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Gemeinderat, 26. Sitzung vom 20.11.2007, Wörtliches Protokoll  -  Seite 87 von 112

 

nicht leistbar, das müssen Sie einfach zur Kenntnis nehmen. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Aber es ist ja noch nicht einmal so, dass es sich bei Hadersdorf um ein Ausnahmeprojekt handeln würde, sondern es werden grundsätzlich nur mehr Wohnungen gebaut, die nicht immer bedarfsorientiert geplant und errichtet werden. Ich werde später beim Projekt Zaha Hadid noch näher darauf eingehen. Denn ein pikantes Detail in Hadersdorf war auch, dass dort so unwohnlich gebaut wurde, dass der Handwerker, der dort war, springen musste, um den Fensterriegel zu erreichen und das Fenster zu öffnen, und bei den Maisonettenwohnungen müssen sie eine Leiter anlehnen, dass sie das Küchenfenster öffnen können - und das alles ist Wiener Wohnbau!

 

Beim Projekt Mühlweg ist das wahrscheinlich für die Zukunft der richtige Weg, wenngleich in einigen Jahren auch dort Verbesserungen oder Alternativen möglich sein werden. Die in aller Munde angeführte Wohnsiedlung ist extrem teuer. Wenn man hier scheinbar noch das Auslangen mit den Kosten gefunden hat, die der Wohnbauförderung entsprechen - immerhin wurde sie ja zwischenzeitlich auch erhöht, denn sonst würden hier auch die Kosten herausfallen -, eine Dauerlösung ist das sicher nicht.

 

Denn welche Kosten sind im Quadratmeterpreis nicht enthalten? Wenn man jetzt den Fachleuten, die damit betraut waren, glauben darf, dann wurden hier verschiedene Kosten - wie etwa die Planung und so weiter - herausgenommen, um überhaupt das Niveau halten zu können, dass es mit Wohnbaufördermitteln gedeckt ist. Nur die Errichtungskosten wurden zugrunde gelegt, und auch das soll in Zukunft, so die Fachkräfte, mit diesem Mittelaufkommen nicht mehr möglich sein.

 

Nun ist es so, dass hier wohl die Errichtungskosten höher lagen, aber dafür große Einsparungen bei den Betriebskosten erwartet werden. Wir hoffen, dass das klappt, und wir wünschen es uns auch angesichts der strukturellen Klimaänderung. Was aber bei diesem Objekt auffällig ist, ist, dass es bereits Bauschäden gibt, wobei man nicht weiß, woher sie kommen und wie sie zu sanieren sein werden. Die Frage ist wieder einmal: Wer bezahlt diese Schäden? Es wäre dies nicht das erste Projekt, bei dem die Stadt Wien so lange zuschaut, sage ich einmal, bis eventuelle Garantiefristen verfallen sind, und übrig bleibt der Mieter.

 

Ich gebe aber zu, Herr StR Ludwig, dass Sie für diese beiden genannten Objekte, ebenso wie für das Objekt Spittelauer Lände, nur bedingt mit verantwortlich sind, weil eben der Bau entweder schon so weit fortgeschritten war oder die Weichen so klar gestellt waren, dass Sie dazu gar nicht mehr richtig eine andere Stellungnahme abgeben konnten.

 

Aber jetzt komme ich gleich zum Thema Eurogate. Das hat ja hier die Herzen schon massiv höher schlagen lassen, und die Emotionen sind hoch gegangen. Es war wieder einmal eine Präsentation mit großem Medienrummel - wie übrigens bei den anderen Projekten auch -, aber was wird hier geboten? Ich sage ganz ehrlich, es ist wieder einmal eine vertane Chance!

 

Wohl soll es jetzt die größte Passivhaus-Siedlung werden, aus Stahlbeton; das finde ich nicht gerade glücklich, es gibt mittlerweile auch schon andere Dinge, vor allem, wenn es eine Passivhaus-Siedlung werden soll. Man hätte vielleicht auch, bevor man eine so große Siedlung baut, noch abwarten können, wie sich die Dinge am Mühlweg entwickeln. Denn es ist ja noch nicht so ausgegoren, dass wir sagen können, das ist der Weisheit letzter Schluss. Aber jetzt ist es einmal so; hoffen wir, dass sich eventuelle Fehler dort nicht multiplizieren.

 

Es standen sechs Bauplätze zur Verfügung. Es wäre interessant gewesen, wenn es schon international renommierte Architekten sein müssen, welche Vorschläge bei einem entsprechenden ehrlichen Wettbewerb herausgekommen wären. Aber bei drei Bauplätzen gab es bereits Fixstarter-Architekten, und Herr StR Schicker und vielleicht auch Sie, Herr StR Ludwig, müssen sich schon den Vorwurf gefallen lassen: Es ist eben immer die gleiche Klientel, die für Wiener Wohnen tätig ist.

 

Bei diesem Wettbewerb, bei diesen drei Bauplätzen, die im anonymen Wettbewerbsverfahren vergeben wurden, ist es dann passiert: Es hat nämlich jemand einen Wettbewerbsbeitrag abgegeben, der gar nicht zum Zug kommen durfte, und er flog bei der Präsentation sofort wieder hinaus. Aber einer, der zum Siegerprojekt - und ich sage es jetzt einmal so - gekürt werden musste, durfte das Projekt zweimal umzeichnen, um in die Gunst der Stadt Wien zu kommen.

 

Meine Damen und Herren, wozu machen wir einen Wettbewerb? Nur um EU-Richtlinien und so weiter Genüge zu tun? Denn dann haben Sie zwar den Wettbewerbsbeitrag, der ohnehin schon ein paar Mal umgezeichnet ist, aber gebaut wird er noch einmal anders. Es sind die Architekten sauer, es hat die Stadt Wien nicht das, was sie sich vielleicht erhofft hat, es ist niemandem damit gedient, und nur, weil es international renommierte Architekten sind, wird es letztlich auch noch sauteuer. Ich meine, wir lehnen so eine Art des Einsatzes von Wohnbaufördermitteln strikt ab!

 

Das Ergebnis lässt sich nun einmal auch nicht wirklich gut sehen. Denn was ist jetzt herausgekommen? Hätte man das in den 60er Jahren gebaut, dann hätte es fast schon Ähnlichkeiten mit Plattenbauten. Es sind lange, zeilenartige, monotone Reihenbauten mit Grünanlagen dazwischen, das sei zugegeben. Aber Polizisten weisen immer wieder darauf hin, dass gerade diese elendslangen Fassaden, weil sie nicht mehr überschaubar sind, massiv dazu verleiten, dass dort etwas passiert. Da ist wieder nichts geschehen.

 

Wir haben schon den Antrag gestellt, man sollte doch auch hier einmal darauf Rücksicht nehmen und im Vorfeld etwas machen. Nein, man baut mit internationalen Architekten die Architektur der 60er Jahre, ohne Innovation, ohne lebendig wirkende Fassade, ohne intime Grün- und Freizeitbereiche, ohne Durchblicke, Bauklötze in U-Form mit Grünfläche. Dass diese Räume gar nicht wirklich angenommen werden, das zeigen ja entsprechende Großprojekte. Gehen Sie doch einmal – egal, ob

 

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