Ausbildung in dieser Stadt zu
etablieren. Wir haben eine gute Lehrlingsausbildung. Es zahlt sich aus, sie
weiterzuentwickeln, denn das sind die MitarbeiterInnen der Zukunft in dieser
Stadt. Sie sind ein enormes Potenzial. Da hineinzuinvestieren, denke ich mir,
lohnt sich alle Mal! (Beifall bei der SPÖ und von GR Kurth-Bodo Blind.)
Ich habe nur noch ein paar Punkte.
KonsumentInnenschutz: Da geht es mir darum, dass wir
KonsumentInnenschutz und -service zeitgemäß etablieren. Da geht es mir nicht
darum, irgendein elitäres Programm zu fahren. Das möchte ich aufs Schärfste
zurückweisen. Da geht es darum, dass die Wiener und Wienerinnen merken und
spüren, dass sie in dieser Stadt eine Sicherheit in dieser Frage haben, dass es
eine Lebensmittelsicherheit in dieser Stadt gibt, die kein Selbstverständnis
ist. Aber es geht natürlich auch darum, ein KonsumentInnenbewusstsein zu
stützen, wenn es darum geht, regionale saisonale Produkte zu kaufen, wenn es
darum geht, den Wiener Markt mehr zu sehen und die Wiener Märkte entsprechend
zu etablieren. Da, denke ich mir, sind wir auf einem guten Weg. (GR Kurth-Bodo
Blind: Macht mir meine EU nicht schlecht!) Das noch zu unterstützen, noch zu
forcieren, gemeinsam mit Ihnen allen, wie wir es im letzten Gemeinderat
beschlossen haben, Konzepte zu entwickeln, darauf freue ich mich! Ich denke mir,
unsere Nahversorgung in dieser Stadt kann sich sehen lassen. Dagegen, das auch
mit Flair zu kombinieren, denke ich mir, wird niemand etwas haben, denn das ist
natürlich auch etwas Lustvolles. Es soll, und das ist es auch, leistbar sein
und keine sozialen Hürden in irgendeiner Form aufbauen. Dafür stehe ich auf
jeden Fall. Da bin ich auch zuversichtlich, dass wir in
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