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Gemeinderat, 29. Sitzung vom 14.12.2007, Wörtliches Protokoll  -  Seite 69 von 117

 

um dieses Vorgehen abzusichern.

 

Zu 4: Eine Statistik über die erfolgten Hausbesuche, ob angekündigt oder nicht, wird vom Jugendamt nicht geführt, da diese Zahlen keinerlei Aussagekraft haben.

 

Faktum ist, dass sowohl angekündigte als auch unangekündigte Hausbesuche Standard in der Arbeit der SozialarbeiterInnen des Jugendamts sind. Der Anteil der unangekündigten Hausbesuche ist bei Abklärung von Gefährdungsmeldungen sicher höher als in längeren Betreuungssituationen, ohne dass eine entsprechende Gefährdung festgestellt oder gemeldet wurde.

 

Zum zweiten Themenkomplex, den Systemmängeln bei der Wiener Jugendwohlfahrt:

 

Zu den Fragen 5 und 6: Die derzeit in Wien bestehenden kommunalen Strukturen der Jugendwohlfahrt sind mit Sicherheit den Anforderungen und Entwicklungen entsprechend geeignet. Die Wiener Jugendwohlfahrt wurde in den späten 90er Jahren einer grundlegenden Umstrukturierung und Reform unterzogen, mit der auf kommunale und strukturelle Entwicklungen reagiert wurde. So wurden Ressourcen neu und sinnvoller umverteilt beziehungsweise neue Krisenzentren für Kinder und Jugendliche geschaffen. Die Wiener Jugendwohlfahrt ist, und dies ist aus den Statistiken leicht nachvollziehbar, die am besten ausgestattete Jugendwohlfahrtsorganisation in Österreich und ist im europäischen Vergleich durchaus herzeigbar.

 

Zu 7: Die Aufgaben der Jugendwohlfahrt, des Jugendschutzes sind bereits bei einer magistratischen Dienststelle, nämlich der MAG ELF, gebündelt. Lediglich die Vollziehung des Verwaltungsstrafrechts nach dem Wiener Jugendwohlfahrtsgesetz und nach dem Jugendschutzgesetz ist den Magistratischen Bezirksämtern zugewiesen.

 

Zur Frage 8: Das Ziel ist die flächendeckende Versorgung aller Wiener Schulstandorte mit Gewalt- und Konfliktmediationsprogrammen. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten, von denen die Schulmediation eine ist. Andere Möglichkeiten sind zum Beispiel das Gewaltpräventionsprogramm „Faustlos" für Volksschulen. Eine weitere Maßnahme stellt die Betreuung von Pflichtschulen durch BeratungslehrerInnen und PsychagogInnen dar. Es sind nahezu alle Wiener Pflichtschulen von BeratungslehrerInnen und PsychagogInnen betreut. Weiters sind die von Seiten der Abteilung Schulpsychologie gesetzten Maßnahmen zu erwähnen. SchulpsychologInnen stehen für Interventionen und Präventionsmaßnahmen in Gewalt- und Krisenfällen zur Verfügung. Insbesondere ist in diesem Zusammenhang die Initiative der Schulpsychologie zu erwähnen, feldnahe Beratung in Form von Sprechstunden, Sprechtagen anzubieten. Diese werden seit nunmehr über zwei Jahre angeboten und haben eine hohe Akzeptanz bei allen Schulpartnern. An AHS-Standorten gibt es das Modell der Peer Mediation. Sowohl SchulpsychologInnen als auch private Einrichtungen, das heißt, von Schulen zugekaufte Angebote, bilden Peers zu MediatorInnen beziehungsweise StreitschlichterInnen aus.

 

Zu 9 und 10: Es wurden in der Jugendwohlfahrt und speziell beim Wiener Jugendamt keinerlei personellen Kürzungen vorgenommen. Im heurigen Jahr erfolgte eine Personalaufstockung im Bereich der Sozialarbeit um 6,5 Dienstposten und im Bereich der Prävention um vier Dienstposten. Mit Jänner 2008 ist eine weitere Personalaufstockung um fünf Dienstposten vorgesehen.

 

Selbstverständlich stehen wir für Diskussionen zur Verfügung, was notwendig ist, an Dienstposten zu schaffen, um jene Aufgaben zu bewältigen, die sich durch eine höhere Sensibilität der Bevölkerung, durch die öffentliche Diskussion ergeben, was ich auch sehr befürworte und begrüße, diese höhere Sensibilität und damit das Mehraufzeigen von real vorhandenen Fällen.

 

Dasselbe gilt für das Budget. Das Budget der MAG ELF wird im Jahr 2008 168,3 Millionen EUR betragen. Im Jahr 2007 waren es 155,6 Millionen EUR.

 

Zu 11: Schulpsychologen und -psychologinnen sind Planstellen des Bundes, Bundesdienstzweig „höherer schulpsychologischer Dienst".

 

Die amtsführende Präsidentin des Wiener Stadtschulrats stellte immer wieder Anträge an das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur, um eine Aufstockung der Dienstposten für SchulpsychologInnen zu erreichen. Diese Aufstockung wäre zweifelsohne dringend notwendig. Es wurden dem Stadtschulrat für Wien von Seiten des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur seit nunmehr über 15 Jahren keine zusätzlichen Planstellen für SchulpsychologInnen zugeteilt.

 

Zur Frage 12: Die amtsführende Präsidentin wird selbstverständlich weiter um Aufstockung der Planstellen für SchulpsychologInnenstellen ansuchen.

 

Frau Unterrichtsministerin Dr Claudia Schmied hat sich im Rahmen einer Pressekonferenz vor kurzer Zeit zum Thema „Generalstrategie zur Gewaltprävention" für eine Aufstockung der Planstellen für SchulpsychologInnen bekannt. Der Stadtschulrat für Wien hat zuletzt um eine Aufstockung im Ausmaß von mindestens fünf Planstellen für SchulpsychologInnen angesucht. Gewünscht wird mindestens eine Aufstockung um diese genannten fünf.

 

Derzeit gibt es 25 Planstellen für SchulpsychologInnen im Bereich des Stadtschulrats für Wien, zuständig für alle Schularten.

 

Zur Frage 13: Im Jahr 2007 wurden von der MAG ELF drei neue Wohngemeinschaften mit je acht Plätzen für Kinder und Jugendliche in Betrieb genommen. Zusätzlich wurden mit VertragspartnerInnen weitere sechs Wohngemeinschaften zu ebenfalls je acht Plätzen eröffnet. Es ist also eine Ausweitung des Platzangebots bereits erfolgt.

 

Im Bereich des Pflegekindwesens zeigen die regelmäßigen Kampagnen der MAG ELF zur Anwerbung von Pflegeeltern insofern Erfolge, als sich immer wieder neue Pflegepersonen für die Übernahme eines Pflegekindes interessieren, bewerben und diese einer eingehenden Schulung unterzogen werden.

 

Mit 2007 wurde auch das Pflegeelterngeld erhöht, nach Alter gestaffelt und beträgt jetzt zwischen 420 EUR und 495 EUR, je nach Alter des Kindes.

 

Zur Frage 14: In Bezug auf die Schnittstelle

 

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