Gemeinderat,
29. Sitzung vom 14.12.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 50 von 117
selbstverständlich immer sofort behandelt, im Gegensatz zu anderen Ländern bestehen keine Alterslimits, und es wurde auch eine Reihe von Maßnahmen gesetzt, um die Wartezeiten entsprechend zu reduzieren, indem nicht nur am Vormittag, sondern auch am Nachmittag Operationen durchgeführt werden. Planbare Operationen werden mittels Terminvereinbarung festgelegt, und darüber hinaus überprüft der Krankenanstaltenverbund regelmäßig und stichprobenartig auch die Anmeldeliste und Terminvergaben für planbare Operationen.
Meines sehr verehrten Damen und Herren! Ganz
wesentlich ist, dass es ab Jänner 2008 eine weitere neue Regelung geben
wird. Ab Dezember 2007 bis Sommer 2008 setzt der
Krankenanstaltenverbund stufenweise ein elektronisches System für Anmeldelisten
inklusive der Terminplanung in den Spitälern der Teilunternehmung 1 ein,
und damit gibt es dann auch transparente Anmeldelisten für geplante Eingriffe
in den Spitälern des Krankenanstaltenverbundes.
Betreffend Allgemeines Krankenhaus möchte ich aber
auch darauf hinweisen, dass bei Operationen Wartezeiten von über 18 Wochen
nur dann auftreten, wenn aus medizinischen Gründen eine längere
Vorbereitungszeit notwendig ist.
Abschließend möchte ich zum Beschluss- und
Resolutionsantrag der Kollegin Pilz noch sagen, dass ich es eigenartig finde,
dass für Kollegin Pilz nicht das Dienstrecht des Bundes, sondern eine sehr
individuelle Betrachtung des Rektors der Medizinischen Universität Basis für
diesen Antrag ist. Wenn sich Herr Rektor Schütz dafür nicht zuständig fühlt,
heißt das ja nicht, dass er dafür tatsächlich unzuständig ist! Entscheidend ist
hier nämlich nicht eine individuelle Betrachtungsweise, sondern das Dienstrecht
des Bundes. Ich nehme an, das wissen Sie, und daher sollten Sie diese Aussage
des Herrn Rektor Schütz eher mit dem zuständigen Bundesminister, Herrn Dr Hahn,
erörtern!
Die Forderung, dass die Verhandlungen betreffend eine
Betriebsführungsgesellschaft unverzüglich zu einem Abschluss zu bringen sind,
kann doch nicht bedeuten, dass sehr unterschiedliche Vorstellungen in den
Verhandlungen zwischen der Stadt Wien und der medizinischen Universität Wien
ignoriert werden sollen. Im Vordergrund steht nämlich, dass eine optimale
qualitative Versorgung der Wienerinnen und Wiener erreicht wird. Durch eine
Betriebsvereinbarung kann die Versorgung natürlich noch besser werden. Und der
Medizinischen Universität geht es auch um ein Mehr an Forschung. Daher ist für
den Abschluss entscheidend, dass die Gesundheitsversorgung der Wienerinnen und
Wiener optimal ist. Danach werden wir diese im Interesse der Patientinnen und
Patienten zu beurteilen haben.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich komme damit
zum Schluss. Die Rechnungshofberichte samt den Empfehlungen, die stets in
weitere Überlegungen einbezogen werden, geben umfassend Auskunft, liefern aber
auch wesentliche Entscheidungsgrundlagen. Wir werden diese Berichte zur
Kenntnis nehmen. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Zu
Wort gemeldet ist Herr GR Mag Maresch. Ich erteile es ihm. – Bitte schön.
GR Mag Rüdiger Maresch (Grüner Klub im
Rathaus): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Meine
Damen und Herren!
Jetzt haben wir sehr viel über Gesundheit gehört, ich
komme jetzt wieder zu zwei anderen Berichten betreffend die Umwelt.
Zuerst möchte ich mich gleich einmal beim
Rechnungshof und bei seinem Präsidenten bedanken. Ich habe diese
Angelegenheiten bereits grundsätzlich kritisiert, und jetzt bekomme ich ganz
unerwartet vom Rechnungshof Schützenhilfe, daher möchte ich mir diese zwei
Punkte etwas genauer vornehmen.
Ein Punkt betrifft den neuen Wienfluss: Es ist dies
ein schönes Projekt. Kollege Stiftner ist bereits ein bisschen darauf
eingegangen. Dieses Projekt läuft schon sehr lange. Ich meine aber, der
Rechnungshof hat es jetzt auf den Punkt gebracht.
Er hat festgestellt, dass das so genannte Betonband
oder der Bedienungsweg uns pro Stunde 51,2 EUR kostet. Die Betriebskosten
für den so genannten Bedienungsweg, der manchmal auch als Radweg bezeichnet
wird, betragen 51,2 EUR! – Ich glaube, es gibt in ganz Österreich
keinen Radweg, dessen Betriebskosten 51,2 EUR pro Stunde ausmachen! Das
muss man sich einmal vorstellen! Die Radwege der Stadt Wien sind mir selbst
auch ein wichtiges Anliegen, und viele der Radwege sind ja gar keine Radwege,
sondern Radrouten, aber der Bedienungsweg der MA 45 im Wiental ist schon
etwas Besonderes!
Kollege Stiftner hat schon gesagt, dass uns von der
Vorgängerin der Frau Stadträtin versprochen wurde, dass eine grüne Lunge
zumindest bis zur Pilgrambrücke hinein gezogen wird. Dann hat sich
herausgestellt, dass all das nicht geht, und bis auf 100 m Renaturierung
war nicht viel los. Faktum ist aber, dass es diesen Bedienungsweg gibt, und
dieser musste unbedingt ein Radweg werden.
Wie schaut das in Wirklichkeit aus? – Es gibt
immer wieder Starkregen, und das Wiental ist dann nicht benutzbar, weil der
Bedienungsweg überschwemmt ist. Und es ist uns schon ein bisschen eigenartig
vorgekommen, dass davon gesprochen wird, dass das die große Ausgabe war. Da
muss man sich eben die Zahlen anschauen! Die Gesamtausgaben für diesen Radweg,
die ja immer wieder erhöht wurden, betragen netto 863 000 EUR und
brutto sogar 1,04 Millionen EUR! Das ist für die paar Meter Radweg
schon ganz schön viel, denn die Strecke wurde ja eigentlich vorher auch schon
von den Radfahrern benutzt!
Die zweite Geschichte – und
das ist ja noch viel besser! – ist, dass die Betriebskosten für diesen
Radweg brutto 144 389 EUR betragen. Das ist wirklich nicht gerade
wenig für einen Radweg! Ich kenne genug andere Radwege, bei denen die
Betriebskosten wahrscheinlich unter 0,5 EUR pro Stunde liegen, wenn man
das überhaupt so berechnen kann. 51,2 EUR geben aber tatsächlich ein
Sittenbild darüber, wie dort ein Radweg – oder was immer das ist –
errichtet wurde, nur damit man ja zu
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular