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Gemeinderat, 26. Sitzung vom 20.11.2007, Wörtliches Protokoll  -  Seite 80 von 112

 

wo sie Sinn machen.

 

Wenn wir jetzt darangehen, die Detailplanung für die U1-Südverlängerung abzuschließen, dann geht es doch nicht darum, dass wir den 67er weiter führen, sondern dann geht es darum zu prüfen: Was kann man dann mit dem 67er Neues erschließen in Favoriten, wo sind Siedlungsgebiete, die vielleicht jetzt noch schlechter erschlossen sind? Wenn wir jenseits der Donau die Ausweitung des Wohngebietes, die Ausweitung des Siedlungsgebietes durchführen, dann geht es erstens darum, dass wir den Zusammenschluss mit der Stadt herstellen, nämlich die U-Bahn vom Zentrum dorthin bringen, wo die neuen Zentren entstehen. Das ist in Kagran schon der Fall, das wird in Stadlau mit der Verlängerung der U2 der Fall sein, und das wird in Aspern der Fall sein mit der Verlängerung der U2. Und damit auch die Flächenerschließung, die Tangentialerschließung zwischen der Donaustadt und Floridsdorf funktioniert, wird es in sehr absehbarer Zeit, und wenn es funktioniert - da sind auch UVPs zu erstellen - zur selben Zeit wie die Erschließung des Flugfeldes Aspern mit der U-Bahn, den 26er und den 25er geben: damit die Verbindung daquer, tangential zwischen zwei bevölkerungsstarken, ganz bevölkerungsstarken Bezirken noch besser funktioniert.

 

Und wir haben mit diesem System, nämlich auch der Bevorrangung des öffentlichen Verkehrs, und zusätzlich den Instrumenten, die zur Verbesserung des Umweltverbundverkehrs, des Zufußgehens und des Radfahrens in Wien führen, sehr, sehr viel erreichen können. Es ist Wien - wie offensichtlich von allen Fraktionen in diesem Gemeinderat anerkannt - die Stadt, wo der öffentliche Verkehr den Individualverkehr im Verkehrsanteil, im Modal-Split bereits überholt hat. Wir haben einen höheren Modal-Split-Anteil im öffentlichen Verkehr als im Individualverkehr, nämlich 35 Prozent. Wir haben nur mehr 34 Prozent aktuell im Individualverkehr - tendenziell zur Zeit sogar sinkend, weil die Verkehrsleistung im Individualverkehr zurückgeht; das liegt an vielen Faktoren, aber unter anderem auch daran, dass der ÖV bei uns so gut ist -, und wir haben im Radverkehr eindeutige Steigerungsraten. Wenn sogar der Hauptvertreter des Radverkehrs in den Oppositionsparteien, Kollege Christoph Chorherr, jetzt schon von 6 Prozent spricht, glaube ich, haben wir schon sehr viel erreicht. - Vor wenigen Wochen hat er noch von 4 Prozent gesprochen.

 

Es gibt ja die Zahlen dafür. Wir haben die automatischen Zählstellen, und wir können diesen Trend nachweisen. Es ist ja nichts, das nicht kontrollierbar ist. Und wir werden im Gemeinderatsausschuss in der nächsten Woche dann auch vorlegen, wie es im Radverkehr auch bei Einzelzählungen ausschaut, was so in Befragungen beim Radverkehr herauskommt. Und da zeigt sich ein ganz großer Unterschied zu dem, was in anderen Städten der Fall ist, nämlich dass in Wien mit dem Rad viel längere Strecken gefahren werden als in anderen Großstädten. Der Radverkehrsanteil ist natürlich noch geringer, aber Sie werden sich erinnern, dass erst vor Kurzem wieder, nämlich vor fünf Jahren, der Radverkehr zu einer zentralen Aufgabe der Stadt gemacht wurde. Da war ich schon Stadtrat. Sonst, wenn wir es bei den Bezirken belassen hätten, wo es mein Vorgänger geparkt hatte, wären wir im Radverkehr nicht wirklich weitergekommen.

 

Wir haben uns zusätzlich - und das ist die Umweltorientierung! - auch zur Aufgabe gestellt, dass der Fußgängerverkehr in dieser Stadt attraktiviert wird. Es ist nicht von ungefähr, dass wir uns im Masterplan Verkehr vorgenommen haben, dass Gehsteige 2 m breit sein sollen, dass wir mit 1,50 m gerade noch auskommen. Aber wir müssen auch anerkennen, dass es in dieser Stadt nicht von heute auf morgen gehen kann. Es gibt viele Aufgaben, und wenn Gehsteige einmal schmäler gebaut sind, dann müssen wir noch eine Zeit lang damit leben, bis wir sie wieder rückgewinnen können, Kollege Maresch. Das ist ein Prozess, der nicht von heute auf morgen geht. Du warst selbst in einer Bezirksvertretung. Alle Fraktionen bejammern, dass die Bezirke angeblich so wenig Geld haben. Vielleicht sollte man das Geld nicht so sehr für das Abstützen von Christbäumen verwenden, sondern mehr zum Beispiel für den Rückbau von entsprechend gefährlichen Kreuzungspunkten einsetzen. Das wäre zum Beispiel auch ein Thema für die Bezirke.

 

Also: Wir haben in unserem Masterplan Verkehr, Kollegin Puller, das festgeschrieben, was Sie einfordern - und wir setzen es in die Tat um. Wir setzen es in die Tat um, sonst hätten wir nicht diese Erfolge!

 

Wenn in anderen Städten der Radverkehrsanteil höher ist, wie Chorherr das richtigerweise erwähnt hat, so muss man auch sehen, dass dort der Anteil des öffentlichen Verkehrs deutlich niedriger ist als in Wien und dass dort trotz des hohen Radfahranteils der Anteil des Individualverkehrs 41 Prozent beträgt. Und das ist etwas, was bei uns eben anders ausschaut.

 

Und das Gesamtpaket, die Umweltverbundverkehre zu unterstützen und den Individualverkehr dort zu belassen, wo es gescheit ist, ihn zu benützen, führt uns auch dazu, Kollege Gerstl, dass wir nur 1,5 Prozent Straßenfläche mehr haben, und ich bin stolz darauf, dass es nicht noch mehr ist. Wir bauen dort die Straßen, wo wir sie benötigen in den Stadterweiterungsgebieten, wir bauen sie dort, wo wir sie benötigen in der Umfahrung von alten Ortskernen, und wir ermutigen die Republik dazu, dass die ASFINAG auch in Wien den Regionenring endlich weitertreibt und zum Abschluss bringt, denn jede kleine Ortschaft in Österreich hat eine Umfahrungsstraße, nur die Bundeshauptstadt nicht, und wir benötigen sie genauso!

 

Genauso mit dem Klimaschutz: Hin oder her, in diesem Fall geht es darum – und so ist das auch gemeint von Prof Zibuschka –, dass durch die Flüssigkeit des Verkehrs auch weniger Schadstoffe entstehen. Und genau das wird passieren, wie wir das an der S1 zur Zeit schon ablesen können. Wir haben eine deutliche Entlastung für die Südosttangente, und das ermöglicht uns erst wieder, von den kleineren Straßen in den Bezirken Verkehr auf die Südosttangente verlagern zu können. Also wir nehmen den Durchzugsverkehr dort, wo die Menschen wohnen, heraus und verlagern ihn auf die Hauptrouten, wie zum Beispiel die Südosttangente. Und das ist

 

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