Gemeinderat,
26. Sitzung vom 20.11.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 66 von 112
Wirtschaftsstandort erhalten bleibt. Auch die Geschäftsstraßen sollen aufgewertet und attraktive Verbindungen über den Gürtel hinaus geschaffen werden, um Anrainerbezirke zu verknüpfen. Damit gehen die Auswertungsmaßnahmen rund um den Gürtel im Jahr 2008 in eine neue Phase.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Durch die Prognose
der Bevölkerungsentwicklung und die Umsetzung der definierten Projekte in den
Zielgebieten ergeben sich natürlich auch Konsequenzen für den Stadtverkehr.
Entsprechend der zeitlichen Prioritätensetzung des STEP 2005 wird das Wiener
U-Bahn-Netz erweitert.
Die Realisierung der vierten Ausbauphase erfolgt, wie
Sie wissen, in drei Etappen bis zum Jahr 2019. So wird die U2-Nord bis zum
Flugfeld Aspern im Jahr 2013 fertiggestellt. Damit können nicht nur
bereits bestehende dichte Besiedlungsgebiete, sondern auch künftige
Stadterweiterungsgebiete am Flugfeld optimal erschlossen werden. Die Eröffnung
der U1-Süd nach Rothneusiedl ist für 2015 geplant und die Fertigstellung der U2
in Richtung Arsenal soll bis 2019 erfolgen.
Aber all dies ist ein weiteres sehr gutes Beispiel
dafür, dass Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur Arbeitsplätze sichern,
aber auch schaffen. Denn mit dem neuen U-Bahn-Ausbaupaket können nach
Berechnungen des Wirtschaftsforschungsinstituts pro Jahr mindestens
3 500 Arbeitsplätze gesichert werden.
Es wurde aber gleichzeitig auch ein sehr wesentlicher
Schritt gesetzt. Darauf ist Kollege Gerstl in keinster Weise eingegangen. Es
hat das in seinem Beitrag eigentlich zur Gänze ignoriert. Es wurde ein sehr
wesentlicher Schritt zur Verbesserung des öffentlichen Verkehrs gesetzt und
damit auch ein entscheidender Beitrag für die Umwelt und für den Klimaschutz
geleistet.
Allein schon aus all diesen genannten Gründen, und es
gäbe noch viele mehr, steht der im Jahr 2003 vom Gemeinderat beschlossene
Masterplan Verkehr nach fünf Jahren vor seiner Evaluierung. Dies ist auch
notwendig, wenn ich etwa an erforderliche Trassenfestlegungen für die
zukünftigen U-Bahn-Bauten oder an Straßenbahntangentialen links der Donau
denke. Auf Grund dieser geänderten Rahmenbedingungen, auf Grund der neuen
Prognosen der Bevölkerungsentwicklung beziehungsweise der aktuellen
Klimadiskussion müssen eben auch diese Ziele und Maßnahmen wieder auf ihre
Aktualität hin überprüft werden und, wenn erforderlich, adaptiert und verändert
werden.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, das
Jahr 2008 bringt aber auch einen Qualitätssprung für den Radverkehr. Für
die Herstellung von Hauptradwegen sowie Radwegen im Rahmen des
Lückenschlussprogramms werden im Jahr 2008 1,6 Millionen EUR bereitgestellt.
Die Förderung des Radverkehrs wird zusätzlich durch eine Angebotserweiterung
von Radabstellplätzen erreicht. Nach einer Bestandsanalyse beziehungsweise
Potenzialabschätzung sollen auch neue Fahrradständer auf öffentlichem Grund
errichtet werden.
Weiters werden das System „Gratis-Stadtrad" im
2. Bezirk erweitert und entlang der U-Bahn-Stationen der U2-Verlängerung
2008 neue Citybike-Stationen errichtet.
Aber auch die Verkehrssicherheit steht 2008 ganz oben
auf der Agenda der Geschäftsgruppe. Neben der Erfassung, der Analyse und der
Sanierung von Unfallhäufungsstellen inklusive der Umsetzung der jeweils
notwendigen Maßnahmen geht es dabei auch um die Weiterführung, die Ausweitung
und Umsetzung der Aktionen „Verkehrssicherheit für ältere Menschen",
„Verkehrssicherheit für Schülerinnen und Schüler", insbesondere die Aktion
„Schulwegpläne" und die Verbesserung der Sicherheit im Radverkehr. In
diesem Zusammenhang ist auch die Erneuerung der Verkehrslichtsignalanlagen und
die Sanierung der zentralen Verkehrsrechner von besonderer Bedeutung. Im Zuge
der Modernisierung der zentralen Verkehrssteuerrechner und der
Verkehrslichtsignalanlagen werden auch Optimierungsmöglichkeiten geprüft und
nach Möglichkeit umgesetzt. Darin sollen die Anforderungen der Fußgängerinnen
und Fußgänger nach dem Masterplan Verkehr und die Bevorrangung des öffentlichen
Verkehrs berücksichtigt werden. Es besteht damit aber zusätzlich noch die
Möglichkeit, mittels geeigneter Steuerungsverfahren die grüne Welle zu
koordinieren, um mit einer verbesserten Lichtsignalsteuerung den
innerstädtischen Verkehrsfluss zu erhöhen.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, für die
Europameisterschaft 2008, diese wurde bereits in einigen Beiträgen
angesprochen, das größte Sportereignis, das Wien je gesehen hat, wurde
ebenfalls ein Verkehrskonzept erarbeitet, und das mit einer sehr nachhaltigen
Nutzung. Die neue U2-Station Stadion wird das Kernstück für die Anbindung des
öffentlichen Verkehrs. Auch für Radfahrerinnen und Radfahrer werden
Abstellflächen zur Verfügung stehen. Die Prognose geht dabei davon aus, dass
der Anteil des öffentlichen Verkehrs bei rund 60 Prozent liegen wird.
Bezüglich der Fan-Zone sind die Ausweichrouten konzipiert, die
Festlegungsverhandlungen bis Ende dieses Jahres abgeschlossen. Basierend auf
dem Masterplan EM 2008 werden die verkehrstechnischen Maßnahmen
detailliert und umgesetzt, aber vor allem mit den Erfahrungen des Buskonzepts,
das in diesem Advent 2007 umgesetzt werden soll, erweitert.
Im Anschluss an die Europameisterschaft, bereits ab
1. Juli 2008, wird dann mit der Neugestaltung des Pratersterns
begonnen. Eine 3 500 m² große Dachkonstruktion aus Stahl und Glas
wird errichtet und eine Neustrukturierung der öffentlichen Verkehrssituation am
Praterstern vorgenommen, um eine Wegoptimierung zu erreichen. Der Praterstern
beziehungsweise der Bahnhof Wien-Nord soll damit nicht nur ein zentraler
Verkehrsknotenpunkt sein, sondern auch eine Zentrumsfunktion für den
2. Bezirk wahrnehmen.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich komme damit zum Schluss und
halte fest, dass all diese genannten Beispiele, und es gäbe noch viele andere,
zeigen, dass Wien für die Zukunft vorbereitet ist und zahlreiche Planungen
bereits abgeschlossen sind. Denn ich meine, es ist für die Zukunft der Stadt
positiver, wenn eine Stadt wächst und sich damit auch entwickeln kann, anstatt,
wie
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